18.07.2016 17:07:40

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 18.07.2016

USA: NAHB-Hausmarktindex fällt im Juli überraschend

WASHINGTON - Am US-Häusermarkt hat sich die Stimmung im Juli überraschend etwas eingetrübt. Der NAHB-Hausmarktindex sei um einen Punkt auf 59 Zähler gefallen, teilte die National Association of Home Builders (NAHB) am Montag mit. Volkswirte hatten mit einem unveränderten Wert von 60 Punkten gerechnet.

EZB hat für gut 10 Milliarden Euro Unternehmensanleihen gekauft

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat inzwischen Unternehmensanleihen im Volumen von gut 10 Milliarden Euro gekauft. Am Freitag habe das Volumen der entsprechenden Papiere in der Bilanz bei 10,427 Milliarden Euro gelegen, teilte die Notenbank am Montag in Frankfurt mit. Damit haben die Währungshüter zuletzt binnen einer Woche Unternehmensanleihen im Wert von knapp zwei Milliarden Euro zugekauft.

Portugal will drohende EU-Sanktionen mit Finanzpolster vermeiden

LISSABON - Defizitsünder Portugal will mit einem Finanzpolster im diesjährigen Haushalt drohende EU-Sanktionen abwenden. In einem Brief an die Europäische Kommission in Brüssel am Sonntag habe die sozialistische Regierung angeführt, dass dieses Polster dem Fehlbetrag des Vorjahres entspreche, sagte Ministerpräsident António Costa in einem am Montag veröffentlichten Interview der Zeitung "Público".

Deutsche Bank will ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen

FRANKFURT - Bei ihren angekündigten Filialschließungen will die Deutsche Bank möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen. "Betriebsbedingte Kündigungen möchten wir vermeiden", sagte Unternehmenssprecher Christoph Blumenthal am Montag der Deutschen Presse-Agentur und bekräftigte damit frühere Aussagen der Bank. Im Zuge ihres Sparkurses baut das Geldhaus deutschlandweit rund 188 Filialen und damit ein Viertel ihrer Zweigstellen ab. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen ist am stärksten betroffen. Es geht um etwa 3000 Vollzeitstellen.

Moscovici: Griechenland soll Arbeitsmarkt liberalisieren

ATHEN - EU-Währungskommissar Pierre Moscovici hat Griechenland aufgefordert, den Arbeitsmarkt zu liberalisieren. "Nicht etwa, um die Rechte der Arbeitnehmer zu schwächen, sondern um neue Arbeitsplätze zu schaffen", meinte Moscovici bei einer Pressekonferenz in Athen am Montag. Als eine Voraussetzung für weitere Hilfsgelder verlangen die Gläubiger, dass größere Betriebe einfacher Entlassungen durchsetzen können. Zuvor hatte sich Moscovici mit Regierungschef Alexis Tsipras und Finanzminister Euklid Tsakalotos getroffen.

Kanadischer Außenminister verteidigt Freihandelsabkommen Ceta

RIGA - Der kanadische Außenminister Stephane Dion hat das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada (Ceta) verteidigt. Das viel diskutierte Abkommen sei "sehr wichtig", da es vorsehe, den Handel zu befördern, wodurch neue Arbeitsplätze entstehen könnten, sagte er der lettischen Tageszeitung "Diena" in einem am Montag veröffentlichten Interview.

BREXIT: Britische Unternehmer erwägen nach Votum Umzug nach Berlin

BERLIN - Nach dem Brexit-Referendum verzeichnet Berlin als Wirtschaftsstandort ein gesteigertes Interesse von britischen Firmen. Zehn Unternehmer hätten in den vergangenen drei Wochen angerufen und konkrete Fragen zu einem Umzug in die Hauptstadt gestellt, sagte der Sprecher der Geschäftsführung der Fördergesellschaft Berlin Partner, Stefan Franzke, am Montag. Acht von ihnen kämen aus der Londoner Finanztechnologiebranche. Ihre Firmen beschäftigten zwischen 10 und 80 Mitarbeiter.

Deutsche Wirtschaft sorgt sich um Türkei-Geschäfte

BERLIN - Die deutschen Unternehmen sorgen sich um die Wirtschaftsbeziehungen mit der Türkei. "Die Ereignisse in der Türkei erhöhen die Unsicherheit auch bei den Unternehmen", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, am Montag in Berlin. "Das schlägt unmittelbar auch auf die Geschäfte der deutschen Wirtschaft mit der Türkei durch." Die Geschäftsanbahnung werde schwieriger, denn Reisen und Delegationen würden abgesagt oder zumindest verschoben.

Bundesbank für stärkere Rolle des Rettungsfonds ESM im Krisenfall

FRANKFURT - Zur Bewältigung von Staatsschuldenkrisen im Euroraum schlägt die Deutsche Bundesbank vor, die Rolle des Rettungsfonds ESM zu stärken. Der ESM könnte die Federführung übernehmen, falls die Umschuldung eines Eurolandes notwendig werden sollte. "In diesem Zusammenhang könnten Koordination und begleitende Aufgaben, wie etwa die Erfassung der bestehenden Ansprüche auf den ESM übertragen werden...", schrieb die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht.

ROUNDUP: Anleger ziehen sich nach Putschversuch aus Türkei zurück

ANKARA/FRANKFURT - Der Putschversuch in der Türkei hat an den türkischen Finanzmärkten für Verunsicherung gesorgt. Die Landeswährung Lira gab deutlich nach, an der Börse in Istanbul sanken am Montag die Kurse, die Renditen türkischer Staatspapiere legten zu. Zwar zeichnet sich inzwischen teilweise wieder eine Erholung ab. Experten rechnen dennoch mit Einbußen für die türkische Wirtschaft. Nun schauen alle auf die Reaktion der Notenbank, die am Dienstag über ihre künftige Geldpolitik entscheiden wird.

BREXIT/Britischer Notenbanker Weale: Lockerung im August nicht ausgemacht

LONDON - Eine Lockerung der Geldpolitik durch die Bank of England im August ist aus Sicht von Notenbanker Martin Weale alles andere als ausgemacht. Seine Entscheidung hänge davon ab, ob der zu erwartende Wachstumsverlust infolge des Brexit-Votums größer sei als der absehbare Inflationsschub, sagte Weale am Montag in London. Er teile nicht die Ansicht, dass die Notenbank die Finanzmärkte, die von einer Lockerung im August ausgehen, nicht enttäuschen dürfe. Zumal die Folgen des Brexit auf Wachstum und Inflation zurzeit nicht bekannt seien.

Lammert: Todesstrafe in Türkei wäre Ende der EU-Beitrittsperspektive

BERLIN - Bundestagspräsident Norbert Lammert hat die Türkei vor der Wiedereinführung der Todesstrafe gewarnt. Jeder türkische Parlamentsabgeordnete müsse wissen, "dass die politische Instrumentalisierung der Justiz wie die Einführung der Todesstrafe das Ende der Beitrittsperspektive des Landes zur Europäischen Union bedeutet", sagte Lammert am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Dem türkischen Parlament kommt in dieser Situation eine doppelte Verantwortung zu - nach innen wie nach außen."

BREXIT/Asselborn: Brexit 'harter Schlag' - Aber auch positive Aspekte

BERLIN - Vor dem EU-Außenministertreffen in Brüssel hat Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn die Entscheidung der Briten für den EU-Austritt als "harten Schlag" bezeichnet. "Aber wir sind nicht K.o.", fügte er am Montag im ARD-Morgenmagazin hinzu. Der Brexit habe auch positive Aspekte: "In Großbritannien wurde den Populisten (...) die Maske heruntergerissen. Das waren Lügen, die propagiert wurden. Leider sind viele Menschen darauf hereingefallen. Das ist eine Chance der Europäer zu zeigen, dass dieser Populismus zu nichts führt", sagte Asselborn. Positiv sei auch, dass die Jugend für Europa gestimmt habe. "Und das müssen wir uns auf die Stirn schreiben. Wir müssen wissen, dass die Jugend auf die Werte Europas setzt. Auch auf die Zukunft des Projekts Europa. Das ist ein positiver Punkt."

Chinas Immobilienmarkt verliert an Schwung

PEKING - Der chinesische Immobilienmarkt hat im Juni an Schwung verloren. Nach Zahlen des nationalen Statistikamts vom Montag lagen die Preise für Neubauten in 55 von 70 betrachteten Städten höher als im Vormonat. Im Mai waren die Preise noch in 60 Städten gestiegen. In zehn Städten fielen die Preise im Juni nach einem Rückgang in vier Städten im Vormonat.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jsl

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