EU-Konservative warnen vor Instabilität wegen Griechenland

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Nach der Bildung einer Links-Rechts-Regierung in Griechenland warnen die Konservativen im EU-Parlament vor neuer Instabilität in Europa. Bei einem Schuldenschnitt in Athen, also einem Erlassen von Schulden, würden das hochverschuldete Italien mit rund zehn Milliarden Euro belastet und Spanien mit 6,6 Milliarden Euro, sagte der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber (CSU), am Mittwoch in Brüssel. "Was hat das mit Solidarität zu tun?", fragte er.

Das Linksbündnis Syriza des seit Wochenbeginn amtierenden Premiers Alexis Tsipras hatte im Wahlkampf einen Schuldenschnitt gefordert. Dieser wird von der Eurogruppe, also dem Gremium der Euro-Finanzminister, abgelehnt. Der Kieler Finanzökonom Jens Boysen-Hogrefe hatte für Deutschland eine Belastung von bis zu 40 Milliarden Euro errechnet, falls Athen eine Senkung seiner Staats-Schuldenquote von 175 auf 90 Prozent der Wirtschaftsleistung aushandeln sollte./cb/DP/jha