09.01.2015 17:17:48
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 09.01.2015 - 17.00 Uhr
US-Arbeitsmarkt schließt bestes Jahr seit 1999 erfolgreich ab
WASHINGTON - Der amerikanische Arbeitsmarkt hat ein sehr gutes Jahr mit einem starken Stellenaufbau beendet. Im Dezember wurden in der weltgrößten Volkswirtschaft 252 000 Arbeitsplätze geschaffen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Das ist ein robuster Wert und zudem mehr, als Bankvolkswirte mit 240 000 Stellen erwartet hatten. Zusammen mit den kräftigen Jobzuwächsen in den Vormonaten war das Jahr 2014 das Beste seit langem.
USA: Stundenlöhne fallen zurück
WASHINGTON - In den USA sind die durchschnittlichen Stundenlöhne im Dezember überraschend gefallen. Im Monatsvergleich gingen die Verdienste um 0,2 Prozent zurück, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Es ist der stärkste Rückgang seit Beginn vergleichbarer Aufzeichnungen im Jahr 2006. Bankvolkswirte hatten dagegen einen Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet.
USA: Arbeitslosenquote sinkt weiter
WASHINGTON - Die Erwerbslosigkeit ist in den USA im Dezember von bereits niedrigem Niveau aus noch weiter gefallen. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,6 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Zuletzt lag die Quote im Mai 2008 noch tiefer. Im Vormonat lag die Quote noch bei 5,8 Prozent. Bankvolkswirte hatten mit einem geringeren Rückgang der Quote auf 5,7 Prozent gerechnet.
Rückschlag für Exporteure nach Rekordmonat
WIESBADEN - Nach den Rekordausfuhren im Vormonat haben die deutschen Unternehmen im November einen überraschend deutlichen Rückschlag erlitten. Die Exporte fielen gegenüber Oktober unerwartet deutlich um 2,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur einen Rückgang um 1,0 Prozent erwartet. Zugleich sank auch die Produktion in Deutschland leicht um 0,1 Prozent.
IWH: Ostdeutsche Bauwirtschaft schwächelt weiter
HALLE/SAALE - Die ostdeutsche Bauwirtschaft hat laut dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) auch im letzten Quartal 2014 geschwächelt. Schon zum dritten Mal in Folge hätten die rund 300 befragten Unternehmen ihre Geschäftslage und -aussichten schlechter als im Quartal zuvor eingeschätzt, teilte das Institut am Freitag mit.
Kauder: Euro-Zone mit Griechenland erhalten
BERLIN - Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) hat vor Spekulationen über ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro gewarnt. "Die Euro-Zone lebt davon, dass alle dabeibleiben. Wenn einer geht, werden die Finanzmärkte fragen, wer der Nächste ist, und gegen den Euro wetten", sagte Kauder dem Magazin "Focus". "Wir müssen alles daran setzen, die Währungsgemeinschaft zu erhalten." Schulden würden Athen nicht erlassen. Klar sei aber auch: "Wenn die Griechen aus dem Euro rausgehen, zahlen sie ihre Schulden nie zurück." Er sei sicher, dass auch die neue Regierung internationale Vereinbarungen einhalten werde. Vor der Wahl am 25. Januar seien Debatten unsinnig.
Eurogruppenchef Dijsselbloem: Keine Rede von Grexit
DEN HAAG - Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone steht nach den Worten von Euro-Gruppenchef Jeroen Dijsselbloem nicht zur Debatte. Das sei "reine Spekulation", sagte der niederländische Finanzminister am Freitag in Den Haag dem niederländischen Fernsehen. "Von einem griechischen Austritt ist nicht die Rede." Der Euro sei durch die Neuwahlen in Griechenland nicht in Gefahr, betonte Dijsselbloem. "Die griechische Bevölkerung muss ihre Wahl treffen, und dann sehen wir weiter." Mit der neuen Regierung werde die Eurogruppe ab Februar "wieder normal zusammenarbeiten".
Kreise: EZB prüft Anleihekäufe von bis zu 500 Milliarden Euro
FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft Insidern zufolge ein Kaufprogramm für Staatsanleihen mit einem Volumen von bis zu 500 Milliarden Euro. Dies berichtete am Freitag die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf eine mit der Sache vertraute Person. Demnach hätten EZB-Mitarbeiter den Notenbankern in dieser Woche mehrere Modelle präsentiert. Die geldpolitischen Entscheider im EZB-Rat hätten aber keine Entscheidung über ein mögliches Kaufprogramm getroffen.
Britische Industrieproduktion fällt leicht
LONDON - Die britische Industrie hat ihre Erzeugung im November leicht verringert. Nach Zahlen des Statistikamts ONS vom Freitag stellten die Unternehmen 0,1 Prozent weniger her als im Oktober. Die Markterwartungen von plus 0,2 Prozent wurden damit verfehlt. Der Rückgang im Oktober fiel mit 0,3 Prozent um 0,2 Punkte stärker aus als zunächst ermittelt.
Deutsche Produktion stabilisiert sich - weiterer Rückgang in Frankreich
FRANKFURT - Die deutsche Industrieproduktion hat sich nach den schwächeren Sommermonaten im Herbst wieder stabilisiert. Schlechte Nachrichten gab es am Freitag jedoch aus Frankreich und Spanien, wo die Herstellung nicht in Schwung kommt.
China: Inflation zieht wieder etwas an
PEKING - In China sind die Verbraucherpreise zum Jahresende wieder etwas stärker gestiegen. Der Verbraucherpreisindex legte im Dezember um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, wie das Statistikamt am Freitag in Peking berichtete. Volkswirte hatten mit diesem Wert gerechnet. Im Vormonat war der Index nur um 1,4 Prozent gestiegen und damit so schwach wie seit fünf Jahren nicht mehr. Im Monatsvergleich stiegen die Preise um 0,3 Prozent, nachdem sie im Vormonat noch um 0,2 Prozent gesunken waren.
Spanien: Industrieproduktion stagniert
MADRID - Die Industrieproduktion in Spanien hat sich im November nicht verändert. In saisonbereinigter Rechnung habe die Produktion zum Vorjahresmonat stagniert, teilte das Statistikamt INE am Freitag in Madrid mit. Analysten hatten hingegen einen Anstieg um 0,6 Prozent erwartet. Der deutliche Zuwachs im Oktober wurde von 1,2 auf 1,1 Prozent korrigiert.
Frankreich: Industrieproduktion sinkt weiter
PARIS - Die französische Industrie kommt nicht in Schwung. Im November fiel die Produktion weiter zurück, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris mitteilte. Im Monatsvergleich sank sie um 0,3 Prozent, wohingegen Analysten mit einem Zuwachs um 0,3 Prozent gerechnet hatten. Der Rückgang vom Oktober wurde leicht von 0,8 auf 0,7 Prozent korrigiert. Im Jahresvergleich schrumpfte die Herstellung im November um 2,6 Prozent.
SNB erwartet 2014 Gewinn von 38 Milliarden Franken
ZÜRICH (awp) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) geht für das Geschäftsjahr 2014 nach vorläufigen Berechnungen von einem Gewinn in der Größenordnung von 38 Milliarden Franken aus. Der Löwenanteil entfällt mit 34 Milliarden Franken auf den Gewinn auf Fremdwährungspositionen. Auf dem Goldbestand resultiert ein Bewertungsgewinn von 4 Milliarden Franken, wie die SNB am Freitag mitteilte.
Arbeitsmarktforscher lobt CDU-Vorstoß zur Einwanderung
BERLIN - Der Arbeitsmarktforscher Klaus Zimmermann hat den Vorstoß von CDU-Generalsekretär Peter Tauber für ein neues Einwanderungsgesetz begrüßt. "Das brächte mehr Rationalität und Faktenkenntnis in die politische Auseinandersetzung", sagte der Direktor des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) dem "Handelsblatt" (Online). "Angesichts der nicht enden wollenden Debatten über Überfremdung, Wohlfahrtsmigration und Flüchtlingsströme, aber auch über Fachkräftemangel und unsere Integrationsnotwendigkeiten in die globale Welt ist der Vorstoß von Peter Tauber sehr willkommen." Aus Zimmermanns Sicht ist eine "offene, wahrscheinlich dann auch kontroverse Diskussion" über die kurze und langfristige Zuwanderungspolitik notwendig./rob/jsl
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