24.03.2016 17:11:38

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 24.03.2016

ROUNDUP: Paris bringt umstrittene Arbeitsmarktreform auf den Weg

PARIS - Frankreichs Regierung hat die heftig umstrittene Arbeitsmarktreform auf den Weg gebracht. Der Gesetzentwurf, den das Kabinett am Donnerstag dem Parlament zuleitete, soll das Arbeitsrecht flexibler machen und helfen, die hohe Arbeitslosigkeit zu senken. "Das gibt der sozialen Demokratie echten, neuen Elan", sagte Arbeitsministerin Myriam El Khomri. Gegner aus dem Gewerkschaftslager und vom linken Flügel der regierenden Sozialisten fürchten, dass damit die gesetzliche Wochenarbeitszeit von 35 Stunden ausgehöhlt wird.

USA: Aufträge für langlebige Güter fallen deutlich

WASHINGTON - Die US-amerikanischen Unternehmen haben im Februar deutlich weniger Aufträge für langlebige Güter erhalten als im Vormonat. Nach Zahlen des US-Handelsministeriums vom Donnerstag lagen die Neuaufträge 2,8 Prozent tiefer als im Januar. Bankvolkswirte hatten mit einem etwas stärkeren Rückgang um 3,0 Prozent gerechnet. Der Rücksetzer folgt auf einen deutlichen Anstieg im Vormonat, der allerdings um 0,5 Punkte auf 4,2 Prozent nach unten revidiert wurde.

USA: Etwas weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als erwartet

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas geringer ausgefallen als erwartet. In der vergangenen Woche legten sie um 6000 auf 265 000 zu, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit 269 000 Anträgen gerechnet. Das Ministerium revidierte den Wert der Vorwoche von 265 000 auf 259 000 nach unten. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt stieg um 250 auf 259 750 Anträge.

Großbritannien: Umsätze im Einzelhandel sinken überraschend wenig

LONDON - Der britische Einzelhandel hat nach einem starken Jahresauftakt wieder etwas an Fahrt verloren. Wie das Statistikamt ONS am Donnerstag mitteilte, lagen die Umsätze der Branche im Februar 0,4 Prozent unter dem Niveau vom Januar. Volkswirte hatten nach einem starken Umsatzplus im Januar mit einer stärkeren Gegenbewegung gerechnet und einen Rückgang um 0,7 Prozent erwartet.

Beschäftigte profitieren von Mini-Inflation mit Anstieg der Reallöhne

WIESBADEN - Die Beschäftigten in Deutschland haben 2015 dank der niedrigen Inflation deutliche Einkommenszuwächse erzielt. Die Bruttolöhne stiegen um 2,7 Prozent, abzüglich der Inflation blieb ein Plus von 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das sind zwar 0,1 Prozentpunkte weniger als zunächst geschätzt. Es ist aber immer noch der stärkste Anstieg seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008. Wegen der geringen Teuerung (plus 0,3 Prozent) schlugen die Lohnerhöhungen nahezu vollständig auf die Reallöhne durch, so dass die Menschen eine höhere Kaufkraft hatten.

ROUNDUP/Premier versichert: China kann stabiles Wachstum gewährleisten

BO'AO - Chinas Ministerpräsident Li Keqiang ist Sorgen vor einem stärkeren Rückgang des chinesischen Wirtschaftswachstums entgegengetreten. Sollte das Wachstum aus einem "angemessenen Rahmen" abrutschen, werde seine Regierung energische Maßnahmen ergreifen, versicherte der Premier am Donnerstag in einer Rede beim jährlichen Regionalforum in Bo'ao auf der südchinesischen Insel Hainan.

ROUNDUP: Baubranche startet mit Auftragsplus ins Jahr 2016

WIESBADEN - Die starke Nachfrage und der milde Winter haben die Bauwirtschaft in Deutschland zum Jahresbeginn angetrieben. Der Auftragseingang stieg im Januar um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Binnen Jahresfrist gingen preisbereinigt 12,6 Prozent mehr Bestellungen ein. Der Bauindustrieverband sprach von einem schwungvollen Start ins Jahr 2016. Der Optimismus der Unternehmen sei groß.

EZB rechnet in den kommenden zwei Jahren mit günstigen Ölpreisen

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet auf längere Sicht mit weiter günstigen Ölpreisen. Die Entwicklung der Terminkontrakte am Ölmarkt zeige, "dass die Notierungen in den nächsten zwei Jahren innerhalb einer Spanne von 30 Dollar bis 45 Dollar je Barrel (159 Liter) bleiben dürften", hieß es im Wirtschaftsbericht der EZB, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Bis zum Jahr 2017 gehen die EZB-Experten davon aus, dass am Ölmarkt "die wichtigsten Abwärtsrisiken" vorherrschend bleiben. Erst danach seien die Preisrisiken beim Öl wieder "zunehmend nach oben gerichtet".

EZB-Rat Knot warnt vor möglichen Folgen von Anleihekäufen

AMSTERDAM - Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) Klaas Knot hat auf die Gefahren einer weiteren Ausweitung des Kaufprogramms von Anleihen durch die Notenbank hingewiesen. Bei einer erneuten Expansion des Programms werde das Verbot der monetären Staatsfinanzierung stärker in den Vordergrund rücken, warnte der Chef der niederländischen Notenbank am Donnerstag bei der Vorlage des Jahresberichts. Außerdem führten Anleihekäufe (Quantitative Lockerung, QE) generell das Risiko von unerwünschten Nebeneffekten mit sich.

Deutschland: Stärkster Rückgang der Einfuhrpreise seit 2009

WIESBADEN - Gesunkene Energiepreise haben den Preisrückgang für nach Deutschland importierte Güter kräftig beschleunigt. Die Einfuhrpreise seien im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent gefallen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Dies ist der stärkste Rückschlag seit Oktober 2009. Ökonomen hatten einen etwas geringeren Rückgang um 5,1 Prozent erwartet.

Frankreich: Geschäftsklima sinkt zweiten Monat in Folge

PARIS - In Frankreich hat sich das Geschäftsklima nicht wie erwartet verbessert und ist erneut gesunken. Der Indikator für die Stimmung in den Unternehmen habe im März bei 100 Punkten gelegen, teilte das Statistikamt Insee am Donnerstag in Paris mit. Volkswirte hatten mit 101 Punkten gerechnet. Allerdings wurde der Wert für Februar von zuvor 100 Punkten auf 101 Zähler nach oben revidiert.

ROUNDUP: Optimismus der Verbraucher schwächt sich etwas ab

NÜRNBERG - Der Optimismus der deutschen Verbraucher hat wegen eines Rückgangs der Konjunkturerwartungen einen leichten Dämpfer erhalten. Der für April ermittelte Indikator für die Konsumlaune sei von zuvor 9,5 Punkten auf 9,4 Zähler gefallen, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK am Donnerstag mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem unveränderten Wert gerechnet. "Es sind die globalen Risiken, die die Konjunkturerwartungen gedämpft haben", erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl das etwas schwächere Abschneiden. Insgesamt liege der GfK-Indikator aber weiter auf einem vergleichsweise hohen Niveau und die Konsumlaune in Deutschland bleibe "nach wie vor gut".

IWF: Billigöl schiebt wegen Geldpolitik globale Konjunktur nicht an

WASHINGTON - Zum Erstaunen vieler Ökonomen können die niedrigen Ölpreise der weltweiten Wirtschaft keinen Schwung geben. Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) haben nach den Gründen gesucht. In einem am Donnerstag veröffentlichten Arbeitspapier kommen sie zu dem Schluss: Wegen einer bereits bis zum Anschlag gelockerten Geldpolitik könnte das Billigöl sogar kontraproduktiv wirken.

Industrie sieht Exportchancen steigen

MÜNCHEN - Die deutsche Industrie sieht ihre Exportchancen in nächster Zeit wieder etwas optimistischer. Wie das Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte, gehen mehr Unternehmen als noch im Februar von Zuwächsen im Auslandsgeschäft aus. Der Index der Exporterwartungen stieg von 4,7 auf 6,4 Punkte. Die Entwicklung in den einzelnen Branchen ist allerdings sehr unterschiedlich: Während Metall-, Automobil- und Nahrungsmittelindustrie deutlich mehr Exporte erwarten, rechnen Chemieindustrie, Maschinenbau- und Elektrotechnik-Unternehmen mit einem schwächeren Exportwachstum.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/tos

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