02.07.2017 14:48:40

Duisburger Rat entscheidet im Streit um Deutschlands größtes Designer Outlet

DUISBURG (dpa-AFX) - Der geplante Bau des bundesweit größten Designer Outlets auf dem Gelände der Duisburger Loveparade-Katastrophe sorgt weiter für heftige Kontroversen. Wenn der Rat der Stadt in seiner Sitzung an diesem Montag (3. Juli) grünes Licht für einen von den Projektgegnern geforderten Bürgerentscheid gibt, könnten die Einwohner der Stadt bereits im Herbst mit ihren Votum für einen Stopp der bundesweit beachteten Planungen sorgen.

Zuvor hatten die Gegner des Projekts nach eigenen Angaben rund 22 500 Unterschriften gesammelt, deren Gültigkeit von der Stadt jedoch geprüft werden musste. Damit das Bürgerbegehren erfolgreich ist, werden nach Angaben der Stadt 10 879 gültige Unterschriften benötigt. Sollte es zu einem Bürgerentscheid kommen, will die Stadt die Abstimmung zeitgleich mit der Bundestagswahl und der Wahl des neues Oberbürgermeisters am 24. September durchführen.

Hintergrund des Widerstands seien Sorgen um die Existenz des gewachsenen Einzelhandels in Duisburg, sagte Frank Oberpichler von der Kampagne "Ja zu Duisburg - kein DOC". Die von den Befürwortern vorgebrachte Hoffnung auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Duisburg werde sich unterm Strich nicht erfüllen, zeigte sich Oberpichler überzeugt. Durch einen Arbeitsplatz im Outlet gingen nach dem Ergebnis von Untersuchungen etwa drei Stellen im gewachsenen Einzelhandel verloren, meinte er.

Der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link (SPD) betonte, dass das Vorhaben nicht gegen den Willen der Bürger durchgedrückt werden solle. "Ich finde nach wie vor, dass das Projekt eine Chance für unsere Stadt ist", sagte Link. Der von den Gegnern des Projekts erweckte Anschein, dass für das Gelände eine Vielzahl von alternativen Nutzungsmöglichkeiten existierten, sei leider falsch.

Auf dem ehemaligen Duisburger Güterbahnhof soll ein großes Outlet-Center mit rund 30 000 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen. Der Rat hatte Anfang Februar den Weg dafür frei gemacht. Bundesweit bekannt geworden war das Gelände, als vor sieben Jahren dort 21 Menschen bei einer Massenpanik am Rande der Loveparade ums Leben kamen./uta/DP/tos

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