G20/OECD fordert neuen internationalen Reformschwung

   Von Andreas Kißler

   BADEN-BADEN (Dow Jones)--Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat eine zunehmende internationale Reformmüdigkeit beklagt und die Staaten dazu aufgefordert, gerade jetzt ihre Anstrengungen zu erhöhen. "Die Regierungen können es sich nicht leisten, in ihren Reformanstrengungen nachzulassen, wenn sie der Falle niedrigen Wachstums entkommen wollen, der sich viele von ihnen gegenübersehen", erklärte die OECD in einem Bericht.

   "Ehrgeizige Reformen sind nötig, um der Falle niedrigen Wachstums zu entkommen", sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurria bei der Vorstellung des Berichts am Rande der Tagung der Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) in Baden-Baden. "Genau zur falschen Zeit schwächt sich der Reformschwung ab." Es gebe einen "Besorgnis erregenden Trend" zu zunehmender Reformmüdigkeit.

   Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mahnte zu weiteren Strukturreformen. "Es ist nicht ausreichend, sich auf Regeln zu einigen - es ist wichtiger, dies umzusetzen", sagte Schäuble, der der Gastgeber des Treffens der G20 ist. Es sei "unausweichlich, dass wir an Strukturreformen festhalten."

   In dem Bericht fordert die OECD die Regierungen dazu auf, sich auf Reformen zu konzentrieren, die die Produktivität die Beschäftigung erhöhen und schnellen Nutzen "für eine überwiegende Mehrheit von Bürgern und Haushalten" bringen. Die Organisation stellt dabei nach eigenen Angaben stärker auf Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Produktmarktwettbewerb und öffentliche Investitionen ab.

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   March 17, 2017 11:12 ET (15:12 GMT)

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