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Umsatz bricht ein 10.09.2013 15:07:39

Esprit mit erstem Jahresverlust seit Börsengang 1993

In seinem bis Ende Juni reichenden Geschäftsjahr 2012/13 rutschte der Konzern mit einem Verlust von knapp 4,4 Milliarden Hongkong-Dollar (derzeit knapp 430 Millionen Euro) tief in die Verlustzone. Ein zweistelliger Umsatzrückgang und umfangreiche Sonderbelastungen verhagelten die am Dienstag in Hongkong veröffentlichte Bilanz. Esprit-Chef José Manuel Martinez will den seit längerem laufenden Konzernumbau mit Hochdruck weiter vorantreiben und dabei auch an Kosten feilen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr fielen weltweit rund 1700 Vollzeitarbeitsplätze weg.

"In einem schwierigen Jahr haben wir Schritt für Schritt die ersten Weichen für unser ehrgeiziges Ziel gestellt, unsere Wettbewerbsfähigkeit wiederzuerlangen", erklärte Martinez, der vor einem Jahr als Hoffnungsträger an die Esprit-Spitze rückte. Er kam vom großen spanischen Konkurrenten Inditex , zudem unter anderem die Modekette Zara gehört. Bei Esprit sollen die internen Prozesse schneller und effizienter werden, der Konzern will auf Modetrends rascher reagieren. Der eingeschlagene Kurs sei richtig, wie bereits die zweite Hälfte des abgelaufenen Geschäftsjahres gezeigt habe, betonte Martinez. So flachte der Umsatzrückgang der fortgeführten konzerneigenen Läden in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres ab.

2012/2013 insgesamt schrumpfte der Konzernumsatz kräftig um 14 Prozent auf 25,9 Milliarden Hongkong-Dollar (gut 2,5 Mrd Euro). Dabei spielten auch der Rückzug aus Nordamerika und die Schließung von unrentablen Läden eine Rolle. Der Modekonzern betrieb Ende Juni 2013 weltweit gut 1000 eigene Läden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr standen dabei 107 Neueröffnungen 149 Ladenschließungen gegenüber. Esprit-Produkte waren Ende Juni 2013 außerdem in rund 9250 Shops von Handelspartnern erhältlich. Das sind weltweit fast 1600 Shops von Handelspartner weniger als noch ein Jahr zuvor. Die Zahl der Vollzeitarbeitsplätze von Esprit sank von 12 400 auf 10 700.

Esprit ist bereits seit einigen Jahren eine riesige Baustelle: Im September 2011 wurden Gesamtinvestitionen von mehr als 18 Milliarden Hongkong-Dollar (damals 1,7 Mrd Euro) in die Marke und das Modeunternehmen über einen Zeitraum von vier Jahren angekündigt. Hintergrund war ein Gewinneinbruch 2010/11. Damals war der Konzerngewinn um 98 Prozent auf 79 Millionen Hongkong-Dollar eingebrochen. 2011/12 stieg der Konzerngewinn zwar wieder auf 873 Millionen Hongkong-Dollar an, der Umsatz ging jedoch schon damals zweistellig um fast elf Prozent deutlich zurück.

/zb/enl

HONGKONG/RATINGEN (dpa-AFX)

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