30.12.2016 15:20:00

Flughafen darf Malta-Aufwertung um 52 Millionen Euro nicht 2016 bilanzieren

Die heurige Anteilsaufstockung der Flughafenbeteiligung in Malta und eine damit verbundene Aufwertung um knapp 52 Millionen Euro hat beim börsennotierten Flughafen Wien die Finanzergebnisse heuer zu Jahresbeginn stark gepusht. Nun hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) beschieden, dass ein solches Bewertungsergebnis schon zehn Jahre früher hätte verbucht werden müssen - und eben nicht 2016.

Die Flughafen AG wird nun ihre Bilanzierung für 2016 und rückwirkend für 2015 entsprechend korrigieren. Bei der angekündigten Dividendenerhöhung bleibe es aber trotzdem, sagte ein Flughafen-Sprecher am Freitag zur APA.

In einer Pflichtmitteilung hat die Flughafen Wien AG am Freitag bekannt gegeben, dass aufgrund eines Bescheids der Finanzmarktaufsicht (FMA) - gegen den die Flughafen Wien AG übrigens noch "rechtliche Schritte prüft"- die Beteiligung an "Malta International Airport und Malta Mediterranean Link Consortium Limited (MMLC)" schon zu einem früheren Zeitpunkt vollkonsolidiert hätte werden sollen, nämlich bereits 2006. Damals hatte der Wiener Airport in Malta schon einmal aufgestockt.

Tatsächlich hat der Flughafen diese Beteiligung in seiner Konzernbilanz bis 30. März 2016 at equity konsolidiert, vollkonsolidert wurde erst mit 1. April 2016, nachdem die Anteile in Malta von rund 33 auf 48,4 Prozent weiter aufgestockt wurden.

Daraus leitete die FMA ab, "dass die vorläufige Aufwertung in Höhe von 51,8 Mio. Euro der schon vor dem Zusatzerwerb von SNC-Lavalin Group Inc. gehaltenen Aktien zum ersten Quartal 2016 in den Quartalsergebnissen 2016 nicht ergebniswirksam auszuweisen war", wie es heute hieß.

Die Flughafen AG kann die Argumentation der Aufsicht "nicht nachvollziehen", wie der Flughafensprecher meinte. Die Pflicht zur Vollkonsolidierung liege vor, wenn man die uneingeschränkte Kontrolle habe, so der Airport. Das sei trotz einer Mehrheit in einem Aktionärskonsortium nicht gegeben gewesen.

Die Aufstockung in Malta am 30. März 2016 sei als Transaktion mit Minderheitsgesellschaftern ergebnisneutral im Eigenkapital zu erfassen, so der Airport in seiner Aussendung. Darüber hinaus gehende Effekte würden derzeit und vorläufig so eingeschätzt, dass es für 2016 zu einer "geringfügigen" Verbesserung des ausgewiesenen Umsatzes und des um den Aufwertungseffekt bereinigten Periodenergebnisses für 2016 kommen könnte, hieß es in der Pflichtmitteilung des Flughafen. Für die Anleger ändere sich durch die Buchung von Minderheiten letztendlich nichts. Für 2015 sei durch die rückwirkende Anpassung ebenfalls von einer Umsatzerhöhung und Verbesserung des Konzernergebnisses (vor Minderheitenanteilen) auszugehen. Bilanzen vor 2015 werden nicht aufgemacht.

(Schluss) rf/cri

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