05.02.2015 19:52:32

EZB genehmigt Griechenland Notfallkredite von 60 Mrd EUR - Kreise

   Von Brian Blackstone

   FRANKFURT--Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Griechenland offenbar Notfallkredite in Höhe von bis zu 60 Milliarden Euro genehmigt und damit die Finanzierung der griechischen Banken trotz des eingeschränkten Zugangs zu EZB-Mitteln gesichert. Wie eine mit der Sache vertraute Person sagte, kann die griechische Notenbank damit bis zu dieser Höhe Liquiditätshilfen an die Banken des Landes vergeben.

   Zuvor hatte bereits die Tageszeitung Die Welt davon berichtet. Ende Dezember hatten sich die griechischen Banken rund 56 Milliarden Euro beim Euro-System geliehen, wie der Zeitung zufolge aus der Bilanz der Zentralbank Griechenlands hervorgeht. Der Rahmen für die Notkredite reicht demnach aus, die bisherigen Kredite des Euro-Systems praktisch vollständig durch Notfallliquidität der nationalen Zentralbank abzulösen.

   Am Mittwochabend hatte die EZB überraschend mitgeteilt, dass sie ab dem 11. Februar keine griechischen Staatsanleihen oder andere, vom griechischen Staat garantierten Papiere mehr als Sicherheit in Repo-Geschäften akzeptiert. Die dadurch entstehende Liquiditätslücke muss die griechische Zentralbank auf eigene Rechnung schließen.

   Die von der EZB nun ausgeschlossenen Papiere haben schon seit längerer Zeit nicht mehr das für geldpolitische Operationen der EZB notwendige Mindestrating von BBB-. Darüber hatte die EZB bisher deshalb hinweg gesehen, weil sich Griechenland in einem Anpassungsprogramm von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und EZB befand, das zumindest längerfristig tragfähige Finanzverhältnisse versprach. Diese Annahme gilt nun vorerst nicht mehr.

   Regierung und Notenbank in Griechenland hatten nach der EZB-Entscheidung jedoch bereits betont, dass die Finanzierung der griechischen Banken weiterhin sichergestellt ist. Auch die EBZ hatte erklärt, dass sich Griechenlands Banken weiterhin refinanzieren können - entweder über höherwertige Sicherheiten, oder, wenn sie nur griechische Papiere haben, im Rahmen einer Ausnahmeregelung über die griechische Zentralbank.

   "Die Liquiditätsbedürfnisse von Gegenparteien, die nicht über genügend andere Sicherheiten verfügen, können entsprechend den Regeln des Eurosystems über Notfinanzhilfen gedeckt werden", heißt es in der EZB-Erklärung.

   Das bedeutet, dass die EZB der griechischen Zentralbank erlaubt, den Banken des Landes mit so genannter Emergency Liquidity Assistance (ELA) auszuhelfen, sofern diese Banken als solvent eingestuft werden. Diese Operationen gehen voll auf das Risiko der griechischen Zentralbank, sie werden nicht von den Euro-Partnern mitgetragen. Laut dem Zeitungsbericht sollen die griechischen Banken bislang nur ELA-Mittel in mittlerer einstelliger Milliardenhöhe genutzt haben.

   Mitarbeit: Hans Bentzien

   DJG/DJN/brb/jhe

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   February 05, 2015 13:21 ET (18:21 GMT)

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