12.09.2014 17:14:47
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 12.09.2014 - 17.00 Uhr
USA: Michigan-Konsumklima steigt auf den höchsten Stand seit Juli 2013
MICHIGAN - Das Verbrauchervertrauen in den USA hat sich im September überraschend aufgehellt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg von 82,5 Punkten im Vormonat auf 84,6 Zähler, wie die Universität am Freitag laut einer ersten Schätzung mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit Juli 2013. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 83,3 Punkte gerechnet.
Moskau droht Kiew mit Sanktionen wegen EU-Annäherung
MOSKAU - Im Fall einer unveränderten Annahme des Partnerschaftsabkommens zwischen der EU und der Ukraine will Russland zum 1. November weitere Sanktionen gegen das Nachbarland verhängen. Die Führung in Moskau sieht in dem Abkommen eine Gefahr für ihre nationale Sicherheit und will deshalb Änderungen durchsetzen. "Wenn unsere Argumente als unbedeutend eingeschätzt werden, ergreifen wir Schutzmaßnahmen", kündigte der russische Entwicklungsminister Alexej Uljukajew am Freitag an.
Das Imperium schlägt zurück: Russland will Sanktionen nicht hinnehmen
MOSKAU - Trotz Moskaus Warnungen vor einem "Bumerang-Effekt" bestrafen die EU und die USA russische Energiefirmen und Politiker. Kremlchef Wladimir Putin beteuert wiederholt, er tue alles Mögliche für Frieden in der Ostukraine. Doch dem Westen ist das zu wenig. Nun drohen russische Gegenmaßnahmen. Einige Fragen im Überblick:
USA: Lagerbestände steigen wie erwartet
WASHINGTON - Die Lagerbestände der US-Unternehmen haben im Juli wie erwartet zugelegt. Im Vergleich zum Vormonat stiegen sie um 0,4 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten diesen Anstieg erwartet. Im Vormonat waren die Bestände ebenfalls um 0,4 Prozent gestiegen. Die Umsätze der Unternehmen stiegen im Juni laut Ministerium um 0,8 Prozent - nach 0,6 Prozent im Vormonat. Das Verhältnis von Beständen zu Erlösen - ein Indikator für die Nachfrage - verharrte bei 1,29.
Moskau trägt wieder Bedenken zu EU-Ukraine-Freihandelspakt vor
BRÜSSEL - Russland hat erneut seine Bedenken zum Freihandelsabkommen der EU mit der Ukraine vorgetragen. EU-Handelskommissar Karel De Gucht traf sich am Freitag in Brüssel mit dem russischen Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew und dem ukrainischen Außenminister Pawel Klimkin. Ziel war es, den Streit um den Handelspakt zu entschärfen.
Europäischer Unternehmerverband kritisiert Sanktionen gegen Russland
MOSKAU - Westliche Unternehmer in Russland haben die neuen Sanktionen des Westens gegen Moskau kritisiert. Die Regierungen sollten einen Weg zur Lösung des Ukraine-Konflikts finden, ohne der Wirtschaft zu schaden, forderte die Vereinigung Europäischer Unternehmen (AEB) am Freitag in der russischen Hauptstadt. Der Verband sei aber weiterhin zuversichtlich, dass Russland trotz der Sanktionen ein strategischer Partner für Firmen aus Europa bleibe.
Athen streckt Schulden mit Tauschaktion
ATHEN - Griechenland hat mit einer Tauschaktion von Wertpapieren insgesamt 1,62 Milliarden Euro an Schulden gestreckt. Dabei wurden Papiere mit einer nur drei bis sechsmonatigen Laufzeit gegen neue Staatsanleihen mit einer längeren Laufzeit von drei bis fünf Jahren getauscht, wie das Finanzministerium am Freitag mitteilte.
Wieder Gespräche zu EU-Ukraine-Freihandelsabkommen
BRÜSSEL - Die EU hat die Gespräche mit der Ukraine und Russland über das Freihandelsabkommen mit der Ukraine fortgesetzt. EU-Handelskommissar Karel De Gucht wolle am Abend über die Ergebnisse informieren, sagte dessen Sprecher am Freitag in Brüssel. Die Gespräche stehen unter Zeitdruck, weil das Europaparlament und auch die Ukraine das Abkommen in der kommenden Woche billigen (ratifizieren) wollen. Die EU hatte die Gespräche angestoßen, weil Russland erhebliche Bedenken wegen des Freihandelsabkommen hat.
USA: Einfuhrpreise fallen etwas weniger als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Preise für importierte Güter im August etwas weniger stark gefallen als erwartet. Im Monatsvergleich sanken die Einfuhrpreise um 0,9 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 1,0 Prozent gerechnet. Im Juli waren die Preise um revidiert 0,3 (zunächst 0,2) Prozent gefallen.
USA: Einzelhandelsumsätze steigen wie erwartet
WASHINGTON - Die Einzelhandelsumsätze in den USA sind im August wie erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Erlöse um 0,6 Prozent, wie das US-Handelsministeriums am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten mit diesem Zuwachs im Schnitt gerechnet. Der Anstieg vom Juli wurde von einer Stagnation auf einen Zuwachs um 0,3 Prozent korrigiert.
Schäuble bietet Ländern Lockerung der Schuldenbremse an
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will die strenge Schuldenbremse für die Länder lockern. In den Verhandlungen über eine Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen habe Schäuble vorgeschlagen, dass die teils mit erheblichen Defiziten kämpfenden Länder auch nach 2020 weiter Kredite aufnehmen dürfen. Das bestätigten Verhandlungskreise am Freitag in Berlin. Das Angebot sei aber an Bedingungen geknüpft - etwa ein schärferes Vorgehen gegen Schuldensünder. Auch sei der Vorschlag nur im Rahmen des bis Ende 2017 angestrebten Gesamtpaketes zu werten.
Einige Euroländer fürchten Rückschlag wegen Russland-Sanktionen
MAILAND - Einzelne Euroländer fürchten wegen der abermals verschärften Wirtschaftssanktionen gegen Russland Einbußen für die eigene Wirtschaft. Österreichs neuer Finanzminister Hans Jörg Schelling sagte am Freitag in Mailand, es gebe derzeit einen Wachstumsdämpfer von rund 0,1 Prozentpunkten. "Aber es könnte sich natürlich schon deutlich ausweiten." Wegen der Ukraine-Krise habe sich ein Vertrauensproblem in einem Markt aufgebaut, in dem Österreich stark engagiert sei, sagte Schelling am Rande eines Euro-Finanzministertreffens. Viele österreichische Unternehmen und Banken haben intensive Geschäftsbeziehungen zu osteuropäischen Ländern, die ihrerseits stark vom Russland-Geschäft abhängen.
Euro-Minister: Investitionen sollen Europa aus der Krise helfen
MAILAND - Die Euroländer wollen sich mit höheren Investitionen gegen die aktuelle Konjunkturschwäche in der Währungsunion stemmen. "Wir sind in einem wirtschaftlichen Umfeld, das eine Verstärkung der Investitionen überall in Europa, auch in Deutschland erfordert", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Freitag vor einem Euro-Finanzministertreffen in Mailand.
IWH sieht geringeres Wachstum für Deutschland
HALLE - Das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) geht von einer schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland aus. Sowohl für dieses als auch kommendes Jahr senkten die Forscher ihre Prognosen. Wie das IWH am Freitag mitteilte, wird für 2014 ein gesamtwirtschaftliches Wachstum von 1,5 Prozent erwartet. Das sind 0,5 Prozentpunkte weniger als noch vor drei Monaten. Für 2015 wurden die Erwartungen von 2,0 auf 1,6 Prozent gesenkt. Als Hauptgründe werden die schwache Erholung im Euroraum und der Konflikt mit Russland genannt. Die binnenwirtschaftlichen Bedingungen seien dagegen weiter günstig.
Schäuble verlangt höhere Investitionen gegen Konjunkturschwäche
MAILAND - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat höhere Investitionen in der Eurozone gefordert, um die aktuelle Konjunkturschwäche im gemeinsamen Währungsraum zu überwinden. "Wir sind in einem wirtschaftlichen Umfeld, das eine Verstärkung der Investitionen überall in Europa, auch in Deutschland erfordert", sagte Schäuble am Freitag vor Beginn eines Finanzministertreffens in Mailand. Italiens Finanzminister Pier Carlo Padoan mahnte, Europa müsse Wachstum und Arbeitsplätzen oberste Priorität einräumen. In der norditalienischen Wirtschaftsmetropole beraten die Minister darüber, wie der Euroraum unter dem Eindruck der zuletzt schwachen Konjunkturentwicklung und hoher Defizite aus der Krise geführt werden kann.
Eurozone: Beschäftigung erholt sich erneut
LUXEMBURG - Die prekäre Beschäftigungslage im Euroraum zeigt weitere Anzeichen einer Erholung. Die Erwerbstätigkeit lag im zweiten Quartal saisonbereinigt 0,2 Prozent höher als im ersten Vierteljahr. Dies geht aus Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat vom Freitag hervor. Im ersten Quartal 2014 hatte die Beschäftigung im Euroraum um 0,1 Prozent zugelegt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal erhöhte sich die Beschäftigung im zweiten Vierteljahr um 0,4 Prozent.
Eurozone: Industrieproduktion steigt stärker als erwartet
LUXEMBURG - Nach zwei Rückgängen in Folge hat die Industrieproduktion in der Eurozone im Juli wieder zugelegt. Die Produktion sei um 1,0 Prozent zum Vormont gestiegen, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag mit. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg um 0,7 Prozent erwartet. Im Juni war die Industrieproduktion noch um 0,3 Prozent gefallen.
Italien: Industrieproduktion gibt wieder nach
ROM - Die italienische Industrie hat im Juli einen Rückschlag erlitten. Nach Zahlen des Statistikamts Istat vom Freitag fiel die Produktion im Monatsvergleich um 1,0 Prozent zurück. Das ist deutlich mehr, als Bankvolkswirte mit minus 0,2 Prozent erwartet hatten. Der im Vormonat erreichte Zuwachs wurde von 0,9 auf 0,8 Prozent korrigiert. Im Jahresvergleich schrumpfte die industrielle Herstellung ebenfalls deutlich um 1,8 Prozent.
Spanien: Verbraucherpreise sinken weiter
MADRID - Das Preisniveau in Spanien ist im August weiter gefallen. Wie das Statistikamt INE am Freitag mitteilte, lagen die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) im August 0,5 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Das ist der stärkste Rückgang seit der schweren Rezession nach der Finanzkrise im Jahr 2009. Die Behörde bestätigte eine erste Schätzung von Ende August. Deutliche Preisrückgänge gab es bei Lebensmitteln und Energie. Die im gesamten Euroraum schwache Inflation hatte die Europäische Zentralbank (EZB) vor einer Woche dazu veranlasst, ihre Geldpolitik weiter zu lockern./rob/jsl
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