13.12.2013 18:37:00

EZB-Rat Hansson zweifelt an Nutzen von weiteren langfristigen Kreditgeschäften

    TALLINN (dpa-AFX) - Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Ardo Hansson, hat Zweifel an der Wirksamkeit eines weiteren langfristigen Kreditgeschäfts mit den Geschäftsbanken der Eurozone geäußert. "Ich bin skeptisch bezüglich der Zielsetzung von langfristigen Kreditgeschäften", sagte Hansson am Freitag in Tallinn. Die sogenannten Langfristtender (LTROs) seien zwar "ein Bestandteil des Werkzeugkastens der Notenbank", so der Notenbankchef des Eurolandes Estland. Allerdings seien sie in der Umsetzung extrem komplex.

    Nach der vergangenen EZB-Zinssitzung hatte Notenbankchef Mario Draghi gesagt, dass neue Finanzspritzen für das Bankensystem wahrscheinlicher seien als Negativzinsen. Bei einer Anhörung vor dem Europäischen Parlament machte Draghi aber auch klar, dass künftige Kreditgeschäfte so gestaltet werden müssen, dass die Finanzspritzen an die Unternehmen durchgereicht werden.

    Zuletzt wurde über eine Zweckbindung bei langfristigen Krediten der EZB an die Geschäftsbanken diskutiert. Damit soll vermieden werden, dass die Geldhäuser die Kredite, anstatt sie an Unternehmen und Verbraucher auszureichen, in Staatsanleihen ihrer jeweiligen Heimatländer investieren. Dies war während der ersten beiden Notkredit-Runden Ende 2011 und Anfang 2012 geschehen, was die gegenseitige Abhängigkeit von Staaten und Banken verstärkt hat./jkr/kja

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