Doch kein KI-Gewinner? |
13.09.2024 22:03:00
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Enttäuschende Prognosen bei Zahlenvorlage schicken Adobe-Aktie ins Minus
• Umsatzausblick bleibt jedoch hinter den Erwartungen zurück
• Aktionäre reagieren enttäuscht und schicken die Adobe-Aktie gen Süden
Die Adobe-Zahlenvorlage zum dritten Geschäftsquartal 2024, das am 30. August endete, sorgte in Tech-Anlegerkreisen für große Aufmerksamkeit. Die Vorschusslorbeeren hingen hoch - und konnten vom Softwarekonzern aus dem kalifornischen San José nicht erreicht werden.
Adobe: Q3-Ergebnis über den Analystenerwartungen
Eigentlich sind die Zahlen, die Adobe am Donnerstag nach Börsenschluss an der Wall Street vorlegt, beachtlich. Das Unternehmen erreichte einen Rekordumsatz von 5,41 Milliarden US-Dollar, was die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten von 5,37 Milliarden US-Dollar übertraf. Auch der Gewinn je Aktie lag mit 4,65 US-Dollar recht deutlich über den Prognosen von 4,53 US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Betriebskosten auf 2,86 Milliarden US-Dollar, was jedoch einen Anstieg gegenüber den 2,61 Milliarden US-Dollar im Vorjahresquartal darstellt. Trotz dieser positiven Ergebnisse, die durch die Einführung neuer Produkte und die steigende Nachfrage nach bestehenden Diensten unterstützt wurden, dämpfte der enttäuschende Ausblick auf das vierte Quartal die Stimmung der Aktionäre.
Schwache Nachfrage und starker Konkurrenzdruck: Enttäuschender Umsatzausblick
Adobe rechnet für das vierte Quartal des Fiskaljahres 2024 mit einem Umsatz zwischen 5,50 und 5,55 Milliarden US-Dollar, was unter den von Analysten prognostizierten 5,61 Milliarden US-Dollar liegt. Der Gewinn je Aktie wird auf 4,63 bis 4,68 US-Dollar geschätzt, während die Analysten einen Wert von 4,67 US-Dollar erwarteten. Diese konservativen Prognosen reflektieren die anhaltenden Herausforderungen, die durch die unsichere wirtschaftliche Lage und hohe Zinssätze verursacht werden. Diese toxische Kombination führt dazu, dass sich Unternehmen und Privatpersonen auf Kostensenkungen konzentrieren, was allen Anschein nach das Wachstum von Adobe unter Druck setzt. Der Bericht deutet denn auch auf eine schwache Nachfrage nach den KI-integrierten Bearbeitungstools von Adobe hin, wie "DER AKTIONÄR" analysiert.Zudem sieht sich Adobe einer zunehmenden Konkurrenz durch Startups wie Stability AI und Midjourney ausgesetzt, die ähnliche KI-gestützte Dienstleistungen anbieten, einschließlich der Generierung von Bildern aus Textvorgaben. Adobe plant zwar die Einführung eines neuen KI-gestützten Videoerstellungswerkzeugs namens Adobe Firefly Video Model, das gewiss die Aufmerksamkeit von Kreativprofis auf sich ziehen wird. Die Auswirkungen auf den Umsatz sind allerdings noch nicht abzuschätzen.
Adobe-Aktie schaltet Rückwärtsgang ein
Die Reaktion der Aktionäre auf die schwache Prognose fiel entsetzt aus. Nach der Bekanntgabe der Zahlen fiel die Aktie von Adobe im nachbörslichen NASDAQ-Handel zeitweise um mehr als neun Prozent. Diese Abwertung brachte die Aktie unter die wichtige 200-Tage-Linie, was auf technische Schwächen hinweist. Die deutliche Kurskorrektur spiegelt laut ersten Analystenreaktionen die Unsicherheit und Enttäuschung der Anleger wider, die von den niedriger als erwarteten Umsatzprognosen enttäuscht sind. Die nächste bedeutende Unterstützung liegt bei etwa 525 US-Dollar, wo auch die 90-Tage-Linie verläuft.
Im NASDAQ-Handel am Freitag notierte die Adobe-Aktie schlussendlich 8,47 Prozent leichter bei 536,87 US-Dollar.
Adobe-CFO bleibt entgegen der Anlegermeinung aber zuversichtlich
Der Chief Financial Officer von Adobe, Dan Durn, gibt sich trotz der großen Skepsis unter den Anlegern aber sehr zuversichtlich. "Im dritten Quartal hat Adobe einen Cashflow von über 2 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet und das Quartal mit einem Rekordumsatz abgeschlossen, was die Stärke der Kombination von Wachstum und erstklassiger Rentabilität unter Beweis stellt", so Durn in dem Unternehmensbericht zum Zahlenwerk. "Angesichts der riesigen Märkte, die wir erschließen, bin ich zuversichtlich, dass wir das Wachstum und die Branchenführerschaft weiter vorantreiben können."
Diese Aussage verdeutlicht Durns Vertrauen in die langfristige Wachstumsstrategie von Adobe, auch wenn die kurzfristigen Aussichten für die Investoren aktuell weniger erfreulich sind. Die Kombination aus wirtschaftlichen Unsicherheiten und wachsender Konkurrenz hat die Marktstimmung negativ beeinflusst, was sich deutlich in der Kursentwicklung widerspiegelt.
Redaktion finanzen.at
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