17.03.2017 13:08:44

EU verhängt neue Kartellstrafen gegen Luftfrachtkonzerne

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die EU-Kommssion unternimmt einen zweiten Anlauf zur Bestrafung des vor mehreren Jahren aufgedeckten Luftfrachtkartells. Nachdem der ursprüngliche Beschluss der Kartellwächter von 2010 vorletztes Jahr vom Gericht der Europäischen Union (EuG) kassiert worden war, verhängte die Kommission nun gegen 11 Luftfrachtunternehmen eine Geldbuße von zusammen 776,5 Millionen Euro. Die Deutsche Lufthansa und ihre Tochter Swiss kommen dank der Kronzeugenregelung ungeschoren davon.

   "Die Zusammenarbeit in einem Kartell anstelle eines Wettbewerbs zum Angebot besserer Dienstleistungen für Kunden kann die Kommission nicht hinnehmen", sagte Wettbewerbskommissarin Margrete Vestager laut Mitteilung. "Millionen von Unternehmen hängen von Luftfrachtdienstleistungen ab, die mehr als 20 Prozent sämtlicher EU-Importe und fast 30 Prozent der EU-Exporte ausmachen."

   Damals hatte die Kommission Strafen gegen 11 Unternehmen in Höhe von 800 Millionen Euro wegen Teilnahme an einem Preiskartell in der Luftfracht im Zeitraum von Dezember 1999 bis Februar 2000 verhängt. Der Beschluss wurde jedoch wegen Verfahrensfehlern erfolgreich angefochten. Zur Existenz des Kartells selbst gab es kein Urteil.

   Am stärksten zur Kasse gebeten wird nun Air France mit 182 Millionen Euro, die heutige Tochter KLM muss 127 Millionen Euro berappen. British Airways zahlt 104 Millionen Euro, Cargolux 80 Millionen Euro. Bis auf Singapore Airlines profitieren alle Kartellteilnehmer in unterschiedlicher Höhe von einer Absenkung der Strafe im Rahmen der Kronzeugenregelung. Singapore Airlines zahlt die volle Strafe von knapp 75 Millionen Euro.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/mgo/cbr

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   March 17, 2017 07:38 ET (11:38 GMT)

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