11.04.2014 20:56:31
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G-20 behalten "Risiken" der Ukraine-Krise im Auge
WASHINGTON (AFP) -- Die Finanzminister der führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) behalten die möglichen Gefahren der Ukraine-Krise für die Weltwirtschaft im Auge. "Wir beobachten die wirtschaftliche Situation in der Ukraine mit Berücksichtigung jeglicher Risiken für die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität", erklärten die G-20-Minister nach ihrem Treffen am Freitag in Washington. Die Schlüsselrolle bei der finanziellen Stabilisierung der Ukraine soll der Internationale Währungsfonds (IWF) einnehmen.
Die G-20-Finanzminister begrüßten den Einsatz des Währungsfonds in der früheren Sowjetrepublik. "Die Situation in der Ukraine unterstreicht die wichtige Rolle des IWF als Ersthelfer der Welt bei Finanzkrisen", heißt es in dem Abschlusskommuniqué. Am Vorabend hatten bereits die Finanzminister der USA, Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Japans und Kanadas im sogenannten G-7-Kreis über die Lage in dem osteuropäischen Land beraten. Die Gespräche fanden am Rande der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank statt.
Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verlangte am Freitag in Washington, dass der Währungsfonds bei den Ukraine-Hilfen "im Fahrersitz sitzen" müsse. Zugleich rief er zu einem Dialog mit Russland auf, das wegen der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim vor allem von westlichen Staaten scharf kritisiert wird. "Alle haben ein überwiegendes Interesse an einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit", sagte Schäuble. Daher sei es nicht sinnvoll, "Preisschilder" für neue Sanktionen gegen Moskau zu diskutieren. "Wir wollen es Russland auch nicht schwer machen", sagte er.
Moskau hatte sich vergangenen Monat die Krim einverleibt, nachdem die mehrheitlich russischstämmige Bevölkerung dort in einem umstrittenen Referendum für den Beitritt zu Russland gestimmt hatte. Auch im Osten der Ukraine gibt es immer wieder prorussische Proteste. Die USA und die EU verhängten als Strafe erste Sanktionen gegen Vertreter von russischer Regierung und Wirtschaftselite.
Finanziell hatte Kiew zuletzt am Tropf von Moskau gehangen, das seine Hilfen nach der Entmachtung des prorussischen Staatschefs Viktor Janukowitsch im Februar aber kappte. Außerdem stellte der russische Energieriese Gazprom Nachforderungen in Milliardenhöhe für seine Gaslieferung an die Ukraine. Die Übergangsregierung in Kiew benötigt daher dringend internationale Hilfen, um einen Staatsbankrott abzuwenden.
Der IWF hatte Kiew Ende März einen Hilfskredit in Höhe von 14 bis 18 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. IWF-Chefin Christine Lagarde erklärte am Donnerstag, sie werde dem Exekutivrat der Institution das Hilfsprogramm für die Ukraine Ende April oder Anfang Mai zur Entscheidung vorlegen. Im Gegenzug für die Kredite verlangt der Währungsfonds von Kiew harte Reformen und Sparanstrengungen.
US-Finanzminister Jacob Lew rief die internationale Gemeinschaft am Freitag auf, "unverzüglich" Schritte unternehmen, um dem IWF bei der finanziellen Unterstützung der Ukraine beizuspringen. Washington stellte bislang eine Kreditgarantie von einer Milliarde Dollar zur Verfügung. Nach Angaben von Reza Moghadam, Leiter der Europaabteilung beim Währungsfonds, summieren sich die Hilfszusagen für Kiew derzeit auf 27 Milliarden Dollar. "Wir hoffen, dass sich weitere Geber engagieren", sagte Moghadam.
Beim Ausblick auf die Weltwirtschaft gaben sich die G-20 insgesamt vorsichtig optimistisch. Die Finanzminister begrüßten in der Abschlusserklärung die verbesserten Aussichten für Wachstum in diesem Jahr. Angesichts anhaltender "Risiken" müsse die Welt aber "wachsam" bleiben.
DJG/jhe
(END) Dow Jones Newswires
April 11, 2014 14:24 ET (18:24 GMT)- - 02 24 PM EDT 04-11-14
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