23.01.2016 12:11:48
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Entwicklungsminister für "Bündnis für Arbeit" in Nahost
BERLIN (AFP) --Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat sich für ein "Bündnis für Arbeit" in Ländern des Nahen Ostens ausgesprochen. "Wir wollen 500.000 Arbeitsplätze für Flüchtlinge in Jordanien, dem Libanon und der Türkei schaffen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. Dies werde die Bundesregierung bei der internationalen Syrien-Konferenz am 4. Februar in London vorschlagen.
Die Kosten bezifferte Müller auf insgesamt 2 Milliarden Euro. Dazu wolle Deutschland mit einer Anschubfinanzierung von 200 Millionen Euro beitragen. Ziel sei, den Flüchtlingen die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu versorgen. Beispielsweise könnten syrische Maurer für 300 Euro monatlich Unterkünfte in Flüchtlingscamps bauen und Krankenschwestern in Gesundheitsstationen arbeiten. Später könne das Programm auf befriedete Regionen in Syrien und Irak selbst ausgeweitet werden.
Müller kritisierte in dem Interview zudem SPD-Chef Sigmar Gabriel wegen Drohungen, nordafrikanischen Staaten bei mangelnder Zusammenarbeit in der Flüchtlingsfrage die Entwicklungshilfe zu streichen. Müller sprach sich im Gegenteil dafür aus, die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit diesen Ländern auszubauen. Dies sei gerade auch vor dem Hintergrund der Flüchtlingsfrage sinnvoll.
"Eine Kürzung der Entwicklungszusammenarbeit würde zu noch mehr Perspektivlosigkeit in Nordafrika führen", warnte Müller. "Wenn wir den Menschen nicht in der Region Bleibeperspektiven eröffnen, kommen Millionen zu uns." Der Entwicklungsminister wandte sich daher dagegen, jetzt beispielsweise Bildungsprojekte in Ägypten einzufrieren oder "unsere Beteiligung am größten Solarkraftwerk der Welt in Marokko". Gabriel hatte zuvor eine Einschränkung der Zusammenarbeit mit nordafrikanischen Staaten ins Gespräch gebracht, falls diese abgelehnte Asylbewerber aus ihren Ländern nicht wieder zurücknehmen.
DJG/AFP/mod
(END) Dow Jones Newswires
January 23, 2016 05:41 ET (10:41 GMT)- - 05 41 AM EST 01-23-16
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