05.10.2022 18:30:40
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Fahrer von Delivery Hero klagen über Arbeitsbedingungen - Zeitung
(Wiederholung)
Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones)--Fahrer der Delivery-Heros-Tochter Talabat liefern in den Vereinigten Arabischen Emiraten einem Zeitungsbericht zufolge unter fragwürdigen Bedingungen Essen aus. Die Zeit berichtet unter Berufung auf eigene Recherchen in Dubai, dass das Berliner Lieferunternehmen bzw seine 100-prozentige Tochter Talabat in dem Golfstaat mit Subunternehmern zusammenarbeite, die systematisch lokale Gesetze verletzen. Laut Bericht, der unter anderem auf Interviews mit Fahrern und Subunternehmern beruht, konfiszieren die Subunternehmer standardmäßig Pässe von Fahrern und verlangen von ihnen teils mehrere Tausend Euro für ihr Arbeitsvisum. Beides sei nach emiratischem Recht verboten.
"Wir sind uns bewusst, dass dies ein branchenweites Problem ist, und wir haben proaktive Schritte zur Verbesserung unseres Ökosystems unternommen und werden dies auch weiterhin tun", sagte eine Talabat-Unternehmenssprecherin gegenüber Dow Jones Newswires. "Wir befinden uns in ständigen Gesprächen mit allen relevanten Interessengruppen, einschließlich Behörden und Flottenpartnern, um kurz- und mittelfristige Maßnahmen zu erarbeiten."
Von den über 80 "Flottenpartnern", also Subunternehmen, mit denen das Unternehmen in dem Golfstaat zusammenarbeitet, habe es einigen bereits im Mai gekündigt, so die Sprecherin. Das Unternehmen arbeite eng mit allen relevanten Interessengruppen zusammen, um strukturelle Verbesserungen für die Fahrer in der gesamten Branche zu erreichen.
Delivery Hero beschäftigt über Talabat nach Unternehmensangaben mehr als 15.000 Fahrer in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Diese stammen der Zeitung zufolge mehrheitlich aus Pakistan, Indien und anderen asiatischen Ländern.
Der Zeit gegenüber hatte das Unternehmen gesagt, dass es arbeitsrechtlichen Verstößen nachgehe, wenn es darauf aufmerksam gemacht werde. Daneben überwache Delivery Hero die Subunternehmer "systematisch" und führe "routinemäßig" Stichprobenkontrollen durch.
Ab 2023, wenn in Deutschland das Lieferkettengesetz in Kraft tritt, hat jedes Unternehmen mit Hauptsitz oder Zweigniederlassung in Deutschland - so auch Delivery Hero - Sorgfaltspflichten zum Schutz von Menschenrechten und der Umwelt entlang seiner globalen Lieferkette, im In- und Ausland. Zunächst gilt das Gesetz für Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten, ab 2024 für Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten. Compliance-Verstöße können mit Geldstrafen von bis zu 800.000 Euro, eingeschränktem Marktzugang und der Möglichkeit von Klagen vor Gericht geahndet werden.
Einem Delivery-Hero-Sprecher zufolge nimmt das Unternehmen "seine Rolle bei der Aufrechterhaltung dieser Standards sehr ernst".
"Wir setzen derzeit einen Aktionsplan um, um Transparenz zu schaffen und die vollständige Einhaltung innerhalb unserer Lieferketten zu gewährleisten", sagte der Sprecher Dow Jones Newswires in einer Stellungnahme per Email. Das Unternehmen verpflichte sich, die Messlatte "in den Kommunen und Ökosystemen, in denen wir tätig sind, immer höher zu legen".
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
DJG/uxd/sha
(END) Dow Jones Newswires
October 05, 2022 12:30 ET (16:30 GMT)
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