Energiekommissar: EU könnte turkmenisches Gas über Iran beziehen

   ASCHCHABAT (AFP)--EU-Energiekommissar Maros Sefcovic sieht Chancen auf turkmenische Gaslieferungen durch das Kaspische Meer oder durch den Iran. Über beide Optionen habe er mit dem turkmenischen Präsidenten Gurbanguli Berdimuchamedow beraten, sagte er am Donnerstagabend in Aschchabat. Die diplomatischen Beziehungen zu Teheran hätten sich verbessert, wodurch auch die Aussicht auf eine Gasleitung durch das Land gestiegen seien.

   "Die EU erwartet den Beginn von Gaslieferungen aus der kaspischen Region nach Europa in den Jahren 2019 bis 2020", sagte Sefcovic laut turkmenischen Medien. Durch kaspisches Gas will sich die EU von russischen Lieferungen unabhängiger machen. Allerdings sind die Hürden noch hoch. Eine Pipeline unter dem Kaspischen Meer würde mehr als fünf Milliarden Dollar (4,48 Milliarden Euro) kosten. Und von Aserbaidschan müsste das Gas durch den Südkaukasus und die Türkei weitergeleitet werden.

   Der Iran hatte mehrfach betont, eine Landleitung durch sein Territorium wäre die wirtschaftlichere Lösung. Allerdings steht der iranische Atomkonflikt der Leitung noch im Wege. Einen Bauplan für die Pipeline gibt es daher noch nicht. EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete sagte aber kürzlich, der Iran werde als mögliches Transitland betrachtet, um Russland zu umgehen. Turkmenistan hat die viertgrößten Gasreserven weltweit.

   DJG/sha

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   May 01, 2015 09:20 ET (13:20 GMT)- - 09 20 AM EDT 05-01-15