20.06.2013 17:16:36
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 20.06.2013 - 17.00 Uhr
WASHINGTON - In den USA sind die Verkäufe bestehender Häuser im Mai deutlich stärker gestiegen als erwartet. Die Zahl sei im Vergleich zum Vormonat um 4,2 Prozent auf annualisiert 5,18 Millionen gestiegen, teilte die "National Association of Realtors" (NAR) am Donnerstag in Washington mit. Dies ist der höchste Wert seit November 2009 und der stärkste prozentuale Anstieg seit August 2012. Volkswirte hatten lediglich einen Zuwachs um 0,6 Prozent auf 5,0 Millionen Häuser erwartet.
USA: Frühindikatoren steigen nur leichtWASHINGTON - In den USA ist der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Mai nur geringfügig gestiegen. Im Monatsvergleich erhöhte sich der Index um 0,1 Prozent, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten mit einem etwas stärkerem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet.
USA: Philly-Fed-Index springt auf höchsten Stand seit zwei JahrenPHILADELPHIA - In den USA hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Juni stark aufgehellt. Der entsprechende Index der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) legte um 17,7 Zähler auf 12,5 Punkte zu, wie die Notenbank am Donnerstag mitteilte. Das ist der höchste Stand seit April 2011. Volkswirte hatten mit einem viel geringeren Anstieg auf minus 2,0 Punkte gerechnet.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen stärker als erwartetWASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche deutlich stärker als erwartet gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche seien sie um 18.000 auf 354.000 Anträge gestiegen, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Bankvolkswirte hatten mit einem Anstieg auf 340.000 neue Anträge gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt stieg die Zahl um 2.500 auf 348.250 Anträge.
Eurozone: Einkaufsmanagerstimmung steigt auf 15-MonatshochLONDON - Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hellt sich von niedrigem Niveau aus zusehends auf. Der Einkaufsmanagerindex, eine Umfrage unter ranghohen Unternehmensvertretern, stieg im Juni um 1,2 Punkte auf 48,9 Zähler, wie das Forschungsunternehmen Markit am Donnerstag in London mitteilte. Das ist der höchste Stand seit März 2012. Die Markterwartungen wurden übertroffen.
EU-Finanzplanung bleibt weiter umstrittenBRÜSSEL - Im Streit um die Finanzplanung der Europäischen Union für die Jahre 2014 bis 2020 ist doch noch kein Ende in Sicht. Eine am Mittwochabend von der irischen Ratspräsidentschaft verkündete Einigung zwischen den EU-Regierungen und Vertretern des Europaparlaments erwies sich am Donnerstag als nicht-existent. Die Unterhändler des Parlaments erklärten, es gebe keine Einigung.
Eurogruppe will Aufnahme Lettlands in die Eurozone empfehlenLUXEMBURG - Die Eurogruppe will die Aufnahme Lettlands in die Eurozone zum 1. Januar 2014 billigen. "Wir werden (...) eine Empfehlung an die (EU-)Staats- und Regierungschefs geben", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zum Auftakt von Beratungen am Donnerstag in Luxemburg. Die "Chefs" der 27 EU-Staaten werden sich am 27. und 28. Juni in Brüssel treffen. Die endgültige Entscheidung werden dann die EU-Finanzminister am 9. Juli treffen. Das baltische Land erfüllt alle Maastrichter Beitrittskriterien und soll das 18. Mitglied in dem Währungsclub werden.
Zypern stößt bei Euro-Partnern auf AblehnungLUXEMBURG - Das kriselnde Euro-Land Zypern stößt mit seiner Hilfsbitte bei den europäischen Partnern auf Ablehnung. Beim Treffen der Euro-Finanzminister am Donnerstag in Luxemburg zeichnete sich Widerstand dagegen ab, das Hilfsprogramm von 10 Milliarden Euro neu zu verhandeln. Österreichs Ministerin Maria Fekter sagte: "Ich gehe davon aus, dass großes Unverständnis bei allen Kollegen und Kolleginnen darüber herrscht, dass man etwas, was noch gar nicht abgewickelt ist, wo aber schon Geld geflossen ist, jetzt wieder aufdröselt." Sie könne sich nicht vorstellen, dass es einen Alternativvorschlag gebe. Eine solche Ansage "kann man nur machen, wenn man eine bessere Lösung hat, und die kenne ich nicht."
Euro-Finanzminister beraten über KrisenländerLUXEMBURG - Die Euro-Finanzminister beraten über die Lage in den beiden Krisenländern Zypern und Griechenland. Bei dem Treffen am Donnerstag in Luxemburg befassten sich die Minister mit der Regierungskrise in Athen nach der Schließung des Staatsrundfunks. Beschlüsse zu Griechenland standen bei dem Treffen nicht an. Auch die Bitte des kriselnden Eurolands Zypern beschäftigte die Minister. Die Eurogruppe widersetzt sich dem Ansinnen des zyprischen Präsidenten Nikos Anastasiades, das Hilfsprogramm von 10 Milliarden Euro neu zu verhandeln. Der deutsche Vertreter im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB), Jörg Asmussen, sagte in Luxemburg: "Es gibt keine machbare Alternative für Zypern als die hundertprozentige Umsetzung der Strategie, die im Hilfsprogramm vereinbart wurde."
Streit um Staatsrundfunk in Athen - Hoffen auf KompromissATHEN - Im Streit um den geschlossenen Staatsrundfunk ERT sollte am Donnerstag ein Krisentreffen der Regierungsparteien eine Lösung bringen. Am Abend (19.30 MESZ) wollten die drei Koalitionäre zum dritten Mal in dieser Woche in Athen zusammenkommen. Zugleich wollten der konservative Regierungschef Antonis Samaras, der Sozialist Evangelos Venizelos und der Chef der Demokratischen Linken, Fotis Kouvelis, einen Neustart ihrer Kooperation in die Wege leiten. Ein Bruch der Koalition konnte bereits abgewendet werden. Venizelos sagte auch mit Blick auf den Rundfunkstreit, am Abend werde es definitiv eine Lösung geben.
Zentralbankchef: Spaniens Wirtschaft wird im Sommer wieder wachsenMADRID - Das Euro-Krisenland Spanien hat nach Ansicht seiner Zentralbank in der derzeitigen Rezession die schlimmste Phase überwunden. Die spanische Wirtschaft werde in diesem Sommer wieder ein Wachstum erzielen, sagte Zentralbankchef Luis María Linde am Donnerstag im Madrider Parlament. Derzeit schrumpfe die Wirtschaftskraft weniger stark als noch am Ende vorigen Jahres.
Russische Zentralbank kritisiert Regierung wegen RubelschwächeST. PETERSBURG - Mit ungewöhnlich deutlicher Kritik hat die russische Zentralbank auf Regierungspläne zur gezielten Abwertung der nationalen Währung reagiert. Vize-Zentralbankchef Alexej Uljukajew nannte es "nicht überzeugend", mit einer bewussten Rubelschwäche die träge Konjunktur anzukurbeln.
Diskussion um Rentenreform in Frankreich - Hollande gibt Kurs vorPARIS - In der Diskussion um eine neue Rentenreform in Frankreich hat sich Präsident François Hollande für eine Verlängerung der Mindestbeitragszeit ausgesprochen. Wenn diese Maßnahme für alle Systeme gelte, sei sie die gerechteste, sagte der Staatschef am Donnerstag zu Beginn von Verhandlungen mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern. Die ebenfalls mögliche Heraufsetzung des Renteneintrittsalters bestrafe diejenigen, die besonders früh angefangen hätten zu arbeiten. Es liegt in Frankreich derzeit bei 62 Jahren - für besonders frühe Berufseinsteiger bei 60 Jahren.
Umfrage im CDU-Wirtschaftsrat: Energiepolitik belastet RegierungBERLIN - Der Wirtschaftsrat der CDU hat Schwarz-Gelb ein mäßiges Zeugnis ausgestellt. Mit den Ergebnissen der Regierung sind laut einer TNS-Emnid-Umfrage unter den Mitgliedern mehr als die Hälfte (52 Prozent) weniger oder gar nicht zufrieden. Nur 48 Prozent gaben an, mit der Arbeit von Union und FDP sehr zufrieden oder zufrieden zu sein, wie Präsident Kurt Lauk am Donnerstag in Berlin sagte. Das größte Manko sei die Energiepolitik.
Studie: Übernahme-Chancen für befristet Beschäftigte gestiegen
NÜRNBERG - Mit dem Job-Boom der vergangenen Jahre sind nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern auch die Chancen von befristet Beschäftigten auf einen Dauer-Arbeitsplatz deutlich gestiegen. Wurden im Jahr 2009 lediglich 30 Prozent der zunächst befristet angestellten Männer und Frauen übernommen, so waren es 2012 schon 39 Prozent, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht.
Flutgeschädigte Arbeitgeber können Sozialbeiträge stunden lassen
BERLIN - Hochwassergeschädigte Unternehmen können sich die Beiträge zur Sozialversicherung für ihre Beschäftigten auf Antrag stunden lassen. Möglich ist dies für die Monate Mai bis September, teilte die Deutsche Rentenversicherung Bund am Donnerstag in Berlin mit. Säumniszuschläge und Mahngebühren werden in diesen Fällen nicht erhoben. Die Betroffenheit ist etwa durch eine Bestätigung der Gemeinde oder Fotos glaubhaft zu machen.
Chinas Konjunkturaussichten verdüstern sich - Neuer WachstumskursPEKING - Mit China kommt der wichtigste Wachstumsmotor der Weltwirtschaft zunehmend ins Stottern. Der HSBC-Einkaufmanagerindex, ein wichtiger Frühindikator, fiel stärker als erwartet. Zudem mehren sich die Zeichen, dass die Regierung um den seit drei Monaten amtierenden Staatspräsidenten Xi Jinping bei der Konjunktur noch stärker das Tempo drosseln will. Dazu soll den Banken offenbar der Geldhahn stärker zugedreht werden, um der Gefahr einer Kreditblase vorzubeugen. "Die neue Führung des Landes hat einen ganz anderen Fokus als die alte", schrieb Goldman-Sachs-Experte Yu Song. Dies könnte zu einem geringeren, aber nachhaltigeren Wachstum führen.
Merkel: Kampf gegen Armut nur mit nachhaltigem Wachstum erfolgreichBERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat an die Staatengemeinschaft appelliert, im Kampf gegen die weltweite Armut die sogenannten Millenniums-Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Die 2015 auslaufenden Vorgaben würden trotz aller Fortschritte nicht in allen Facetten erreicht. "Deshalb muss weiter gearbeitet werden", sagte Merkel am Donnerstag auf dem Weltbankforum in Berlin. Das Ziel der Weltbank, die "absolute Armut" bis zum Jahr 2030 zu beseitigen, sei nur erreichbar, wenn die Teilhabe aller Bevölkerungsschichten gewährleistet sei und nachhaltiges Wachstum allen zu Gute komme. Es reiche nicht aus, alles von oben herab zu befehlen.
Spanien muss höhere Zinsen für zehnjährige Schulden zahlenMADRID - Die Aussicht auf ein Ende der Geldschwemme in den USA macht sich auch in Spanien bemerkbar. Am Donnerstag musste das Land deutlich höhere Zinsen für zehnjährige Schulden zahlen, wie aus Daten der spanischen Notenbank hervorgeht. Bei einer Aufstockung von Staatsanleihen mit Fälligkeit 2023 stieg die Rendite verglichen mit einer ähnlichen Auktion Anfang Juni um 0,25 Prozentpunkte auf 4,77 Prozent.
Deutschland: IfW senkt Wachstumsprognose für 2013 leicht
KIEL - Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) beurteilt die konjunkturellen Aussichten für Deutschland kurzfristig etwas skeptischer. Im laufenden Jahr dürfte die deutsche Wirtschaft um 0,5 Prozent wachsen, teilten die Forscher am Donnerstag mit. Das ist 0,1 Prozentpunkt weniger als bei der letzten Prognose im März. Doch die Konjunktur dürfte laut IfW rasch wieder Fahrt aufnehmen: Für 2014 wurde die Erwartung um 0,3 Punkte auf 1,8 Prozent erhöht.
Schweizer Nationalbank warnt vor ImmobilienblaseZÜRICH - Sechs Jahre nach dem folgenschweren Platzen der US-Immobilienblase hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) vor wachsenden Risiken auf dem Hypothekenmarkt gewarnt. Sie ermahnte die Banken in der Eidgenossenschaft am Donnerstag zu größerer Vorsicht bei der Hypothekenvergabe. Sollten die Gefahren auf den Schweizer Hypothekar- und Immobilienmärkten wachsen, könnten zusätzliche regulatorische Maßnahmen erforderlich werden, erklärte die SNB in ihrem Jahresbericht zur Finanzmarktstabilität. Das Platzen der Immobilienblase in den USA hatte Ende des vergangenen Jahrzehnts die große Finanz- und Wirtschaftskrise ausgelöst, in der auch Schweizer Großbanken wie die UBS an den Rand des Abgrunds gerieten.
Britischer Einzelhandelsumsatz zieht überraschend deutlich anLONDON - Die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien sind im Mai deutlich stärker als erwartet geklettert. Im Vergleich zum Vormonat seien sie um 2,1 Prozent gestiegen, teilte die nationale Statistikbehörde am Donnerstag in London mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Plus von 0,8 Prozent gerechnet. Der Rückgang im Vormonat wurde zudem leicht von minus 1,3 auf minus 1,1 Prozent korrigiert. Im Jahresvergleich legten die Umsätze im Mai um 1,9 Prozent zu. Am Markt war ein Anstieg von nur 0,2 Prozent erwartet worden.
Chinas Konjunkturaussichten verdüstern sich - Neuer Wachstumskurs
PEKING - Der wichtigste Wachstumsmotor der Weltwirtschaft kommt zunehmend ins Stottern. Mit dem HSBC-Einkaufmanagerindex fiel ein wichtiger Frühindikator stärker als erwartet. Zudem mehren sich die Zeichen, dass die Regierung um den seit drei Monaten amtierenden Staatspräsidenten Xi Jinping bei der Konjunktur noch stärker das Tempo drosseln will. Dazu soll den Banken offenbar der Geldhahn stärker zugedreht werden, um der Gefahr einer Kreditblase vorzubeugen. "Die neue Führung des Landes hat einen ganz anderen Fokus als die alte", schrieb Goldman-Sachs-Experte Yu Song. Dies könnte zu einem geringeren, aber nachhaltigeren Wachstum führen.
Gold massiv unter Druck - Ende der Geldschwemme befürchtetFRANKFURT - Signale für ein nahendes Ende der ungebremsten Billiggeld-Flut in den USA haben den Goldpreis massiv unter Druck gesetzt. Am Donnerstag fiel der Preis für eine Feinunze bis auf 1.305 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit September 2010. US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte die Finanzmärkte am Mittwochabend mit Äußerungen zum möglichen Zeitplan für die Drosselung der milliardenschweren Anleihekäufe in Aufruhr versetzt. Gold wird von vielen Investoren als Inflationsschutz betrachtet und reagiert deshalb stark auf die Geldpolitik der großen Notenbanken./rob/jsl
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