29.10.2015 17:10:41
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 29.10.2015 - 17.00 Uhr
Goldener Oktober auf Arbeitsmarkt - Zahl der Jobsucher auf Rekordtief
NÜRNBERG - Goldener Oktober auf dem deutschen Arbeitsmarkt: Ein unerwartet kräftiger Herbstaufschwung hat die Zahl der Arbeitslosen im Oktober auf den niedrigsten Stand seit fast 24 Jahren gedrückt. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) vom Donnerstag waren in dem Herbstmonat 2,649 Millionen Menschen ohne Job. Das waren 59 000 Erwerbslose weniger als im September und 83 000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf 6,0 Prozent. Niedriger lag die Arbeitslosigkeit zuletzt im März 1991. Zugleich erreichte auch die Zahl der regulären Arbeitsplätze zuletzt im August mit 31,0 Millionen ein Rekordhoch.
China schafft Ein-Kind-Politik ab - Aber kein Babyboom erwartet
PEKING - Nach mehr als drei Jahrzehnten hat China die umstrittene Ein-Kind-Politik abgeschafft. In einem Kommuniqué zum Abschluss der Sitzung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei in Peking hieß es am Donnerstag, künftig werde allen Paaren zwei Kinder erlaubt. Auf seiner viertägigen Sitzung hatte das hohe Parteigremium den neuen Fünf-Jahres-Plan beraten, der im März vom Volkskongress gebilligt werden soll.
China gibt 6,5 Prozent Wachstum im neuen Fünf-Jahres-Plan vor
PEKING - China will in den nächsten fünf Jahren um rund 6,5 Prozent jährlich wachsen. Dieses Wachstumsziel nannte Premier Li Keqiang nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in den Gesprächen mit Kanzlerin Angela Merkel in Peking. Der neue Fünf-Jahres-Plan strebe eine nachhaltige, qualitativ bessere Entwicklung an, sagte der chinesische Regierungschef.
Verbraucherpreise in Deutschland steigen wieder moderat
WIESBADEN - Getrieben von steigenden Preisen für Nahrungsmittel zieht die Inflation in Deutschland auf niedrigem Niveau wieder etwas an. Die Jahresteuerung erhöhte sich nach vorläufigen Zahlen von 0,0 Prozent im Vormonat auf 0,3 Prozent im Oktober, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Bankvolkswirte hatten lediglich einen Anstieg von 0,2 Prozent erwartet. Zuletzt hatte die Inflation im Juni bei 0,3 Prozent gelegen, danach fiel die Jahresrate bis September auf 0,0 Prozent. Gegenüber dem Vormonat veränderten sich die Verbraucherpreise im Oktober nicht.
EU plant neues Freihandelsabkommen mit Neuseeland
BRÜSSEL - Die Europäische Union will nun auch mit Neuseeland Verhandlungen über ein weitreichendes Freihandelsabkommen aufnehmen. Erste Gespräche sollten so schnell wie möglich beginnen, teilten die EU-Spitzenvertreter Donald Tusk und Jean-Claude Juncker am Donnerstag nach einem Treffen mit dem neuseeländischen Regierungschef John Key mit. Man sei gemeinsam davon überzeugt, dass eine Öffnung der Märkte neue Wachstumsmöglichkeiten und Arbeitsplätze schaffen könne.
USA: Schwebende Hausverkäufe sinken überraschend
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe im September überraschend und deutlich gefallen. Die sogenannten schwebenden Hausverkäufe seien zum Vormonat um 2,3 Prozent gesunken, teilte die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Zuwachs um 1,0 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Hausverkäufe um 1,4 Prozent gefallen.
Wirtschaftswachstum und Inflation schwächeln in den USA
WASHINGTON - Nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed kommen aus den USA eher ernüchternde Signale: Das Wachstum der Wirtschaft und die Teuerungsrate haben sich im dritten Quartal abgeschwächt. Nach Regierungszahlen vom Donnerstag stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Juli bis September auf das Jahr hochgerechnet um 1,5 Prozent. Bankvolkswirte hatten mit einem Wachstum um 1,6 Prozent gerechnet. Im Vorquartal hatte das Wachstum noch bei 3,9 Prozent gelegen.
Trotz wachsender Lehrstellenzahl 20 700 noch ohne Ausbildungsplatz
NÜRNBERG - Trotz des wachsenden Lehrstellenangebots sind nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) noch mehr als 20 700 Jugendliche ohne berufliche Perspektive. Hinzu kämen noch 60 000 junge Leute, die sich mangels geeigneter Lehrstelle erst einmal für eine weitergehende Schulausbildung oder eine andere Alternative entschieden hätten. Dabei seien zum Ende des Berufsberatungsjahres noch 41 000 Lehrstellen unbesetzt gewesen, geht aus der am Donnerstag veröffentlichten bundesweiten Lehrstellenbilanz der Bundesagentur hervor.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen leicht
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe leicht gestiegen. Die Zahl legte in der vergangenen Woche um 1000 auf 260 000 zu, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit 265 000 Anträgen gerechnet. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt fiel um 4000 auf 259 250 Anträge.
Weise: Bislang keine Auswirkungen des Abgas-Skandals auf Arbeitsmarkt
NÜRNBERG - Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, sieht derzeit noch keine Auswirkungen des VW (Volkswagen vz)-Abgas-Skandals auf den deutschen Arbeitsmarkt. Es sei auch noch unklar, ob die Affäre in den kommenden Monaten Folgen für die Personalplanung in der Autobranche haben werde. So verzeichne die Bundesagentur bislang noch keine steigenden Kurzarbeiterzahlen. "Die Kurzarbeit ist derzeit auf einem historischen Tief", sagte Weise am Donnerstag in Nürnberg. Zwar informierten sich erste Firmen über das Instrument, um Auftragslücken abzupuffern. "Bisher gibt es aber noch keine Anmeldungen für Kurzarbeit."
Eurozone: Wirtschaftsstimmung hellt sich weiter auf
BRÜSSEL - Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Oktober weiter aufgehellt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg um 0,3 Punkte auf 105,9 Zähler, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Das ist der höchste Wert seit Mitte 2011, also seit gut vier Jahren. Volkswirte hatten nur 105,1 Punkte erwartet.
Eurozone: Geschäftsklima hellt sich weiter auf
BRÜSSEL - Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im Oktober weiter aufgehellt. Der Business Climate Indicator (BCI) stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,08 Punkte auf 0,44 Zähler, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Volkswirte hatten nur 0,31 Punkte erwartet. Der Wert vom September wurde nachträglich von 0,34 auf 0,36 Punkte nach oben gesetzt.
Spanien: Verbraucherpreise fallen wie erwartet
MADRID - In Spanien sind die Verbraucherpreise im Oktober wie erwartet gefallen. Wie das Statistikamt INE am Donnerstag in Madrid mitteilte, ging der nach europäischer Methode berechnete Preisindex (HVPI) auf Jahressicht um 0,9 Prozent zurück. Bankvolkswirte hatten mit diesem Wert gerechnet. Im Vormonat waren die Preise noch etwas stärker um 1,1 Prozent gefallen. Im Monatsvergleich stiegen die Preise im Oktober um 0,3 Prozent. Auch dies hatten Ökonomen erwartet.
Wirtschaftsbeziehungen: China für deutsche Exportwirtschaft wichtig
PEKING - Deutschland ist der größte Handelspartner Chinas in Europa. Ein knappes Drittel aller Handelsströme Chinas mit der EU entfallen auf Deutschland. Umgekehrt ist das Reich der Mitte der wichtigste deutsche Handelspartner in Asien und der drittgrößte weltweit.
Deutsche Unternehmen klagen - Aussichten für China-Geschäft getrübt
PEKING - Deutsche Unternehmen haben es in China nicht leicht. Mit dem langsameren Wachstum, den Turbulenzen an den Aktienmärkten und der Abwertung der chinesischen Währung haben sich ihre Rahmenbedingungen verschlechtert. 62,7 Prozent der Unternehmen in China beklagen in einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHK) negative Auswirkungen auf ihr Geschäft.
Deutsche Wirtschaft: Isolation Russlands falsch
MOSKAU/BERLIN - Die deutsche Wirtschaft unterstützt die Annäherung der Bundesregierung an Russland. Mit Blick auf den laufenden Besuch von Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) in Moskau sagte der Chef des Ost-Ausschusses, Eckhard Cordes, der Deutschen Presse-Agentur: "Mit einer Isolierung Russlands werden in Europa viele Probleme nicht gelöst werden können. Wir sehen es daher als Aufgabe der Wirtschaft an, gemeinsam mit der Politik am Aufbau neuen Vertrauens mitzuwirken." Wirtschaftsminister Gabriel will am Donnerstag unter anderem den russischen Energieminister Alexander Nowak treffen.
Italiens Regierungschef Renzi wirbt für Investitionen in Kuba
HAVANNA - Angesichts der vorsichtigen Öffnung Kubas hat der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi für Investitionen in die sozialistische Karibikinsel geworben. Vor allem im Tourismus, im Baugewerbe, der Landwirtschaft und im Bereich der erneuerbaren Energien gebe es interessante Möglichkeiten für italienische Unternehmen, sagte er am Mittwoch auf einem Wirtschaftsforum in Havanna, wie die Nachrichtenagentur ACN berichtete.
US-Notenbank hält sich die Tür für Zinserhöhung offen
WASHINGTON - Die US-Notenbank hat sich die Tür für eine Leitzinsanhebung im Dezember offen gelassen. Man werde überprüfen, ob eine Leitzinsanhebung "auf dem nächsten Treffen" angemessen sei, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Kommentar zur Zinsentscheidung. Die internationale Lage wird nicht mehr so kritisch gesehen. Einen eindeutigen Hinweise für eine Leitzinsanhebung am 16. Dezember gab die Fed aber nicht. Die Entscheidung sei vielmehr von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung abhängig.
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