19.11.2015 17:36:39
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 19.11.2015
EZB sieht deutliche Preisrisiken - Sitzungsprotokoll
FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht deutliche Risiken, dass sie ihr selbst gesetztes Inflationsziel von knapp zwei Prozent auf Dauer verfehlen könnte. Dies geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Zinssitzung vom Oktober hervor. Angesichts der nur zögerlichen konjunkturellen Erholung sei das Risiko einer Deflation, also die Gefahr von dauerhaft und auf breiter Front fallenden Verbraucherpreisen, nach wie vor von Bedeutung. Dies könnte eine zusätzliche Lockerung der Geldpolitik erforderlich machen.
US-Notenbank lässt Zeitpunkt für Zinswende offen
WASHINGTON - Die US-Notenbank Fed legt sich in ihrer kurzfristigen Zinspolitik nach wie vor nicht fest. Eine erste Zinsanhebung nach der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise noch in diesem Jahr bleibt zwar möglich, sie ist aber nicht ausgemacht. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Zinssitzung von Oktober hervorgeht. An den Finanzmärkten sorgte die Mitschrift für kurzzeitige Kursausschläge, die aber eine klare Richtung vermissen ließen.
EZB-Chefvolkswirt Praet schließt weitere Zinssenkung nicht aus
FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich besorgt über die konjunkturelle Entwicklung im gemeinsamen Währungsraum gezeigt und eine weitere Senkung des Leitzinses für Bankeinlagen nicht ausgeschlossen. Eine Senkung des Einlagenzinssatzes sei Teil des Instrumentariums, sagte EZB-Chefvolkswirt und Direktoriumsmitglied Peter Praet am Donnerstag in Frankfurt. Praet bekräftigte damit frühere Aussagen und folgt einer Auffassung, die auch EZB-Präsident Mario Draghi bereits geäußert hatte.
USA: Frühindikator steigt etwas stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA ist der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Oktober etwas stärker gestiegen als erwartet. Zum Vormonat habe der Indikator um 0,6 Prozent zugelegt, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Im Vormonat war der Indikator nach revidierten Zahlen um 0,1 Prozent (zuvor -0,2 Prozent) gesunken.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gesunken. In der vergangenen Woche gingen die Anträge um 5000 auf 271 000 zurück, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit 270 000 Anträgen gerechnet. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt stieg um 3000 auf 270 750 Anträge.
USA: Philly-Fed-Index steigt deutlicher als erwartet
PHILADELPHIA - In den USA hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im November deutlicher aufgehellt als erwartet. Der Index der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) sei um 6,4 Punkte auf 1,9 Zähler gestiegen, teilte die Zentralbank am Donnerstag mit. Der Stimmungsindikator liegt damit wieder knapp über der Expansionsschwelle von null Punkten. Volkswirte hatten mit einer Verbesserung auf minus 0,5 Punkte gerechnet.
Eurozone: Leistungsbilanz legt deutlich zu
FRANKFURT - Der Überschuss in der Leistungsbilanz des Euroraums ist deutlich gestiegen. Nach einem Saldo von 18,7 Milliarden im August ergab sich im September ein Überschuss von 29,4 Milliarden Euro, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Das ist der höchste Wert seit Januar. Besonders deutlich stieg der Saldo der Handelsbilanz aufgrund steigender Exporte und fallender Importe.
Großbritannien: Einzelhandel mit geringeren Umsätzen
LONDON - Die britischen Einzelhändler haben im Oktober weniger Umsatz erzielt. Wie das Statistikamt ONS am Donnerstag mitteilte, lagen die Erlöse 0,6 Prozent tiefer als im Vormonat. Bankvolkswirte hatten nach dem starken Vormonat einen Rückgang um 0,5 Prozent erwartet. Allerdings wurde der hohe Zuwachs im September um 0,2 Punkte auf 1,7 Prozent nach unten revidiert. Im Jahresvergleich stiegen die Umsätze im Oktober um 3,8 Prozent.
ROUNDUP 2: Japans Geldpolitik trotz Rezession unverändert - Exporte gehen zurück
TOKIO - Japans Notenbank bleibt trotz erneuter Rezession und zuletzt sinkender Exporte infolge der Konjunkturflaute beim wichtigen Handelspartner China auf Kurs. In der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt werden die Geldschleusen vorerst nicht weiter geöffnet, beschloss die Zentralbank am Donnerstag nach Beendigung zweitägiger Beratungen. Auch blieb die Bank von Japan (BoJ) bei ihrer bisherigen Einschätzung der Wirtschaftslage. So sei die Wirtschaft dabei, sich weiter "moderat" zu erholen.
EU-Kommissar Oettinger: Deutsche Wirtschaft könnte zurückfallen
BERLIN - Die gute Wirtschaftslage in Deutschland ist nach Ansicht von EU-Kommissar Günther Oettinger nur eine Momentaufnahme. Die deutschen Unternehmen drohten in der digitalen Wirtschaft in den kommenden Jahren den Anschluss zu verlieren, sagte der für diesen Sektor zuständige Kommissar am Donnerstag auf dem Deutschen Handelskongress in Berlin. "Die Amerikaner haben eine digitale Überlegenheit und die Chinesen kopieren diese Überlegenheit." Um gegenzuhalten, brauche die EU einen digitalen Binnenmarkt.
Uni Mannheim: Grünes Licht für neuen Chef beim Wirtschaftszentrum ZEW
MANNHEIM - Dem Wechsel des Kölner Ökonoms Achim Wambach (47) an die Spitze des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) steht nichts mehr im Wege. Ein Gremium der Universität Mannheim stimmte am Mittwoch der Personalie zu, wie das ZEW mitteilte. Dies war nötig, weil an den ZEW-Chefsessel auch eine Hochschul-Professur an der Hochschule gekoppelt ist.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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