05.04.2022 17:51:00

EU hat Bedenken wegen Übernahme von Pfleiderer Polska durch Kronospan

Die EU-Kommission hat Zweifel an der Übernahme der Polen-Tochter der deutschen Pfleiderer-Gruppe durch den Salzburger Spanplattenerzeuger Kronospan. Eine eingehende Prüfung der geplanten Übernahme sei eingeleitet worden, teilte die EU-Kommission am Dienstagabend mit. Die EU-Wettbewerbsbehörde befürchtet eine Beeinträchtigung des Wettbewerbs zwischen Anbietern von Holzwerkstoffplatten in Polen und Nachbarregionen.

"Kronospan und Pfleiderer Polska sind die größten Anbieter von Holzwerkstoffplatten, die wichtige Vorprodukte für Küchen und Möbel sind. Da diese Märkte bereits konsolidiert sind, müssen wir sorgfältig prüfen, ob die durch die geplante Übernahme ausgelösten Veränderungen in der Wettbewerbslandschaft zu höheren Preisen und einem geringeren Wettbewerb in diesem Wirtschaftszweig führen würden", sagt die für Wettbewerbspolitik zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin der Kommission, Margrethe Vestager, laut Aussendung.

Der geplante Zusammenschluss könnte für Bau- und Industriekunden sowie für Endverbraucher höhere Preise und eine geringere Auswahl bei Spanplatten, Faserplatten und Bauteilen zur Folge haben, befürchtet die EU-Kommission. Nach dem Zusammenschluss würden die beteiligten Unternehmen bei jeder dieser Arten von Holzwerkstoffplatten in mehreren Einzugsgebieten ihrer Produktionsstätten in Osteuropa über hohe gemeinsame Marktanteile verfügen und es würden nur wenige oder keine glaubwürdigen alternativen Anbieter verbleiben.

Auch befürchtet die EU-Kommission Absprachen zwischen Pfleiderer und Kronospan nach der Übernahme. Das Vorhaben wurde am 15. Februar 2022 bei der Kommission zur Genehmigung angemeldet. Kronospan und Pfleiderer Polska hätten keine Zusagen gemacht, um die Bedenken der EU-Kommission auszuräumen, so die EU-Kommission, die nun innerhalb von 90 Arbeitstagen, also spätestens am 22. August 2022, einen Beschluss erlassen muss.

tsk/sp

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