EU, USA und unterentwickelte Länder bilden Allianz beim Klimagipfel

PARIS (dpa-AFX) - In der heißen Phase der Pariser Klimaverhandlungen bildet die EU mit den USA sowie Staaten aus Afrika, der Karibik, dem Pazifik und Lateinamerika eine Allianz. Die selbst ernannte Koalition der Ehrgeizigen will nach eigenem Bekunden für einen ambitionierten Klimavertrag kämpfen. "Wir sind große und kleine Länder, reich und arm, und wir werden kein Abkommen akzeptieren, das dem Ziel nicht dient", sagte EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete am Mittwochabend in Paris. Mit dabei ist auch die 48 Länder starke Gruppe der am wenigsten entwickelten Staaten.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erklärte, die Länder setzten sich für "einen starken Bezug zum 1,5-Grad-Ziel" ein. Bisher ist sich die Weltgemeinschaft einig, dass die von Treibhausgasen verursachte Erderwärmung auf höchstens 2 Grad begrenzt werden muss. Gerade kleine Inselstaaten, die durch steigende Meeresspiegel vom Verschwinden bedroht sind, pochen aber auf ein niedrigeres Temperaturziel. Es zeichnet sich ab, dass dies im Vertrag erwähnt wird, aber 2 Grad als übergreifende Zielvorgabe erhalten bleiben.

Nach abweichenden Angaben verschiedener Teilnehmer umfasst die Koalition mehr als 90 beziehungsweise mehr als 100 Länder. Umweltministerin Hendricks sagte auf die Frage nach der genauen Zahl: "Es werden sozusagen ständig mehr." Der am Donnerstag präsentierte Entwurf für einen Weltklimavertrag sei eine "gute Basis", aber noch nicht stark genug./sku/abc/hrz/DP/he