29.10.2014 17:20:48
|
dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 29.10.2014 - 17.00 Uhr
Abkommen gegen Steuerflucht - Immer mehr Länder für Datenaustausch
BERLIN - Die internationale Staatengemeinschaft setzt ein klares Zeichen gegen Steuerflucht: 51 Länder unterzeichneten am Mittwoch in Berlin ein Abkommen über den Austausch von Finanzdaten, um Steuerbetrügern Grenzen zu setzen. Das sind sogar mehr Staaten als erwartet. Weitere wollen folgen, die Zahl der Befürworter ist zuletzt auf fast 100 gestiegen. Viele Staaten haben sich praktisch in letzter Minute zu den Standards bekannt. So hat sich auch Albanien noch kurzfristig zur Unterschrift entschieden.
Barroso: Europa muss Griechenland weiter unterstützen
BRÜSSEL - Europa muss nach den Worten des scheidenden EU-Kommissionschefs José Manuel Barroso das krisengeschüttelte Griechenland weiter unterstützen. "Vorausgesetzt, dass Griechenland seine Zusagen einhält, haben wir alle die Pflicht, solidarisch mit Griechenland zu sein", sagte Barroso am Mittwoch in Brüssel. Er äußerte sich auf die Frage, ob Athen nach Auslaufen der europäischen Milliarden-Hilfen Ende des Jahres eine vorbeugende Kreditlinie der Geldgeber zur Verhinderung weiterer Turbulenzen brauche.
Ägypten, Zypern und Griechenland wollen enger kooperieren
NIKOSIA - Die Mittelmeerländer Zypern, Ägypten und Griechenland wollen ihre Kooperation im Bereich Energie im östlichen Mittelmeer ausbauen. Zudem wollen sie die Stabilität in der Region stärken. Darauf einigten sich am Mittwoch die Außenminister der drei Staaten, Ioannis Kassoulides, Samih Schukri und Evangelos Venizelos, in der zyprischen Hauptstadt Nikosia. Am 8. November werden die Präsidenten Zyperns und Ägyptens sowie der griechische Regierungschef in Kairo zu einem Gipfeltreffen zusammenkommen, teilten die Minister weiter mit.
Bundesagentur: Vorerst keine Jobkrise - Derzeit 2,76 Mio ohne Arbeit
NÜRNBERG - Trotz der eingetrübten Konjunktur rechnet die Bundesagentur für Arbeit (BA) vorerst nicht mit einer Jobkrise in Deutschland. Zur Begründung verwies sie am Mittwoch auf die weiter wachsende Zahl offener Stellen. Auch zeichne sich derzeit kein größerer Stellenabbau ab, wie Umfragen bei den 156 deutschen Arbeitsagenturen gezeigt hätten. Ähnlich beurteilen derzeit auch Volkswirte deutscher Großbanken die Lage. Die Arbeitslosenzahlen für Oktober will die Bundesagentur an diesem Donnerstag in Nürnberg bekanntgeben.
Industrie verbraucht etwas weniger Energie
WIESBADEN - Die deutsche Industrie hat 2013 etwas weniger Energie verbraucht als ein Jahr zuvor. Die Menge sank um 1,8 Prozent auf 4,056 Trillionen Joule, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das waren knapp 30 Prozent des Gesamtverbrauch an Primärenergie von 13,828 Trillionen Joule. Eine Trillion ist eine 1 mit 18 Nullen dahinter.
Bundesagentur: Arbeitskräftenachfrage fast auf Drei-Jahres-Hoch
NÜRNBERG - Unternehmen suchen ungeachtet der sich eintrübenden Konjunktur weiterhin in großem Umfang nach qualifizierten Mitarbeitern. So sei die Nachfrage nach Arbeitskräften im Oktober fast auf ein Dreijahres-Hoch geklettert, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg unter Berufung auf den monatlich ermittelten Stellenindex BA-X. Der Indikator für das Stellenangebot in Deutschland kletterte im Oktober um 4 auf 175 Punkte. Damit setzte sich der Aufwärtstrend der vergangenen Monate fort. Höher hatte der Wert zuletzt im Januar des Boomjahres 2012 gelegen.
DIW-Prognose: Kein Wachstum im vierten Quartal
BERLIN - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet mit einem Schlussquartal ohne Wachstum. Der Konjunkturmotor sei in den vergangenen Monaten merklich ins Stottern geraten, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner am Mittwoch. Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands wird nach der DIW-Prognose im Vergleich zum Vorquartal stagnieren. Im dritten Quartal rechnen die DIW-Experten noch mit einem Plus von 0,1 Prozent.
Exporte nach Russland brechen um mehr als ein Viertel ein
WIESBADEN - Der Konflikt mit Moskau um die Ukraine schlägt massiv auf die deutschen Exporte nach Russland durch. Die Ausfuhren in das Land brachen im August im Vergleich zum Vorjahr um 26,3 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro ein, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden berichtete. In den ersten acht Monaten wurden Waren im Wert von 20,3 Milliarden ausgeführt, das war ein Minus von 16,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf der Liste der wichtigsten Empfängerländer für Produkte "made in Germany" sackte Russland auf Rang 13 ab.
EZB: Banken lockern erneut Kreditbedingungen - Nachfrage steigt
FRANKFURT - In der Eurozone haben sich die Bedingungen für die Kreditvergabe an Unternehmen im dritten Quartal erneut etwas gelockert. In den Monaten Juli bis September seien die Hürden für Darlehen das zweite Quartal in Folge leicht gesenkt worden, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch in ihrem sogenannten "Bank Lending Survey" mit. Laut einer Mitteilung der Bundesbank fragten deutsche Unternehmen erstmals seit Ende 2011 wieder mehr Kredite bei heimischen Geldhäusern nach.
Bundesbank: Unternehmen fragen erstmals seit 2011 mehr Kredite nach
FRANKFURT - Unternehmen haben im dritten Quartal erstmals seit Ende 2011 wieder mehr Kredite bei Deutschlands Banken nachgefragt. Auch der Mittelbedarf bei Konsumentenkrediten nahm zum Vorquartal merklich zu, während sich die Nachfrage in der Wohnungsbaufinanzierung trotz niedriger Zinsen kaum veränderte, wie die Deutsche Bundesbank am Mittwoch in Frankfurt mitteilte.
Frankreich: Verbrauchervertrauen schwächer als erwartet
PARIS - In Frankreich ist die Stimmung der Verbraucher im Oktober schwächer als erwartet ausgefallen. Wie die Statistikbehörde Insee am Mittwoch mitteilte, lag der von ihr erhobene Indikator bei 85 Punkten. Bankvolkswirte hatten mit einem Wert von 86 Punkten gerechnet. Im Vormonat hatte der Indikator zunächst bei 86 Punkten gelegen und wurde jetzt auf 85 Punkte revidiert.
Weltbank: Chinas Wirtschaft wird sich moderat abschwächen
PEKING - Chinas Wirtschaft wird nach Einschätzung der Weltbank weiter moderat an Schwung verlieren. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt dürfte dabei dank der Reformen der Regierung in Peking ein Wachstum erzielen, das von einer stärkeren Nachhaltigkeit geprägt sein wird, hieß es in einer Studie der Weltbank vom Mittwoch, die durch die Nachrichtenagentur Bloomberg verbreitet wurde. Demnach dürfte Chinas Konjunktur in den Jahren 2015 und 2016 Wachstumsraten von etwas über sieben Prozent erzielen.
Industrieproduktion in Japan deutlich gestiegen
TOKIO - Japans Industrieproduktion ist im September deutlich gestiegen. Die Produktion habe sich zum Vormonat um saisonbereinigt 2,7 Prozent erhöht, teilte die Regierung am Mittwoch auf vorläufiger Basis mit. Von Analysten war für die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt ein Zuwachs von 2,2 Prozent vorhergesagt worden. Im August war die Industrieproduktion um 1,9 Prozent zurückgegangen. Für Oktober rechnen die Manager mit einem Rückgang der Industrieproduktion um 0,1 Prozent. Für November werde ein Zuwachs von einem Prozent prognostiziert./rob/jsl
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!