06.04.2013 13:42:30

Ende des Flughafenstreiks in Nordrhein-Westfalen zeichnet sich ab

   Von Kirsten Bienk und Thomas Leppert

   Die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn können der Haupturlaubszeit im Sommer entspannter entgegen sehen. Im Arbeitskampf der Passagier- und Gepäckkontrolleure in Nordrhein-Westfalen um höhere Gehälter zeichnet sich eine Einigung ab. Schlichter Bernhard Pollmeyer legte einen Kompromiss vor, der von den Arbeitgebern bereits verbindlich angenommen wurde. Wie ein Sprecher von Verdi auf Anfrage mitteilte, wird die Gewerkschaft ihren Mitgliedern die Annahme empfehlen, darüber soll nächste Woche aber noch abgestimmt werden.

   Würde die Einigungsempfehlung angenommen, würde der Grundlohn der untersten Lohngruppe gegenüber dem bisherigen Lohntarifvertrag für NRW mit Wirkung ab 1. Mai 2013 um 5,8 Prozent auf 8,62 Euro und ab 1. Januar 2014 um weitere 4,4 Prozent auf 9,00 Euro steigen. Insgesamt beträgt die Erhöhung 10,4 Prozent. Die Vergütung der Beschäftigten im Bereich Luftsicherheit soll in denselben Stufen um insgesamt 18,9 Prozent auf 14,70 Euro von derzeit 12,36 Euro erhöht werden.

   Sollte der Schlichterspruch zum Tragen kommen, könnte nicht nur auf den Flughäfen wieder Ruhe einkehren, sondern auch in anderen Branchen des nordrhein-westfälischen Wach- und Sicherheitsgewerbes. In den vergangenen Wochen hatten nicht nur die Luftsicherheitskräfte gestreikt, sondern auch Objekt- und Personenschützer sowie Sicherheitskräfte das Landtags.

   Die Streiks an den beiden Verkehrsflughäfen verursachten aber den größten Schaden. Viele Airlines mussten ihre Flugpläne zusammenstreichen. Urlaubs- und Geschäftsreisende standen stundenlang vor den Sicherheitskontrollen und mussten mit ansehen, wie Flugzeuge ohne sie in die Luft gingen. In Düsseldorf fielen an 7 Streiktagen mehr als 1.000 Flüge aus. Rund 115.000 Reisende änderten ihre Pläne. Der Airport beklagt einen Schaden im mittleren siebenstelligen Euro-Bereich. Am kleineren Flughafen Köln/Bonn streikten die Sicherheitskräfte ebenfalls an 7 Streiktagen und verhinderten insgesamt 400 Starts und Landungen. Rund 40.000 Reisende blieben auf ihren Koffern sitzen und verschoben Termine.

   Ein sich abzeichnender Abschluss des Tarifvertrags könnte auch für parallel laufende Verhandlungen in Hamburg wegweisend sein. Hier hatten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer zwar bereits im März am Verhandlungstisch auf einen Kompromiss geeinigt. Diesem stimmten aber die Gewerkschaftsmitglieder im Nachhinein nicht zu. Die Tarifpartner haben daraufhin Schlichter Pollmeyer gebeten, auch die hanseatischen Zwistigkeiten zu vermitteln.

   In Hamburg ist die Lage etwas einfacher. Die Gewerkschaft vertritt nur die Interessen von rund 600 Passagier- und Gepäckkontrolleuren am Flughafen Hamburg. Für Sicherheitskräfte anderer Branchen existiert noch ein Tarifvertrag. Gleichwohl beeinträchtigten auch hier diverse Streiks den Luftverkehr.

   Kontakt zur Autorin: kirsten.bienk@dowjones.com

   DJG/kib/thl

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

   April 06, 2013 07:11 ET (11:11 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 11 AM EDT 04-06-13

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 906,08 -0,59%
SDAX 13 815,52 -0,52%
Prime All Share 7 719,27 -0,62%
HDAX 10 399,16 -0,57%
CDAX 1 695,48 -0,60%
EURO STOXX 503,32 -0,82%