26.04.2023 13:56:00
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Energieversorger illwerke vkw kündigte Verträge von klagenden Kunden
Der landeseigene illwerke-vkw-Konzern hat den Strompreis für Haushaltskunden per 1. April von 10 auf 24 Cent pro Kilowattstunde mehr als verdoppelt. Gleichzeitig führte die Landesregierung einen Stromrabatt ein, der - gemeinsam mit der Strompreisbremse des Bundes - den Strompreis auch nach dem 1. April mehr oder weniger konstant hält. Manchen Kunden trieb die Preissteigerung angesichts fallender Preise an den Strompreisbörsen dennoch die Zornesröte ins Gesicht.
Umgekehrt führte ein erstinstanzliches Urteil des Handelsgerichts Wien, das eine Anpassung der Verbund AG für unzulässig erklärte, zu Verunsicherung beim Energieversorger - auch wenn betont wurde, dass die Sachlage in Vorarlberg eine andere sei. Gemeinsam mit der Arbeiterkammer wurde versichert, dass Klagen nicht notwendig seien. Sollte die Erhöhung nicht rechtmäßig sein, werde das Geld zurückbezahlt, so illwerke-vkw-Vorstand Christof Germann.
Manchen Kunden war das aber nicht genug. Der Dornbirner Rechtsanwalt Clemens Pichler strebt eine Sammelklage an, hunderte Kunden seien dazu bereit, schrieben die "VN" am Mittwoch unter Bezugnahme auf Pichler. Etwa 50 hätten bereits Klage eingebracht - und stünden nun ohne Stromvertrag da. Die SPÖ sprach in einer Aussendung von "skandalösen Kündigungen", man sei ob solcher Einschüchterungsmethoden entsetzt. Thür und Pichler bestanden darauf, dass die Kündigungen auf ihre Rechtmäßigkeit hin überprüft werden.
Die gekündigten Stromabnehmer können nun entweder zu einem anderen Anbieter wechseln oder mit der illwerke vkw einen neuen Vertrag per 1. Juli abschließen. Mitte April kündigte die illwerke vkw AG nämlich eine Senkung des Strompreises per 1. Juli auf 18,7 Cent pro Kilowattstunde an. Dieser Preis wurde bis 31. März 2025 garantiert - allerdings müssen sich Kunden, aus Gründen der Rechtssicherheit, wie es hieß, aktiv für den Umstieg auf das noch namenlose Produkt entscheiden, sprich: einen neuen Vertrag abschließen.
Vonseiten des Energieversorgers hieß es, man wolle sich auf die Kunden konzentrieren und darauf, auch zukünftig konkurrenzfähige Preise anbieten zu können. "Aus diesem Grund streben wir die Beendigung der eingebrachten Klagen an", sagte Pressesprecher Andreas Neuhauser.
jh/eg/kre
APA
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