17.04.2015 17:06:41
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 17.04.2015 - 17.00 Uhr
Griechenland-Lösung nicht in Sicht - Schäuble skeptisch
WASHINGTON/ATHEN - Im Griechenland-Drama haben sich die Fronten weiter verhärtet. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) rechnet nicht mit einer raschen Einigung über Finanzhilfen für das vom Staatsbankrott bedrohte Athen. Beim Treffen der Euro-Gruppe Ende kommende Woche in Riga sei keine Lösung zu erwarten, sagte er am Freitag zu Beginn der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington. "Es gibt nichts Neues. Und ich bin nicht sicher, dass wir kommende Woche in Riga schon 'was Neues haben".
Eurozone: Verbraucherpreise fallen kaum noch
LUXEMBURG - Die Verbraucherpreise im Euroraum sind im März wie erwartet kaum noch gesunken. Im Jahresvergleich seien die Preise um 0,1 Prozent gefallen, teilte das europäischen Statistikamt Eurostat am Freitag mit und bestätigte damit eine erste Schätzung von Ende März. Volkswirte hatten dies erwartet. Im Februar hatte die Inflationsrate noch bei minus 0,3 Prozent gelegen. Der schwächere Preisverfall nimmt etwas Druck von der Europäischen Zentralbank (EZB), die mit einem großangelegten Anleihekaufprogramm ihre Geldpolitik zuletzt stark gelockert hat.
Arbeitslosigkeit in Großbritannien fällt weiter
LONDON - Die Arbeitslosigkeit in Großbritannien ist wie erwartet weiter gesunken. Die nach internationalen Standards erhobene Arbeitslosenquote fiel in den drei Monaten bis Februar um 0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent. Dies zeigen neue Zahlen des Statistikamts ONS vom Freitag. Volkswirte hatten diesen Wert erwartet. Die Arbeitslosigkeit liegt damit weiter so niedrig wie seit Mitte 2008 nicht mehr.
USA: Frühindikatoren steigen weniger als erwartet
WASHINGTON - In den USA ist der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im März weniger als erwartet gestiegen. Zum Vormonat erhöhte sich die Kennzahl um 0,2 Prozent, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von 0,3 Prozent gerechnet. Im Februar war der Indikator um revidiert 0,1 Prozent (zunächst: 0,2)geklettert.
USA: Michigan-Konsumklima steigt stärker als erwartet
MICHIGAN - Das von der Universität Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen hat sich im April überraschend deutlich aufgehellt. Der Indikator sei von 93,0 Punkten im Vormonat auf 95,9 Punkte gestiegen, teilte die Universität am Freitag mit. Dies ist der erste Anstieg im laufenden Jahr. Volkswirte hatten mit einer schwächeren Aufhellung auf 94,0 Punkte gerechnet.
Bund schließt Krawallversicherung für G7-Gipfel
MÜNCHEN - Der Bund hat eine Krawallversicherung für den bevorstehenden G7-Gipfel auf Schloss Elmau abgeschlossen. Der Vertrag des Auswärtigen Amts mit der Versicherungskammer Bayern soll vor allem Privatleute und kleine Betriebe zusätzlich absichern, wie ein Regierungssprecher in Berlin am Freitag auf Anfrage erklärte. "Die Polizei wird alles dafür tun, die Bevölkerung und ihr Eigentum umfassend zu schützen." Gewalttätige Demonstrationen würden bereits im Entstehen unterbunden. "Sollte es trotzdem zu Schäden kommen, ist Sorge getragen, dass niemand auf seinem Schaden sitzenbleibt."/cho/DP/jha
Schäuble sieht keinen Spielraum für größere Steuersenkungen
WASHINGTON - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht kaum Chancen für eine von führenden Wirtschaftsforschern geforderte große Steuerentlastung. Am Rande der IWF-Frühjahrstagung in Washington verwies Schäuble am Freitag unter anderem auf die nötige Zustimmung der Länder zu einer solchen Steuerreform. Es sei im Bundesrat keine Zustimmung zu einem Steuergesetz zu erwarten, das zu Mindereinnahmen in den Länderkassen führe: "Bei der Lage haben Sie es nicht ganz einfach." Der Spielraum sei nicht ganz so groß.
Weltweiter Aktionstag gegen Freihandelsabkommen
FRANKFURT/BERLIN - Freihandelsabkommen wie die geplante Vereinbarung TTIP zwischen den USA und der EU haben weltweit Protest und Widerstand hervorgerufen. Am Samstag (18.4.) gehen die Kritiker bei einem internationalen Aktionstag auf die Straße. In Deutschland haben Gewerkschaften, soziale Bewegungen und Organisationen zahlreiche Veranstaltungen angekündigt. Ihr Protest richtet sich auch gegen das vorgesehene Abkommen mit Kanada (CETA) und ein geplantes Dienstleistungsabkommen mit den Vereinigten Staaten (TISA).
USA: Inflationsrate wieder negativ
WASHINGTON - Die Inflation in den USA ist wieder in den negativen Bereich gefallen. Wie das Arbeitsministerium am Freitag mitteilte, lag die jährliche Inflationsrate im März bei minus 0,1 Prozent. Den gleichen Rückgang hatte es bereits im Januar gegeben, bevor die Preise im Februar stagniert hatten. Bankvolkswirte hatten für März eine erneute Stagnation erwartet.
Weitere Expertengespräche zu Griechenlands Reformliste in Brüssel
BRÜSSEL - Die Experten-Verhandlungen über Griechenlands Reformpaket werden ungeachtet der Auseinandersetzungen zwischen der EU und Athen fortgesetzt. Sie gehen am Wochenende weiter. Experten der sogenannten "Brüssel-Gruppe" sollten ab Samstagnachmittag in Brüssel zusammenkommen, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Freitag. In dieser Formation treffen sich Vertreter der Athener Regierung mit Experten der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB), des Rettungsschirms ESM sowie des Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Gespräche sollen auch am Sonntag weitergehen. Die EU beklagt mangelnde Reformfortschritte Griechenlands.
Bundesminister Müller für strengere Standards bei Weltbank-Projekten
BERLIN - Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will erreichen, dass bei Weltbank-Projekten Menschenrechte, Umweltfragen und soziale Gerechtigkeit stärker berücksichtigt werden. "Wir setzen uns, gerade weil wir als Bundesregierung ja auch ein starkes Stimmrecht haben in der Weltbank, dafür ein, dass diese Standards jetzt auch in der Überarbeitung nicht verwässert werden", sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Freitag in Berlin.
Union-Wirtschaftsflügel: Streikrecht kleiner Gewerkschaft begrenzen
BERLIN - Bei ihrem umstrittenen Plan zur Eindämmung des Einflusses kleiner Spartengewerkschaften wie der von Lokführern und Piloten steht der Regierung neuer Ärger ins Haus. Der Wirtschaftsflügel der Union fordert eine Verschärfung des dafür geplanten Gesetzes zur Tarifeinheit, das derzeit im Bundestag beraten wird.
Milliarden für die Wissenschaft - Koalition nimmt Länder in Pflicht
BERLIN/GÖTTINGEN - Für ihr Milliarden-Programm zur Förderung der Wissenschaft will die große Koalition auch die Bundesländer in die Pflicht nehmen. Der jüngste Beschluss der Fraktionsspitzen von Union und SPD werde "erhebliche Verhandlungen von Bund und Ländern" über die Ausformung dieser Pläne nach sich ziehen. Das sagte der stellvertretende SPD-Fraktionschef Hubertus Heil am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Forderung aus Union nach schärfen Schranken für Kleingewerkschaften
BERLIN - Bei ihrem umstrittenen Plan zur Eindämmung des Einflusses kleiner Spartengewerkschaften wie der von Lokführern und Piloten steht der Regierung neuer Ärger ins Haus. Der Wirtschaftsflügel der Union fordert eine Verschärfung des dafür geplanten Gesetzes zur Tarifeinheit, das derzeit im Bundestag beraten wird.
Drei von vier Deutschen bescheinigen Griechen mangelnden Sparehrgeiz
MAINZ - Drei von vier Deutschen zweifeln am Reformwillen der griechischen Regierung unter dem linken Ministerpräsident Alexis Tsipras. Nur 19 Prozent glauben, dass Athen Sparmaßnahmen und Reformen beschließen wird, so wie es die internationalen Geldgeber erwarten. Dies sind Ergebnisse des am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometers.
Griechen ziehen weiter Geld von Konten ab
ATHEN - Die Griechen heben angesichts der schweren Finanzkrise des Landes weiter Geld von ihren Konten ab. Die Einlagen sanken nach Angaben von Geldinstituten auf den niedrigsten Stand seit Ausbruch der Schuldenkrise. Die Banken "verbluten", schrieben griechische Medien am Freitag. Die griechischen Kreditinstitute sind wegen der starken Mittelabflüsse weiter auf Notkredite (ELA) von der Zentralbank des pleitebedrohten Landes angewiesen. Die Europäische Zentralbank (EZB) muss den Umfang regelmäßig neu bewilligen.
Eurozone: Überschuss in der Leistungsbilanz sinkt
FRANKFURT - Der Überschuss in der Leistungsbilanz des Euroraums ist im Februar gesunken. Nach Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Freitag fiel der Saldo von 30,4 Milliarden Euro im Vormonat auf 26,4 Milliarden Euro. Die Entwicklung geht vor allem auf einen geringeren Überschuss in der Einkommensbilanz zurück. Auch das Plus in der Dienstleistungsbilanz ging etwas zurück.
/rob/fr
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