15.11.2014 12:18:47

G20: Scharfe Kritik an 'schwacher' Reaktion der Staaten auf Ebola

BRISBANE (dpa-AFX) - Hilfsorganisationen haben mit scharfer Kritik auf die "schwache" Antwort der G20-Staaten auf die Ebola-Seuche in Westafrika reagiert. Nach der eher vagen Erklärung der Industrie- und Schwellenländer (G20) "alles Notwendige" gegen die Epidemie tun zu wollen, äußerten sich Aktivisten am Samstag im australischen Brisbane "enttäuscht", da konkrete Zusagen fehlten.

"Die Antwort bleibt unzureichend", sagte Friederike Röder von ONE. "Wir hätten erwartet, dass sich die G20 mit konkreten Aktionen engagieren. Das ist nicht der Fall."

Die G20 hatten in der Erklärung auch bisher untätig gebliebene Regierungen aufgefordert, sich den Bemühungen anzuschließen. Sie zeigten ihre Bereitschaft, bei der Bewältigung der mittelfristigen wirtschaftlichen und humanitären Kosten helfen zu wollen. Die Wissenschaft und Pharmaunternehmen wurden zu größeren Anstrengungen aufgefordert, wirksame und bezahlbare diagnostische Hilfsmittel, Impfstoffe und Behandlungsmethoden zu entwickeln.

"Es besteht die echte Gefahr, dass der erklärte gute Wille und die Besorgnis der G20 am Ende nur leere Worte sind, die für jene wenig tun, die in Sierra Leone, Liberia und Guinea um ihr Leben bangen", sagte Helen Szoke von Oxfam, die die Erklärung "sehr allgemein" fand. "Wo ist der Aktionsplan, dass so etwas nie wieder passiert?"

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte zuvor zu einer Mobilmachung gegen Ebola aufgerufen. "Wir müssen massive Hilfe mobilisieren", sagte Ban auf dem Gipfel. Es gehe um Finanzmittel, Logistik und die Behandlung der Patienten. Der Ausbruch müsse gestoppt werden. Am Ende müsse sichergestellt werden, dass sich so ein Ausbruch nicht wiederholen könne, sagte Ban. Dafür sind laut Hilfsorganisationen aber Investitionen in Gesundheitssysteme armer Länder notwendig./lw/DP/zb

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