G20 setzen USA wegen IWF-Reform unter Druck

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die G20-Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer haben die USA mit Nachdruck zur Ratifizierung einer Reform des Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgefordert. Sollte der Kongress in Washington die vereinbarten Veränderungen bei dem internationalen Krisenhelfer nicht bis zum Jahresende beschließen, behalte sich die Gruppe alternative Schritte vor, drohten die Finanzminister und Notenbankchefs der G20 am Freitag in ihrer Abschlusserklärung nach einem Treffen in der US-Hauptstadt. Welche Maßnahmen dann ergriffen werden könnten, wurde offengelassen.

Die 2010 beschlossene Quotenreform ist eine Neuordnung der Stimmrechte im IWF und eine Aufstockung seiner Mittel. Sie soll die Verhältnisse zwischen alten und neuen Mächten neuregeln und hätte eigentlich bis zum Herbst 2012 verabschiedet werden sollen. Im Zuge der Reform erhält etwa China mehr Gewicht. Erst vor wenigen Wochen war die Reform im amerikanischen Kongress gescheitert, obwohl die Regierung von Präsident Barack Obama sie ausdrücklich begrüßt. Ohne die Zustimmung des größten Anteilseigners USA kann die Reform im IWF nicht umgesetzt werden. Die G20 und der Währungsfonds äußerten sich "zutiefst enttäuscht" über die Blockade./mcm/DP/he