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27.04.2018 13:53:47

EU-Staaten verbieten Insektizide von Bayer und Syngenta im Freien

BRÜSSEL (AFP/Dow Jones)--Die Pflanzenschutzmittel Imidacloprid und Clothianidin von Bayer und Thiamethoxa von Syngenta dürfen künftig nur noch in Gewächshäusern eingesetzt werden. Mit knapper Mehrheit stimmten die EU-Mitgliedstaaten für ein Freilandverbot der drei Insektengifte aus der Gruppe der Neonikotinoide. Sie werden für das Bienensterben verantwortlich gemacht. Umweltschützer begrüßten die Entscheidung, die Hersteller kritisierten sie.

Am Freitag nahmen die Vertreter der Mitgliedstaaten den Vorschlag der Europäischen Kommission an, die Verwendung der drei Wirkstoffe weiter einzuschränken, wie die Behörde in Brüssel mitteilte. EU-Quellen zufolge stimmten 16 von 28 Mitgliedstaaten für das Verbot - 15 Ja-Stimmen hätten nicht gereicht.

Die Regelung soll noch in diesem Jahr in Kraft treten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hatte die Schädlichkeit der Stoffe für Wild- und Honigbienen zuvor bestätigt. Damit dürfen die Insektizide weder in Form von Saatgutbehandlung noch als Spritzmittel auf Feldern eingesetzt werden.

Deutschland votierte wie 15 weitere Mitgliedstaaten für das weitgehende Verbot. Vier Länder stimmten dagegen, acht enthielten sich, wie die Nachrichtenagentur AFP aus EU-Kreisen erfuhr. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) erklärte: "Heute ist ein guter Tag für den Schutz der Bienen in Deutschland und in Europa." Zuspruch kam auch von Umweltverbänden und von den Grünen.

Bauern-Verbandspräsident Joachim Rukwied erklärte, jetzt müssten schnell Alternativen für Neonikotinoide gefunden werden, denn "um Qualität und Erträge abzusichern, brauchen wir Pflanzenschutzmittel".

Die Agrarkonzerne Bayer und Syngenta, die mit Insektiziden Millionenumsätze machen, kritisierten die Entscheidung. Bayer sprach von einem "schlechten Deal" für die europäische Landwirtschaft, die "Bienen oder anderen Bestäubern" nicht einmal nütze. Neonikotinoide seien bei sachgerechter Verwendung sicher. Syngenta nannte den Beschluss eine falsche Richtungsentscheidung. Es gebe klare Beweise dafür, dass Neonikotinoide im Vergleich zu Nahrungsmangel, Krankheiten und Kälte eine minimale Gefahr für die Bienengesundheit darstellten.

Der Einsatz der drei Insektizide ist bereits seit 2013 nur noch eingeschränkt möglich. Bayer und Syngenta klagen dagegen vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). Das Verfahren läuft noch. Am 17. Mai soll das Urteil fallen. Bayer nannte es "verwunderlich", dass die EU-Mitgliedstaaten ausgerechnet jetzt entschieden hätten. Erneut seien "ohne vorherige gründliche Folgenabschätzung" rechtliche Maßnahmen eingeleitet worden.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/AFP/rio/sha

(END) Dow Jones Newswires

April 27, 2018 07:54 ET (11:54 GMT)

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