28.01.2015 20:55:31

Fed steuert Zinswende ohne Hast an

   Von Andreas Plecko

   Die US-Zentralbank steuert ohne Eile auf die Zinswende zu. Im Begleittext zum Zinsbeschluss erneuerten die Währungshüter unter dem Vorsitz von Fed-Chefin Janet Yellen die Aussage, dass sie bei der Straffung der Geldpolitik "geduldig" sein können. Diese erst im Dezember gefundene Formulierung lässt darauf schliessen, dass die erste Zinserhöhung nach der globalen Finanzkrise frühestens im Juni ansteht, womöglich auch später.

   "Die Inflation hat weiter nachgegeben und ist noch tiefer unter den Zielwert gesunken, was hauptsächlich den fallenden Ölpreisen geschuldet ist", heißt es im Text. "Auf kurze Sicht dürfte die Inflation weiter nachgeben."

   Der Beschluss, an dem gegenwärtigen Zinsniveau festzuhalten, fiel einstimmig. Im Dezember hatten noch drei Ratsmitglieder ein abweichendes Votum abgegeben. Wegen der Rotation im Fed-Rat sind seit Jahresbeginn nun mehr "Tauben" stimmberechtigt.

   Seit Ende 2008 liegt der Leitzins auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent. Die ersten Schritte für eine straffere Geldpolitik hat die Fed bereits getan. Im Oktober vergangenen Jahres ließ sie ihr massives Kaufprogramm für Staats- und Hypothekentitel auslaufen. Im Dezember stimmte sie die Märkte mit einer neuen Sprachpolitik auf eine Zinserhöhung ein.

   Bislang hatten die meisten Börsianer und Experten damit gerechnet, dass die Fed im Sommer 2015 die Zinsschraube anziehen wird. Doch mit den zuletzt schwächeren Wirtschaftsdaten und insbesondere der sinkenden Inflationsrate wird ein späterer Zeitpunkt zunehmend für möglich gehalten.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   January 28, 2015 14:24 ET (19:24 GMT)

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