20.12.2014 12:39:30
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EZB rechnet mit negativer Inflationsrate - Magazin
Von Manuel Priego Thimmel
Die nachgebenden Ölpreise schüren bei der Europäischen Zentralbank (EZB) die Angst vor einer Deflation in der Eurozone. "Wir rechnen nun mit einer negativen Inflationsrate in den kommenden Monaten. Das ist eine Sache, die sich jede Zentralbank sehr genau anschauen muss", erklärte EZB-Vizepräsident Vitor Constancio im Interview mit der Wirtschaftswoche. Die ursprüngliche Inflationsschätzung der EZB für 2015 von 0,7 Prozent sei bereits überholt. Seit der Erarbeitung dieser Projektionen seien die Ölpreise um weitere 15 Prozent gefallen.
Die EZB müsse nun eine Abwärtsspirale verhindern, so Constancio. Es drohe ein gefährlicher Teufelskreis aus sinkenden Preisen, steigenden realen Lohnkosten, sinkenden Gewinnen, schrumpfender Nachfrage und weiter sinkenden Preisen. Die Wirtschaft würde dann in eine Rezession rutschen. Im Kampf gegen die Deflation müsse die EZB alle möglichen Instrumente einsetzen, auch den umstrittenen Ankauf von Staatsanleihen, erklärte Constancio.
Zugleich sieht Constancio derzeit keine Blasengefahr am Aktien- und Immobilienmarkt. "In den USA liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktien zwar über dem historischen Durchschnitt - nicht aber in Europa", so der EZB-Vize. Auch bei Unternehmensanleihen sei eine solche Überbewertung nicht zu erkennen. Ähnlich stelle sich die Lage auf den Immobilienmärkten dar. Zwar seien sei Preise in einigen Ländern der Eurozone in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Insgesamt sieht Constancio für Europa aber keine Gefahr einer erneuten Immobilienpreisblase.
DJG/mpt -0-
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