19.07.2013 19:50:32
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G20-Staaten wollen Aktionsplan für Wachstum ausarbeiten
Von Natasha Brereton-Fukui
MOSKAU--Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer wollen bei ihrem Treffen in Moskau einen Aktionsplan für Wachstum und Arbeitsplätze aufstellen. Das erklärte ein ranghoher Mitarbeiter der EZB am Nachmittag, der anonym bleiben wollte. Es solle bei den Gesprächen am Freitagabend und Samstag aber nicht um Konjunkturprogramme gehen, sondern um internationale Verpflichtungen für solides Haushalten und Schuldenobergrenzen. Die Staats- und Regierungschefs der G-20-Gruppe wollen den Plan dann bei ihrem nächsten Gipfel in St. Petersburg verabschieden, der im September stattfinden wird.
"Es wird allgemein begrüßt, dass die Herausforderungen der Haushaltspolitik nicht nur für Industrieländer bestehen, sondern auch für einen Teil der Schwellenländer", sagte der Notenbanker. Nahezu parallel hatten die Finanz- und Arbeitsminister offiziell erklärt, dass das Wachstum aktuell zu schwach sei, um genügend zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Sie sprachen sich daher für gemeinsame Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit aus, ohne konkreter zu werden.
Die großen aufstrebenden Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) forderten die Industrieländer zu einer vorhersehbaren und abgestimmten Geldpolitik ihrer Zentralbanken auf. Sie fürchten die Auswirkungen rapider Kurswechsel. Aufgeschreckt hatte sie Mitte Juni die "unglückliche" Ankündigung von US-Fed-Chairman Ben Bernanke, das Wertpapierankaufprogramm QE3 schrittweise zurückzufahren. Die Märkte reagierten seinerzeit weltweit mit Kursstürzen.
"Die Schwellenländer sahen sich wegen der Meldungen über eine mögliche Drosselung der Quantitative-Easing-Politik den größten Schwierigkeiten gegenüber", sagte der russische Finanzminister, Anton Siluanov. Als Probleme nannte er Abfluss von Kapital, eine dadurch niedrigere Produktion und die Schwächung der eigenen Währungen. Zöge zum Beispiel die US-Notenbank die Zügel der Geldpolitik wieder an, steigt das Zinsniveau und Investitionen in den USA werden attraktiver.
Anders als noch im Februar spielt das Thema Währungsabwertung in Moskau keine Rolle mehr. Seinerzeit war vor allem Japan vorgeworfen wurden, wegen des rapiden Wertverlusts des Yen, einen Währungskrieg vom Zaun zu brechen.
Mitarbeit: Andrey Ostroukh und Alexander Kolyandr
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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July 19, 2013 12:07 ET (16:07 GMT)
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