Vorstandschef vor dem Aus 19.03.2018 10:55:00

GEA-Aktie gefragt: GEA-Chef verlängert Vertrag nicht und will im April 2019 gehen

GEA-Aktie gefragt: GEA-Chef verlängert Vertrag nicht und will im April 2019 gehen

Er möchte zudem bereits nach der Hauptversammlung im April 2019 aus dem Vorstand ausscheiden. Aufsichtsratschef Helmut Perlet kündigte zügige Beratungen in dem Gremium zur Nachbesetzung an und nannte als Ziel, bis Ende 2018 einen Nachfolger zu ernennen.

Der Schweizer Oleas steht seit 2004 an der Spitze von GEA. Zuletzt hatte er verstärkt mit Problemen zu kämpfen, nachdem er in den Jahren zuvor den aus Teilen der alten Metallgesellschaft entstandenen Konzern neu aufgestellt und ausgerichtet hatte.

Im vergangenen Jahr musste das Unternehmen drei Mal die Gewinnprognosen für das Gesamtjahr kappen, was den Aktienkurs unter Druck brachte und für einen Vertrauensverlust an den Märkten sorgte. Vor allem Probleme im Geschäft mit der Milchindustrie lösten die Gewinnwarnungen aus.

In der vergangenen Woche legte der Anlagenbaukonzern endgültige Zahlen für ein durchwachsenes Jahr 2017 vor, in dem der schwächelnde Gewinn durch die Auswirkungen der US-Steuerreform noch zusätzlich belastet wurde. Die zugleich präsentierten Ziele für 2018 sowie die Mittelfristprognose bis 2022 wurden von Marktteilnehmern als wenig ambitioniert bewertet.

So sprach Baader-Helvea von anhaltenden Unsicherheiten. Die Deutsche Bank kritisierte die im Vergleich zu früheren Ambitionen gedämpften Margenziele und das Fehlen neuer Strategien, die das Fundament für die Zielsetzungen bilden. Vielmehr sollen bereits bekannte Programme fortgesetzt werden. Zugleich steige die Unsicherheit, da sie an zusätzliche Bedingungen geknüpft seien.

Der schon seit längerem laufende Umbau des Konzerns ist bei weitem noch nicht abgeschlossen. Oleas bekräftigte erst vor wenigen Tagen ein "aktives Portfoliomanagement" und ein Vorantreiben des "Wertschöpfungsprogramms".

Dabei sieht sich die GEA-Spitze Druck durch aktivistische Investoren ausgesetzt. Im Vorjahr waren die beiden Investoren Albert Frere und Paul Singer bei GEA, abgeleitet aus Gesellschaft für Entstaubungsanlagen, mit jeweils rund 3 Prozent eingestiegen. Die Analysten von NFS Capital äußerten damals die Hoffnung, "dass diese beiden genügend Stellschrauben finden, mit denen sich der Wert langfristig steigern lässt." Die Frage sei nur, wie lange es dauere, bis Maßnahmen wirklich ihre Wirkung entfalteten.

GEA-Aktien gefragt

Die Aussicht auf frischen Wind an der Vorstandsspitze hat den Aktien der GEA Group am Montag kräftig Auftrieb gegeben. Im schwächelnden Gesamtmarkt ragten die Papiere des Maschinenbauers im MDAX mit einem Kursplus von 3,8 Prozent auf 36,63 Euro heraus.

Für die Anleger bedeutet dies allerdings nicht mehr als eine Erholung, nachdem in der Vorwoche die neuen Ziele und auch der Kapitalmarkttag an der Börse eher mit weiterer Ernüchterung aufgenommen worden waren. So war auf Wochensicht ein Verlust von bis zu 11 Prozent auf das tiefste Niveau seit August 2017 geblieben. FRANKFURT (Dow Jones) / dpa-AFX

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Bildquelle: GEA Group

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