24.11.2012 07:05:49
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EUR/TRY: Türkische Lira unter Abwertungsdruck!
EMFIS.COM - Andere Agenturen könnten nachziehen. Das macht türkische Bonds für internationale Fonds noch attraktiver. Anleihefonds dürfen häufig nur – oder müssen zumindest einen hohen Prozentsatz ihres Anlagevermögens – in Papiere mit Investment-Grade-Status investieren. Fitch führte als Begründung dafür vor allem die hervorragenden Wachstumsaussichten des Landes an. Sicherlich spielt auch die seit Jahren herrschende, vergleichsweise hohe politische Stabilität eine Rolle. Einen Militärputsch, wie es ihn häufig in der türkischen Geschichte gab, kann man sich kaum noch vorstellen.
Hohes Leistungsbilanzdefizit
Eine besondere Stabilität des Finanzsystems kann allerdings nicht der Grund für die Anhebung gewesen sein, denn mit der ist es nicht weit her. Die Inflationsrate hat sich zwar verringert, beträgt aber immer noch 7,8 Prozent. Auch das Kreditwachstum, das besonders ein Hort der Instabilität ist, beträgt 11 Prozent, lag aber vor Jahresfrist bei immensen 25 Prozent. Das Leistungsbilanzdefizit bildet sich ebenfalls zurück, wird aber 2012 immer noch knapp acht Prozent betragen. Die Verbesserung der Finanzkennzahlen ist allerdings weniger auf die Stabilitätspolitik von Regierung und Notenbank zurückzuführen als auf das geringere Wirtschaftswachstum. Auch das hat sich von 8,4 im Jahr 2011 auf unter drei Prozent zurückgebildet.
Notenbank fürchtet Lira-Aufwertung
Die hohe Inflation und das Defizit in der Leistungsbilanz gefährden nicht die Stabilität der Lira, sorgen aber immerhin für starke Schwankungen beim Wechselkurs. Nimmt die Risikoaversion an den Märkten zu, dann werden kurzfristige Gelder abgezogen und umgekehrt. Daher fürchtet die Notenbank – nicht zuletzt im Zuge des Rating-Upgrades – einen Zustrom kurzfristigen Anlagekapitals und eine Aufwertung der Lira. Die Notenbank hat daher das obere Ende des Zinskorridors von 9,50 auf 9,00 Prozent abgesenkt. Das ist mehr ein symbolischer Akt, da das untere Ende bei 5,75 Prozent die größere Rolle spielt. Aber es ist ein Wink darauf, dass die Zeichen auch in Zukunft eher auf eine Leitzinssenkung als auf eine Anhebung stehen.
EUR/TRY nimmt Widerstand ins Visier
Die Lira hat daher auch auf das Rating-Upgrade nur kurzfristig mit einer Aufwertung reagiert. Denn die Aussicht auf weitere Zinssenkungen sorgt gleichzeitig für Abwertungsdruck. Kurzfristig kann EUR/TRY erneut den Widerstand bei 2,36 TRY ins Visier nehmen und eventuell auch über diese Marke hinaus steigen. Mittelfristig wird die Lira aber als Anlagewährung gefragt bleiben.
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Eine besondere Stabilität des Finanzsystems kann allerdings nicht der Grund für die Anhebung gewesen sein, denn mit der ist es nicht weit her. Die Inflationsrate hat sich zwar verringert, beträgt aber immer noch 7,8 Prozent. Auch das Kreditwachstum, das besonders ein Hort der Instabilität ist, beträgt 11 Prozent, lag aber vor Jahresfrist bei immensen 25 Prozent. Das Leistungsbilanzdefizit bildet sich ebenfalls zurück, wird aber 2012 immer noch knapp acht Prozent betragen. Die Verbesserung der Finanzkennzahlen ist allerdings weniger auf die Stabilitätspolitik von Regierung und Notenbank zurückzuführen als auf das geringere Wirtschaftswachstum. Auch das hat sich von 8,4 im Jahr 2011 auf unter drei Prozent zurückgebildet.
Notenbank fürchtet Lira-Aufwertung
Die hohe Inflation und das Defizit in der Leistungsbilanz gefährden nicht die Stabilität der Lira, sorgen aber immerhin für starke Schwankungen beim Wechselkurs. Nimmt die Risikoaversion an den Märkten zu, dann werden kurzfristige Gelder abgezogen und umgekehrt. Daher fürchtet die Notenbank – nicht zuletzt im Zuge des Rating-Upgrades – einen Zustrom kurzfristigen Anlagekapitals und eine Aufwertung der Lira. Die Notenbank hat daher das obere Ende des Zinskorridors von 9,50 auf 9,00 Prozent abgesenkt. Das ist mehr ein symbolischer Akt, da das untere Ende bei 5,75 Prozent die größere Rolle spielt. Aber es ist ein Wink darauf, dass die Zeichen auch in Zukunft eher auf eine Leitzinssenkung als auf eine Anhebung stehen.
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