29.06.2016 17:09:39
|
dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 29.06.2016
BREXIT/IMK-Studie: Brexit für deutsche Wirtschaft schmerzlich
BERLIN - Der geplante Austritt Großbritanniens aus der EU wird die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) spürbar treffen. "Die kurzfristigen Auswirkungen des Brexit sind in Deutschland nicht katastrophal, aber doch schmerzlich genug", stellte IMK-Direktor Gustav Horn am Mittwoch in Berlin fest. Dieses Jahr gebe kaum messbare Folgen, im nächsten Jahr werde das Wachstum in Deutschland wegen der Brexit-Entscheidung aber um 0,5 Prozentpunkte schwächer ausfallen. Diesen Wert hatte zuvor auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) genannt.
BREXIT/Merkel: Wirtschaftliche Folgen des Briten-Referendums kaum absehbar
BRÜSSEL - Die Auswirkungen des britischen Volksentscheids auf die europäische Wirtschaft sind für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kaum voraussehbar. "Ich glaube, dass man heute nicht genau ermessen kann, wie sich die Dinge auswirken", sagte sie am Mittwoch nach dem EU-Gipfel in Brüssel. Für die Handelsbeziehungen sei das Referendum eine "schwierige Situation". Es komme darauf an, welche Stellung Großbritannien künftig zum europäischen Binnenmarkt einnehme.
USA: Stärkster Rückgang schwebender Hausverkäufe seit Mai 2010
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im Mai deutlich zurückgegangen. Die sogenannten schwebenden Hausverkäufe seien zum Vormonat um 3,7 Prozent gesunken, teilte die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Mittwoch in Washington mit. Dies ist der stärkste Rückgang seit Mai 2010, als die Zahl der Verträge um gut 30 Prozent eingebrochen war. Volkswirte hatten für Mai lediglich mit 1,1 Prozent weniger schwebenden Verkäufen gerechnet
USA: Konsumausgaben steigen wie erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Konsumausgaben im Mai wie erwartet gestiegen. Die Ausgaben erhöhten sich zum Vormonat um 0,4 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Volkswirte hatten mit diesem Zuwachs gerechnet. Der deutliche Anstieg im April wurde von 1,0 auf 1,1 Prozent korrigiert.
Deutschland: Inflationsrate legt wie erwartet zu
WIESBADEN - Die Inflationsrate in Deutschland ist im Juni etwas gestiegen. Die Verbraucherpreise seien um 0,3 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat geklettert, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden laut vorläufigen Zahlen mit. Im Mai hatte die Rate noch bei 0,1 Prozent gelegen. Volkswirte hatten mit dem beschleunigten Anstieg der Verbraucherpreise im Juni gerechnet.
Eurozone: Wirtschaftsstimmung trübt sich im Juni ein
BRÜSSEL - Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juni überraschend eingetrübt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) fiel um 0,2 Punkte auf 104,4 Zähler, wie die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Bankvolkswirte hatten im Mittel mit 104,7 Punkten gerechnet. Der Vormonatswert wurde von 104,7 Punkten auf 104,6 Punkte nach unten revidiert. Alle Daten wurden laut EU-Kommission vor Bekanntwerden der Ergebnisse des EU-Referendums in Großbritannien am 24. Juni erhoben.
Deutschland: Verbraucherstimmung hellt sich deutlich auf
NÜRNBERG - Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich von einem hohem Niveau aus nochmals aufgehellt. Wie das Marktforschungsunternehmen GfK am Mittwoch mitteilte, zeigt das Konsumklima für Juli einen Wert von 10,1 Punkten an. Das sind 0,3 Punkte mehr als im Vormonat. Bankvolkswirte hatten mit einer Stagnation gerechnet.
Spanien: Verbraucherpreise fallen weniger als erwartet
MADRID - In Spanien hat sich der Rückgang der Verbraucherpreise im Juni erneut abgeschwächt. Gemessen am europäischen Verbrauchpreisindex (HVPI) sei das Preisniveau im Jahresvergleich um 0,9 Prozent gefallen, teilte das Statistikamt INE am Mittwoch in Madrid laut einer ersten Schätzung mit. Bankvolkswirte hatten mit einer Rate von minus 1,0 Prozent gerechnet. Im Mai hatte sie noch bei minus 1,1 Prozent gelegen. Im Monatsvergleich stiegen die Lebenshaltungskosten im Juni um 0,4 Prozent. Hier war lediglich ein Anstieg um 0,3 Prozent erwartet worden.
Neuer Ärger um Freihandelsabkommen mit Kanada
BRÜSSEL - Das bereits ausgehandelte Freihandelsabkommen der EU mit Kanada (Ceta) sorgt auf den letzten Metern noch einmal für heftigen Streit. Der österreichische Bundeskanzler Christian Kern kritisierte am Mittwoch beim EU-Gipfel mit deutlichen Worten die zuständige EU-Kommission. Das Abkommen "hier in einem schnellen Ruckzuck-Verfahren durchzusetzen", koste die Europäischen Union "viel an Glaubwürdigkeit", sagte er. "Im Sinne und im Interesse der Kommission darf man sowas nicht tun."
ROUNDUP: Insolvenzen: Weniger Fälle, aber Milliardenschäden und Jobverluste
DÜSSELDORF - Trotz insgesamt weiter gesunkener Insolvenz-Zahlen sind im ersten Halbjahr 2016 wieder mehr als 100 000 Beschäftigte in Deutschland von der Pleite ihres Arbeitgebers betroffen gewesen. Während die Unternehmensinsolvenzen um 6,8 Prozent auf 10 750 Fälle zurückgingen, nahm die Zahl der Mitarbeiter, auf die sich dies direkt auswirkte, lediglich um 1,8 Prozent auf 110 000 ab. Das berichtete die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Mittwoch in Düsseldorf.
Kundenhinweis:
ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
/tos

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!