22.01.2013 20:10:31

EZB/Draghi: Staatsanleihekaufprogramm stärkt Zusammenhalt Euroraum

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT--EZB-Präsident Mario Draghi hat das Staatsanleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) verteidigt und Ängste vor einer höheren Inflation als unbegründet bezeichnet.

   Beim Neujahrsempfang der IHK Frankfurt sagte Draghi laut vorab verbreitetem Redetext: "Die Maßnahmen zur Stabilisierung des Euroraums, insbesondere die OMTs, sind nicht nur für die Preisstabilität von entscheidender Bedeutung. Sie verringern auch die Target2-Salden und stärken den Zusammenhalt des Euroraums - und verringern damit für die deutschen Steuerzahler einen eventuellen Anlass zur Sorge."

   Der EZB-Präsident bezog sich dabei auf die Pläne der EZB für das OMT-Anleiheprogramm, also den Kauf von Krisenstaaten-Anleihen durch sein eigenes Haus. Dieses Programm wird von der Deutschen Bundesbank kritisiert. Es ist bisher aber noch nicht aktiv, denn bisher hat kein Euro-Land beim Rettungsfonds ESM einen Antrag gestellt.

   Bundesbankpräsident Jens Weidmann stört sich daran, dass die EZB mit diesem Programm zu stark in die Nähe der verbotenen Staatsfinanzierung gerate.

   Nach Draghis Aussage ist nicht zu befürchten, dass die EZB ihr vorrangiges Ziel, die Bewahrung von Preisstabilität, aus dem Auge verliert. "Die EZB hält unbeirrt an ihrer vorrangigen Aufgabe, der Gewährleistung von Preisstabilität, fest. Alle unsere Maßnahmen sind an diesem Ziel ausgerichtet", sagte Draghi und fügte hinzu: "Betrachtet man die erwarteten Inflationsraten, so gibt es schlicht und ergreifend keine Anzeichen für eine Abweichung von unserem Preisstabilitätsziel. Derartige Bedenken sind gänzlich unbegründet."

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/chg

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