25.08.2014 17:08:48

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 25.08.2014 - 17.00 Uhr

Ifo-Geschäftsklima fällt erneut und schürt Konjunktursorgen

MÜNCHEN - Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft haben sich im August den vierten Monat in Folge eingetrübt. Das vom Ifo-Institut am Montag veröffentlichte Geschäftsklima fiel auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahr. Die Chancen auf eine Konjunkturbelebung im dritten Quartal sind damit laut Volkswirten deutlich geschrumpft. Der enttäuschend ausgefallene Indikator könnte zudem Einfluss auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank haben. Das Ifo-Geschäftsklima fiel um 1,7 Punkte auf 106,3 Punkte. Dies ist der niedrigste Stand seit Juli 2013. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 107,0 Punkte gerechnet.

Deutlich weniger Aufträge im Baugewerbe

WIESBADEN - Der Bau-Boom in Deutschland hat im Juni einen Dämpfer erhalten. Nach dem starken Jahresstart sank der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahresmonat preisbereinigt um 11,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Ein Grund für den starken Rückgang seien aber die außergewöhnlich hohen Auftragseingänge im Juni 2013. Im ersten Halbjahr insgesamt bleibt ein Orderplus von preisbereinigt 1,5 Prozent. Der Gesamtumsatz stieg von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 12,6 Prozent auf 27,7 Milliarden Euro. Ende Juni beschäftigten die Betriebe 407 000 Menschen, etwa 5000 Personen mehr als vor einem Jahr.

USA: Neubauverkäufe sinken überraschend weiter

WASHINGTON - In den USA sind die Verkäufe neuer Häuser im Juli überraschend weiter gefallen. Im Vergleich zum Vormonat seien sie um 2,4 Prozent auf annualisiert 412 000 Häuser gesunken, teilte das US-Handelsministerium am Montag in Washington mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Zuwachs um 5,8 Prozent auf 430 000 gerechnet. Allerdings wurde der Vormonatswert von 406 000 auf 422 000 nach oben korrigiert.

Belgien: Unternehmensvertrauen hellt sich überraschend auf

BRÜSSEL - In Belgien hat sich die Unternehmensstimmung im August stärker als erwartet aufgehellt. Der Indikator kletterte um 0,2 Punkte auf minus 7,3 Punkte, wie die belgische Notenbank (BNB) am Montag in Brüssel mitteilte. Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang auf minus 8,0 Punkte erwartet.

Studie: Armut in den Städten wächst

BERLIN - In Deutschlands Großstädten wächst nach einer Studie die Gefahr, in die Armut abzurutschen. Dort nahm in den vergangenen Jahren die Einkommensarmut stärker zu als auf dem Land, während die Kaufkraft langsamer wuchs oder sogar sank, wie aus einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervorgeht, das dies auch auf steigende Mieten in den Städten zurückführt. Dagegen schrumpfen nach der Analyse die Unterschiede zwischen Ost und West.

Wirtschaftsweiser Feld: Reformstau gefährdet den Standort Deutschland

BERLIN - Der Freiburger Wirtschaftsweise Lars Feld sieht in Deutschland unter der aktuellen Regierung einen Reformstau. "Dabei gibt es große Aufgaben, für die eine große Koalition prädestiniert wäre", sagte der Ökonom im Interview der "Welt" (Montagsausgabe). Allerdings fehle die Reformbereitschaft. "Die Energiewende kostet enorm viel Geld, ohne dass wir uns technologisch an die Spitze setzen", sagte das Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage. Doch die große Koalition wage keinen Befreiungsschlag. Das gleiche gelte für die Neuordnung der Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern im Rahmen der geplanten Föderalismusreform.

/rob/jkr

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