25.07.2010 21:06:22

dpa-AFX Überblick: UNTERNEHMEN - Die wichtigsten Meldungen vom Wochenende

    Alle deutschen Banken stressfest - außer HRE

    FRANKFURT/LONDON - Für die deutschen Banken ist der große Krisentest unter dem Strich gut ausgegangen. 13 von 14 Instituten kamen beim europäischen Stresstest durch, die Hypo Real Estate schaffte es erwartungsgemäß nicht. Nord LB und Postbank bestanden nur knapp. Getestet wurden 91 Banken aus 20 europäischen Staaten. Neben der HRE scheiterten auch fünf spanische und eine griechische Bank im schärfsten Krisenszenario an der geforderten Kernkapitalquote von 6,0 Prozent. Sieger war die spanische Banca March mit einer Quote von 19,0 Prozent.

STRESSTEST: Verfahren bestanden - Sorgen bleiben

    BERLIN - Europas Banken haben sich beim großen Stresstest insgesamt widerstandsfähig gegen Krisenszenarien gezeigt - eine problemlose Branche ist die Finanzwelt damit aber nicht. Denn: Einige Banken, die den Belastungstest bestanden, überleben nur dank Steuermilliarden. Zudem mahnen Fachleute, die Finanzmärkte zu reformieren. Und in Deutschland wird der Ruf nach einer Neuordnung der Landesbanken wieder laut.

STRESSTEST: Nord/LB hält Kapitalerhöhung nicht für nötig

    HANNOVER/FRANKFURT - Die Norddeutsche Landesbank (Nord/LB), die den Banken-Stresstest nur knapp bestanden hatte, hält dennoch eine Kapitalerhöhung nicht für notwendig. Die Nord LB sei ausreichend kapitalisiert, im Stress-Szenario zeige sich noch ein Puffer von 380 Millionen Euro, sagte Finanzvorstand Hinrich Holm der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag). Auf Landesbanken, die nach staatlichen Hilfsmaßnahmen den Stresstest besser bestanden haben als die Nord LB, sei er nicht neidisch. "Wir sind eher schon ein bisschen stolz darauf, dass wir die Finanzkrise aus eigener Kraft bewältigen konnten und auch nach drei Jahren Dauerturbulenz immer noch jeden Stresstest bestehen", sagte Holm. Die Nord/LB habe während der Finanzkrise nie Probleme gehabt, am Kapitalmarkt Geld zu bekommen.

Medien: BP-Chef Tony Hayward vor dem Rücktritt

    WASHINGTON/LONDON - Schlechtes Krisenmanagement, verbale Ausrutscher, horrende Kosten: Der wegen der Ölpest im Golf von Mexiko heftig kritisierte BP-Chef (BP) Tony Hayward nimmt Medienberichten zufolge gut drei Monate nach Beginn der Katastrophe seinen Hut. Der 53- Jährige habe mit dem Ölkonzern bereits die Bedingungen für seinen Weggang ausgehandelt, berichtete der Sender BBC am Sonntag. Der Kampf am Unglücksort vor der US-Südküste geht derweil nach tagelangem Stillstand weiter.

BayWa-Chef: Erstes Halbjahr 'operativ besser' als Vorjahr

    DÜSSELDORF - Der Münchner Agrar-, Baustoff- und Energiehändler Baywa (BayWa) rechnet mit einer Verbesserung seines Halbjahresergebnisses zum Vorjahreszeitraum. "Wir werden ein zufriedenstellendes Ergebnis präsentieren und operativ besser abschneiden“, sagt Unternehmenschef Klaus Josef Lutz der "Wirtschaftswoche" mit Blick auf die am 5. August anstehende Zahlenvorlage. Zur Halbzeit 2009 hatte der BayWa-Umsatz bei 3,7 Milliarden Euro und der Gewinn bei 30,5 Millionen Euro gelegen.

Hugo Boss bekräftigt Prognose

    FRANKFURT - Der Modekonzern Hugo Boss (HUGO BOSS vz) hält an seiner Prognose für das laufende Jahr fest, beim Umsatz prozentual einstellig zulegen zu können. "Wir sind unverändert zuversichtlich, dass wir unser Ziel in diesem Jahr erreichen", sagte Finanzvorstand Mark Langer der "Börsen-Zeitung" (Samstagausgabe). "Wir dürfen das erste Quartal nicht als Basis nehmen, bereits im zweiten Quartal entwickelte sich das Geschäft deutlich besser."

Fraport verhandelt in China über weitere Beteiligung

    FRANKFURT - Der Flughafenbetreiber Fraport verhandelt in China über eine weitere Beteiligung. Die Entwicklung in Brasilien, wo große Flughäfen privatisiert werden sollen, werde zudem sehr genau beobachtet, sagte Finanzvorstand Matthias Zieschang der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Bei der Dividende, die in diesem wie im vorigen Jahr bei 1,15 Euro liegen soll, sieht der Manager "langfristig durchaus noch Spielraum nach oben".

'Spiegel': Neues Gemeinschaftsprojekt von BMW und Mercedes

    HAMBURG - BMW-Chef (BMW) Norbert Reithofer und Mercedes-Benz-Chef Dieter Zetsche kommen sich einem Pressebericht zufolge wieder näher. Nachdem die Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit der Konkurrenten lange Zeit kaum Ergebnisse gebracht hätten, "geht es jetzt wieder sehr gut voran", zitierte der "Spiegel" einen BMW-Manager. Scheinbar kleine Projekte versprechen dem Magazin zufolge große Einsparungen.

'Spiegel': Sky kauft Werbevermarkter zurück

    HAMBURG - Der Aufsichtsrat des Bezahlfernsehsenders Sky Deutschland hat dem "Spiegel" zufolge den Rückkauf des erst vor gut zwei Jahren verkauften Werbevermarkters Premium Media Solutions abgesegnet. Am Donnerstag solle der Vertrag unterzeichnet werden, berichtete das Magazin ohne Quellenangabe. Sky erwerbe die Mehrheit vom Medienunternehmer Christian Unterseer zurück, der 2008 bei der damaligen Premiere-Tochter eingestiegen sei.

Audi peilt Absatzrekord an  

    INGOLSTADT - Der Autobauer Audi (AUDI) wird in diesem Jahr voraussichtlich einen neuen Verkaufsrekord aufstellen. Die bisherige Jahres-Bestmarke von 1.003.000 verkauften Autos (2008) werde "deutlich" übertroffen, sagte Unternehmenschef Rupert Stadler dem Fachblatt "Automobilwoche".

Leipziger Porsche-Werk auf Rekordkurs

    LEIPZIG - Das Leipziger Porsche-Werk brummt. "Wir bauen rund 350 Fahrzeuge pro Tag, so viele wie noch nie", sagte Leiter Siegfried Bülow der "Leipziger Volkszeitung" (Samstag). Das hänge mit saisonalen Effekten und dem guten Start des neuen Cayenne zusammen. "Die Auftragseingänge sind höchst erfreulich." Ein weiterer Personalaufbau sei abhängig von der Auslastung. Über eine Fertigung zusätzlicher Baureihen sagte Bülow: "Wir bauen ja schon den großen Cayenne und sind gut ausgelastet." Aber das Werk sei hochmodern, innovativ und sehr flexibel. Bisher seien rund 300.000 Cayenne, 25.000 Panamera und 1.270 Carrera GT dort gebaut worden.

Goldman-Sachs sieht Lösung für insolvente Karstadt

    ESSEN - Die Bank Goldman Sachs (Goldman Sachs Group) im Karstadt- Vermieterkonsortium Highstreet sieht eine Lösung für die Rettung des insolventen Warenhauskonzerns. "Wir haben den Weg zu einer Einigung frei gemacht, dabei haben wir weitere Konzessionen beim Mietvertrag gemacht", sagte der Europachef der US-Investment-Bank, Alexander Dibelius der "Bild am Sonntag". Ein Highstreet-Sprecher bestätigte den Bericht. Goldman Sachs hält über den Fonds Whitehall die Mehrheit am Highstreet-Konsortium. Dieses hatte vor Jahren 86 Häuser von Karstadt gekauft und vermietete sie dann zurück.

'Focus': Deutsche Flughäfen mit mehr Passagieren

    BERLIN - Die 23 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland haben trotz Krise, hartem Winter und Vulkan-Asche einem Pressebericht zufolge im ersten Halbjahr mehr Passagiere als vor einem Jahr gezählt. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins "Focus", der die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) zitiert, wurden auf den Airports 85,9 Millionen Fluggäste (+ 1,6 Prozent) gezählt. Aufsteiger sind der Regionalflughafen Weeze an der niederländischen Grenze mit einem Zuwachs auf 1,24 Millionen Gäste (plus 21 Prozent) sowie der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden mit 14 Prozent mehr Kunden. Größte Verlierer sind Lübeck (minus 15 Prozent) und Friedrichshafen (minus 9 Prozent). ADV-Chef Ralph Beisel warnte, die von der Bundesregierung geplante Luftverkehrsabgabe gefährde die Erholung des Fluggeschäfts. Statt wie geplant eine Milliarde Euro einzunehmen, werde der Finanzminister Fluggäste vergraulen und "am Ende weniger Geld im Staatssäckel haben als vorher".

Airbus-Chef Enders kontra Flugticket-Steuer

    BERLIN - Airbus-Vorstandschef Tom Enders hat die Bundesregierung wegen der geplanten Abgabe auf Flugtickets kritisiert. "Die geplante Flugsteuer ist Gift für den Aufschwung und die heimische Luftfahrtindustrie", warnte Enders in der "Bild"- Zeitung (Montag). "Selbst in guten Zeiten macht die deutsche Luftfahrtindustrie kaum eine Milliarde Gewinn und jetzt will der Finanzminister eine Milliarde Flugsteuer pro Jahr abkassieren." Der Chef der EADS-Tochter (European Aeronautic Defence and Space) fürchtet, dass viele Fluggesellschaften wegen der zusätzlichen Kosten überlegen, ob sie den Kauf neuer, umweltverträglicherer Flugzeuge verschieben sollen.

Bund überlegt Änderungen bei Luftverkehrabgabe

    BERLIN - Die Bundesregierung denkt über Änderungen bei der geplanten Luftverkehrsabgabe nach. Geprüft wird, ob ein Drei- Stufenmodell mit unterschiedlichen Abgaben für Kurz-, Mittel- und Langstrecken mehr Sinn macht als der ursprüngliche Plan mit nur zwei Stufen. "Über einen Drei-Stufen-Tarif wird nachgedacht", bestätigte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums am Freitag entsprechende Medienberichte. Zur Höhe der drei möglichen Stufen sagte sie: "Die Zahlen sind noch nicht fix." Dem Vernehmen nach sind für Kurzstrecken 9 Euro im Gespräch, für mittlere Distanzen 25 Euro und für Langstrecken 40 Euro. Im ursprünglichen Plan waren das 13 Euro für kurze Flüge und 26 Euro für Langstrecken.

'WSJ': Sanofi-Aventis an Genzyme-Übernahme interessiert

    NEW YORK - Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis ist einem Pressebericht zufolge an der Übernahme des US-Biotechunternehmens Genzyme interessiert. In Vorgesprächen sei es zunächst um das Interesse beider Seiten an einem entsprechenden Geschäft gegangen, berichtete das "Wall Street Journal" am Freitag auf seiner Internetseite. Die Gespräche befänden sich in einem frühen Stadium und eine erfolgreiche Transaktion sei weit entfernt. Beide Unternehmen lehnten dem Bericht zufolge einen Kommentar ab.

RTL verkauft britischen Sender Five

    LUXEMBURG/LONDON - Die Fernsehgruppe RTL hat ihre britische Tochter Five verkauft. Neuer Eigentümer des Fernsehsenders sei die Northern & Shell Gruppe des britischen Verlegers Richard Desmond, teilte die RTL Group am Freitagabend mit. Der Kaufpreis betrug demnach 125 Millionen Euro.

/he

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