12.05.2017 19:38:44
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EU sucht Klarheit zu US-Plänen für Laptop-Mitnahme auf Flügen
BRÜSSEL (AFP)--Die EU sucht Klarheit zu den Überlegungen der US-Regierung, das umstrittene Laptop-Verbot auf Direktflüge aus Europa auszuweiten. Vertreter der EU-Kommission sowie die Minister mehrerer Mitgliedstaaten vereinbarten am Freitag mit US-Heimatschutzminister John Kelly "ein hochrangiges Treffen" in der kommenden Woche in Brüssel, wie aus Regierungskreisen in Berlin verlautete. Laut EU-Kommission kündigte die US-Seite in einer Telefonkonferenz vorerst noch kein konkretes Verbot an.
Seit März dürfen in den USA Flugreisende auf Direktflügen aus acht muslimischen Ländern größere elektronische Geräte nicht mehr im Handgepäck mitführen. Laptops und Tablet-Computer müssen seitdem beim Einchecken mit dem Gepäck aufgegeben werden. Grund ist die Befürchtung, dass in den Geräten Sprengsätze versteckt werden könnten. Das US-Heimatschutzministerium bestätigte am Dienstag, dass die USA auch ein Laptopverbot auf Direktflügen aus Europa in Betracht zieht.
An der Konferenzschaltung der EU mit Kelly nahm von deutscher Seite Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) teil, wie es aus Regierungskreisen hieß. Daneben waren weitere Minister aus EU-Staaten sowie EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos und EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc zugeschaltet.
Die beiden EU-Kommissare hatten am Dienstag zu dem möglichen Laptop-Verbot einen Brief an Kelly geschickt. Ein Verbot würde nach Angaben des Flughafenbetreiber-Verbandes ACI Europe 3.257 Flüge pro Woche von der EU in die USA betreffen.
"Kein Verbot für elektronische Geräte oder andere Entscheidungen wurden angekündigt", teilte ein Sprecher der EU-Kommission nach der Konferenzschaltung mit. Avramopoulos betonte demnach in dem Gespräch mit Kelly, dass mögliche Bedrohungen die EU genauso beträfen wie die USA und Informationen darüber ausgetauscht werden sollten. Die Antworten darauf sollten dann gemeinsam gefunden werden.
Das US-Verbot betrifft bisher Direktflüge in die USA aus der Türkei, Ägypten, Kuwait, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, Marokko, Katar und Jordanien. Großbritannien hat ein entsprechendes Verbot für Flüge aus der Türkei, dem Libanon, Jordanien, Ägypten, Tunesien und Saudi-Arabien verhängt.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/kla
(END) Dow Jones Newswires
May 12, 2017 13:08 ET (17:08 GMT)- - 01 08 PM EDT 05-12-17
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