Trüber Ausblick |
22.02.2023 17:53:00
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FMC-Aktie legt dennoch zweistellig zu: Fresenius Medical Care mit Gewinneinbruch 2022
Wie der Bad Homburger DAX-Konzern weiter mitteilte, legte der Umsatz im Schlussquartal um 8 (währungsbereinigt um 2) Prozent auf 4,997 Milliarden Euro zu. Analysten hatten im Mittel mit Erlösen von 5,07 Milliarden Euro gerechnet. Das operative Ergebnis (EBIT) sackte um 22 (währungsbereinigt 28) Prozent auf 352 Millionen Euro ab. Hier hatte der Analystenkonsens auf 348 Millionen Euro gelautet. Das Konzernergebnis sank um 39 (währungsbereinigt 47) Prozent auf 139 Millionen Euro. Das ist weniger, als Analysten mit im Mittel 147 Millionen Euro veranschlagt hatten.
Im Gesamtjahr legte der Umsatz leicht um 2 Prozent währungsbereinigt zu auf 19,40 Milliarden Euro. Nach Steuern und Dritten verblieb ein Gewinn von 673 Millionen Euro, entsprechend einem Rückgang um 31 Prozent bzw währungsbereinigt 37 Prozent.
FMC hatte zuletzt einen Rückgang des Konzernergebnisses im hohen Zehner- bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich prognostiziert bei einem Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Ursprünglich hatte FMC sich nach der langen Corona-Durststrecke für das vergangene Jahr vorgenommen, zu Gewinnwachstum zurückkehren und sowohl Umsatz als auch Konzernergebnis im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zu steigern.
Für das laufende Jahr erwartet Fresenius Medical Care den weiteren Angaben vom Dienstag zufolge ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Das operative Ergebnis soll stabil bleiben oder im bis zu hoch-einstelligen Prozentbereich zurückgehen.
2022 wurde das operative Ergebnis durch eine finanzielle Unterstützung der US-Regierung in Höhe von 277 Millionen Euro positiv beeinflusst. Für 2023 erwartet das Unternehmen dagegen keine weitere Unterstützung.
Fresenius Medical Care soll in Aktiengesellschaft umgewandelt werden
Der Gesundheitskonzern Fresenius hat die Dekonsolidierung seiner Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) auf den Weg gebracht. Dazu soll die Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden, wie der Bad Homburger DAX-Konzern mitteilte. Dies hätten die zuständigen Gremien der Fresenius SE & Co. KGaA beschlossen. Der Rechtsformwechsel soll bis spätestens Ende dieses Jahres umgesetzt werden. Dafür sollen die FMC-Aktionäre voraussichtlich im Juli auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über den Vorschlag zur Umwandlung in eine Aktiengesellschaft entscheiden.
Fresenius Medical Care wird nach der geplanten Rechtsformänderung nicht mehr Teil der vollkonsolidierten Tochterunternehmen von Fresenius sein, wie die Muttergesellschaft weiter erläuterte. Der Anteil von Fresenius am Grundkapital der Fresenius Medical Care in Höhe von 32 Prozent bleibe aber unverändert.
Obwohl die Fresenius SE & Co. KGaA nur rund 32 Prozent der FMC-Aktien hält, muss sie FMC derzeit voll konsolidieren, denn wegen der Rechtsform von FMC als Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) hat Fresenius die volle Kontrolle über FMC. Die Fresenius SE ist Alleinaktionärin der persönlich haftenden Gesellschafterin Fresenius Medical Care Management AG.
Auf FMC, der stark in den Vereinigten Staaten präsenten größten Tochter des Fresenius-Konzerns, lasten nach der langen Corona-Durststrecke nun der Arbeitskräftemangel in den USA, hohe Fluktuationsraten und die damit einhergehenden hohen Lohnkosten.
Nach seinem Amtsantritt Anfang Oktober hatte der neue Fresenius-Chef Michael Sen seine Entschlossenheit bekräftigt, den Gesundheitskonzern wieder zurück auf die Erfolgsspur zu bringen und ihn dabei konsequent auf Rentabilität zu trimmen. Das komplette Portfolio sollte im Zuge dessen auf den Prüfstand kommen: "Wir überprüfen jedes Geschäft von Grund auf von oben nach unten", hatte Sen angekündigt und versprochen, dabei ohne Abstriche bei der Sorgfalt aufs Tempo zu drücken.
Die Fresenius Medical Care-Aktie zeigte sich im XETRA-Handel stark und gewann schlussendlich 7,32 Prozent auf 39,88 Euro. Zeitweise erreichten FMC-Titel den höchsten Stand seit Ende Juli, als sie nach einer herben Gewinnwarnung eingebrochen waren.
Mit Blick auf FMC schrieb Analyst Graham Doyle von der Bank UBS, die Prognosen für 2023 seien "nicht so schlecht wie einige Investoren erwartet hatten". Die für das Jahr 2025 in Aussicht gestellte Spanne für die Marge impliziere, dass die Schätzungen nun um ein Viertel steigen dürften, unterstelle man eine Marge von 12 Prozent. Einige Anleger dürften jedoch zur Vorsicht neigen und eher das untere Ende der Spanne von 10 bis 14 Prozent Marge zur Basis ihrer Annahmen machen, so Doyle.
Analystin Victoria Lambert von der Berenberg Bank wies darauf hin, dass das bereinigte Nettoergebnis von FMC um ein Fünftel über der Konsensschätzung liege. Die Prognosen zur Profitabilität im Jahr 2025 dürften zudem deutlich höhere Marktschätzungen nach sich ziehen. Das laufende Jahr werde für den Dialyseanbieter allerdings ein Jahr des Übergangs werden.
Barclays belässt FMC auf 'Equal Weight' - Ziel 32 Euro
Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für Fresenius Medical Care (FMC) (Fresenius Medical Care) nach Zahlen auf "Equal Weight" mit einem Kursziel von 32 Euro belassen. Die Eckdaten zum vierten Quartal seien nicht so schlecht wie befürchtet, schrieb Analyst Hassan Al-Wakeel in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Vor allem der bereinigte Gewinn je Aktie habe die Erwartungen übertroffen, und zwar um 20 Prozent. Der Fokus liege aber wohl auf dem Ausblick, der am Markt gut ankommen dürfte. Er bevorzugt weiter die Aktien des Noch-Mutterkonzerns Fresenius.
/tih/la
Veröffentlichung der Original-Studie: 22.02.2023 / 06:51 / GMT
Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 22.02.2023 / 06:51 / GMT
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