29.03.2023 17:04:39

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 29.03.2023 - 17.00 Uhr

EZB-Chefvolkswirt Lane: Rückgang der Inflation in Sicht

HAMBURG - Die hohe Inflation im Euroraum dürfte nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) zügig zurückgehen. Die Notenbank erwarte einen "raschen Rückgang der Inflation", sagte EZB-Chefvolkswirt Philip Lane in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Wochenzeitung "Die Zeit". Schon in den vergangenen Monaten ist die Teuerung zurückgegangen. Mit zuletzt 8,5 Prozent liegt sie aber immer noch deutlich über dem mittelfristigen Inflationsziel der EZB von zwei Prozent.

EZB-Rat Kazimir: Zinsen sollten weiter steigen - Vielleicht aber langsamer

BRATISLAVA - Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Ansicht des slowakischen Notenbankchefs Peter Kazimir trotz der jüngsten Bankturbulenzen auf Zinsanhebungskurs bleiben. Möglicherweise sei aber ein geringeres Tempo erforderlich, schränkte das EZB-Ratsmitglied am Mittwoch in der slowakischen Hauptstadt Bratislava ein. "Wir sollen weiter anheben, vielleicht mit geringerem Tempo."

USA: Schwebende Hausverkäufe steigen überraschend dritten Monat in Folge

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe im Februar unerwartet weiter gestiegen. Die sogenannten schwebenden Hausverkäufe legten im Monatsvergleich um 0,8 Prozent zu, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Mittwoch in Washington mitteilte. Dies ist der mittlerweile dritte Anstieg in Folge. Zu Jahresbeginn waren die Verkäufe allerdings deutlich stärker gestiegen, um 8,1 Prozent.

Scholz: 'Jetzt kommt Tempo in Deutschland'

BERLIN - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Beschlüsse des Koalitionsausschusses verteidigt. Er sprach am Mittwoch in der Regierungsbefragung im Bundestag von "Tempo", "Modernisierung" und "Beschleunigung". Scholz zählte verschiedene geplante Maßnahmen im Infrakstruktur- oder Verkehrsbereich auf. Bei Gebäuden werde es "pragmatische" und "sehr zugewandte Lösungen" geben, damit das Land klimaneutral werde. Niemand werde mit seinen Problemen alleine gelassen, sagte Scholz. "Aber, das ist der Unterschied zu früher: Es wird Tempo geben, Beschleunigung, und diese Aufgaben werden alle zielgerichtet verfolgt. Der Stillstand der letzten Jahrzehnte, den wir konservativer Politik zu verdanken haben, ist endgültig beendet. Jetzt kommt Tempo in Deutschland."

Wissing sieht im Verkehrsbereich 'Fesseln gelöst'

BERLIN - Bundesverkehrsminister Volker Wissing sieht durch die Beschlüsse der Koalitionsspitzen große Fortschritte für den Verkehrsbereich in Deutschland. Es seien "Fesseln gelöst" worden, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch in Berlin. "Ich freue mich sehr über das Ergebnis des Koalitionsausschusses." Wissing verwies auf die Beseitigung von Engpässen bei Autobahnen und die Stärkung der Bahn.

DIW: Deutsche Wirtschaft wird Konjunkturtief schnell hinter sich lassen

BERLIN - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet trotz der jüngsten Bankturbulenzen keine längere Konjunkturschwäche in Deutschland. Die deutsche Wirtschaft werde das "Zwischentief im Winter schnell hinter sich lassen", hieß es in einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Mitteilung des Forschungsinstituts. Nachdem die größte europäische Volkswirtschaft im Schlussquartal 2022 um 0,4 Prozent schrumpfte, sei auch im ersten Quartal des laufenden Jahres mit einem "geringfügigen Rückgang" der Wirtschaftsleistung zu rechnen.

Rentenstreit in Frankreich: Gespräch mit Gewerkschaften in Sicht

PARIS - Im Streit um die Rentenreform in Frankreich ist Berichten zufolge ein Gespräch zwischen Regierung und Gewerkschaften in Sicht. Anfang kommender Woche will Premierministerin Élisabeth Borne Vertreter der Gewerkschaften empfangen, wie französische Medien übereinstimmend berichteten. Laurent Berger, Chef der Gewerkschaft CFDT, sagte am Mittwoch im Sender France Info: "Ich werde hingehen, um zu erklären, warum diese Reform eine Sackgasse ist, warum die 64 Jahre abgelehnt werden." Man müsse verstehen, dass es eine tiefe Ablehnung der Reform und einen starken Groll gegen die Art und Weise gebe, wie die Dinge dabei gelaufen seien.

Frankreich: Verbraucher etwas pessimistischer

PARIS - Die Stimmung der französischen Verbraucher hat sich im März etwas verschlechtert. Gegenüber dem Vormonat ging das Konsumklima um einen Punkt auf 81 Zähler zurück, wie das Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris mitteilte. Analysten hatten mit der Entwicklung gerechnet. Der Indikator liegt deutlich unter seinem langfristigen Durchschnitt von 100 Punkten.

ROUNDUP/GfK-Konsumstudie: Verbraucherstimmung steigt kaum an

NÜRNBERG - Die Verbraucherstimmung in Deutschland kommt trotz der wieder besseren konjunkturellen Vorzeichen nicht so recht in Fahrt. Das Konsumklima verbessere sich der neuesten Studie des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK zufolge nur marginal. Der private Konsum werde demnach in diesem Jahr keinen Beitrag zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation liefern können. "Die zu erwartenden Kaufkraftverluste verhindern eine nachhaltige Erholung der Binnennachfrage", sagte der GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Dies könnten auch die weiterhin weitgehend stabilen Beschäftigungsverhältnisse nicht völlig aufwiegen.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jsl

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