12.07.2015 21:18:39

Gauck verteidigt Merkels und Schäubles Kurs bei Griechen-Rettung

BERLIN (dpa-AFX) - Bundespräsident Joachim Gauck hat den Kurs von Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble in der Debatte über neue Griechenland-Hilfen verteidigt. Es gehe der Kanzlerin nicht "um irgendeinen Sieg", sondern darum, eine Situation zu beenden, "wo Regeln ganz offenkundig über viele Jahre entweder missachtet oder nicht ausreichend kontrolliert" wurden, sagte Gauck am Sonntag in der ZDF-Sendung "Berlin direkt".

Gauck plädierte für einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone. "Dieses Europa hat sich verabredet, beieinander zu bleiben." Bei der Lösung der Krise wünsche er sich sehr viel guten Willen und sehr viel Fantasie. Wenn es gelinge, ein neues Hilfspaket zu schnüren, werde das nur darüber gehen, dass man in Europa wieder mehr Vertrauen zu Griechenland und seinen Institutionen entwickle.

Gauck nahm Schäuble wegen dessen Vorstoß für einen zeitweisen Ausstieg Athens aus der Eurozone in Schutz. "Da will einer zeigen, wir sind vorbereitet, falls wirklich etwas Schlimmes passiert. Das muss man nicht gleich als Dominanzgebaren deuten." Ein Mangel an deutscher Solidarität gegenüber Athen erkenne er nicht. Vielmehr sei deutsche Hilfe in der Vergangenheit in Griechenland oftmals nicht angemessen gefragt gewesen.

Der Bundespräsident bemühte sich, Sorgen vor einer neuen Kluft zwischen Berlin und Paris zu zerstreuen. Er könne in einer so entscheidenden Phase eine wirkliche Distanz beider Länder nicht erkennen. "Ich denke schon, dass der politische Wille stark genug ist, damit Deutschland und Frankreich beieinanderbleiben. Und ich kann mir das nur wünschen." Gerade jetzt sei es wichtig, dass Deutschland bei der Krisenlösung mit Frankreich zusammenarbeiten wolle./bk/DP/stk

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!