27.10.2023 17:08:38

Geistlicher Al-Sadr fordert Schließung der US-Botschaft im Irak

BAGDAD (dpa-AFX) - Der einflussreiche schiitische Geistliche Muktada al-Sadr im Irak hat angesichts der amerikanischen Unterstützung für Israel im Gaza-Krieg die Schließung der US-Botschaft gefordert. "Ich fordere die irakische Regierung und das irakische Parlament (...) dazu auf, aus öffentlichen und nicht aus privaten Interessen für die Schließung der US-Botschaft zu stimmen", schrieb Al-Sadr am Freitag bei X (ehemals Twitter). Hintergrund seiner Forderung sei die "grenzenlose" Unterstützung der USA für Israel. Sollten die irakische Regierung und das Parlament nicht zustimmen, werde er später eine "andere Haltung" ankündigen. Details dazu nannte er nicht.

Al-Sadr führt eine der größten islamistischen Bewegungen im Nahen Osten an, die im Irak aus Millionen Anhängern aus vorwiegend ärmeren urbanen Gegenden besteht. Er kann in kürzester Zeit große Massen von Demonstranten auf die Straße bringen. Al-Sadr stand an der Spitze des Kampfs gegen US-Truppen nach ihrer Invasion im Irak 2003 und bekam dabei Unterstützung vom Iran. Das Verhältnis zwischen dem Iran und Al-Sadr hat sich in den vergangenen Jahren aber zunehmend verschlechtert. Sadristen kämpfen inzwischen sowohl gegen den Einfluss der USA als auch des Irans im Irak. Al-Sadr ist für seine scharfe Rhetorik gegen die USA sowie Israel bekannt.

Pro-iranische Milizen haben seit Beginn des Gaza-Kriegs mehr als ein Dutzend Attacken auf von den USA genutzte Stützpunkte im Irak und in Syrien für sich beansprucht. Im Irak gibt es immer wieder Forderungen über den Abzug der noch verbleibenden rund 2500 US-Soldaten./jot/DP/zb

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