11.10.2012 13:59:53

FMA - Zukunftsvorsorge 2011: Volumsgewichtete Performance minus 2,9 %

Herbe Wertverluste haben voriges Jahr die Veranlagungen in der prämiengeförderten Altersvorsorge (Zukunftsvorsorge/PZV) erlitten. Volumsgewichtet betrug 2011 die Performance -2,9 Prozent, nach noch +4,7 Prozent im Jahr davor. Der Median der Performance (Hälfte darüber, Hälfte darunter) lag 2011 mit -6,4 Prozent sogar noch tiefer, nach +10,1 Prozent 2010. Dies geht aus dem neuen Jahresbericht der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) zur Zukunftsvorsorge von Donnerstag hervor. Die Vertragszahl wuchs um 4,8 Prozent auf 1,613.788, die Neueinzahlungen um 0,5 Prozent auf fast 1,1 Mrd. und das verwaltete Vermögen um 14,4 Prozent auf gut 5 Mrd. Euro.

Kapitalanlagegesellschaften (KAG), bei denen 7,3 Prozent der PZV-Verträge abgeschlossen waren, schnitten bei der Performance 2011 volumsgewichtet mit +1,7 Prozent besser ab als Versicherungsunternehmen (-3,3 Prozent), deren Marktanteil auf fast 92,7 Prozent zulegte. 2010 war dies umgekehrt, da erzielten die Versicherer im Schnitt noch +5,0 Prozent Wertzuwachs, die KAG +2,5 Prozent.

Dass 2011 die Assekuranz besser da stand, lag laut FMA vor allem daran, dass primär "ausgestoppte" PZV-Produkte besser abschnitten. Das sind jene Produkte, deren Aktienexposure komplett abgesichert wurde, sodass sich Aktien-Verluste nicht mehr im Erfolg des Gesamtjahres widerspiegelt - allerdings konnten solche Verträge nach dem Ausstoppen ja auch von gewissen Wertzuwächsen nicht mehr profitieren.

Insgesamt wurden laut FMA für das Jahr 2011 rund 56.000 Verträge als "ausgestoppt" gemeldet, das sind 3,5 Prozent aller Verträge bzw. 5,7 Prozent des gesamten verwalteten Vermögens. Bei den KAG wurden rund 20 Prozent der Verträge als ausgestoppt gemeldet, aus der Assekuranz aber nur 2 Prozent. Bei den KAG sank die Vertragszahl um 0,1 Prozent auf 118.000 Stück, bei Versicherungen stieg sie um 5,1 Prozent auf 1,496 Millionen. Die durchschnittlichen jährlichen Einzahlungen betrugen bei Versicherungen 624 (2010: 644) Euro, bei KAG 699 (782) Euro.

Die Zahl der PZV-Verträge mit einer "niedrigen ertragswirksamen Aktienquote" (unter 10 Prozent) betrug im Vorjahr rund 650.000 (2010: 700.000), somit gut 40 (45) Prozent aller zu Jahresende aufrechten Verträge. Das in diesen Verträgen verwaltete Vermögen machte etwas über 2,4 Mrd. Euro aus, rund 43 Prozent des Gesamtvermögens. Knapp 38 Prozent des gesamten verwalteten Vermögens lag laut FMA in Verträgen mit einer "minimalen ertragswirksamen Aktienquote", also in nicht als ausgestoppt gemeldeten Verträgen mit weniger als 2 Prozent ertragswirksamer Aktienquote.

Auffallend ist die lange Laufzeit der bei Versicherungen abgeschlossenen PZV-Verträge. Die fünf Anbieter auf KAG-Seite offerieren derzeit nur die gesetzliche Mindestlaufzeit von 10 Jahren, die 22 Versicherer aber deutliche längere Zeiträume. Insgesamt wiesen Ende 2011 gut zwei Drittel der Verträge Laufzeiten von 25 Jahren und mehr auf, über ein Fünftel brachte es sogar auf mehr als 45 Jahre. Die langen Laufzeiten deuten laut FMA darauf hin, dass die Zukunftsvorsorge "nicht als bloßes Substitut für sonstige Spar- und Anlageformen, sondern tatsächlich zum langfristigen Aufbau einer Alterssicherung genutzt wird".

Die höchstmögliche prämienbegünstigte Einzahlung ist heuer (2012) zwar mit 2.329,88 Euro geringfügig höher als 2011 (2.313,36 Euro), doch halbierte sich die höchstmögliche staatliche Prämie - durch die Halbierung der Förderung von 8,5 auf 4,25 Prozent - von 196,64 auf 99,02 Euro im Jahr. Der Peak der staatlichen Förderung war 2009 mit 210,35 Euro erreicht worden, ehe die Förderung 2010 von 9,5 auf zunächst 9,0 Prozent sank.

(Forts. mögl.) sp/itz

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!