08.12.2009 17:42:15
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 08.12.2009 - 17.00 Uhr
TOKIO - In Japan hat sich die Leistungsbilanz im Oktober kräftig erholt. Der Überschuss der Leistungsbilanz sei auf Jahressicht um 42,7 Prozent auf 1,3976 Billionen Yen (10,6 Milliarden Euro) geklettert, teilte die Regierung am Dienstag in Tokio mit. Ökonomen hatten jedoch einen noch deutlicheren Anstieg um 51,4 Prozent erwartet. Grund für die Erholung waren vor allem höhere Ausfuhren und damit auch ein größerer Überschuss der Handelsbilanz.
USA halten Klima-Forschung für solide
WASHINGTON - Die US-Regierung hat sich am Montag gegen Spekulationen gewandt, nach denen der Treibhauseffekt eine "Erfindung" von Wissenschaftlern sein könnte. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Erderwärmung seien solide, betonte der Sprecher des Weißen Hauses, Robert Gibbs.
SPD-Länder gegen von der Leyens Jobcenter-Pläne
BERLIN - Im Streit um die Reform der Jobcenter lehnen die SPD-geführten Bundesländer einen Lösungsvorschlag von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ab. "Wir bleiben bei unserer Forderung, durch eine Grundgesetzänderung sicherzustellen, dass die Langzeitarbeitslosen auch in Zukunft aus einer Hand betreut werden", sagte Berlins Sozialsenatorin Carola Blohm (Linke) dem "Handelsblatt" (Dienstag).
Kritik an Fiskus wegen Fehlern bei Rentner-Steuern
OSNABRÜCK - Der Bund der Steuerzahler hat dem komplizierten Steuerrecht, aber auch den Finanzämtern eine Mitschuld daran gegeben, dass fast eine Million Rentner fehlerhafte Steuererklärungen abgegeben haben. "Das Wirrwarr um die Steuerzahlungen belegt: Die Formulare sind viel zu kompliziert", bemängelte Hauptgeschäftsführer Reiner Holznagel in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag). Beispielsweise seien die Beträge aus der gesetzlichen Rentenkasse von vielen Rentnern in ein falsches Feld eingetragen worden. "Diese Fehler hätten von den Finanzbeamten erkannt und behoben werden müssen", sagte er.
Neues Milliarden-Konjunkturpaket in Japan
TOKIO - Die japanische Regierung hat am Dienstagmorgen ein weiteres Milliardenpaket zur Ankurbelung der Konjunktur auf den Weg verabschiedet. Mit den 7,2 Billionen Yen (54,5 Milliarden Euro) soll die Wirtschaft angesichts von Deflation und steigendem Yen wieder stimuliert werden. Das Konjunkturpaket ist das erste, das unter dem neuen Regierungschef Yukio Hatoyama seit seinem Amtsantritt im September verabschiedet wurde. Der Umfang des Pakets ist etwas höher ausgefallen als die 7,1 Billionen Yen, die ursprünglich im Gespräch waren.
Japan: Frühindikatoren steigen achten Monat in Folge
TOKIO - In Japan ist der Sammelindex der Frühindikatoren im Oktober den achten Monat in Folge gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat sei der Indikator um 2,2 Punkte geklettert, teilte die japanische Regierung am Dienstag in Tokio mit. Auch der gleichlaufende Indikator, der die aktuelle wirtschaftliche Lage widerspiegelt, legte weiter zu. Er stieg im Monatsvergleich um 1,1 Punkte und damit zum siebten Mal in Folge. Der nachlaufende Index stieg um 1,7 Punkte.
WWF: Obama kommt mit Plan B nach Kopenhagen
KOPENHAGEN - Umweltschützer erwarten von US-Präsident Barack Obama neue und verbesserte Angebote für den Kopenhagener Klimagipfel. Nach der Entscheidung der Umweltschutzbehörde EPA, C02-Emissionen als gesundheitsschädliche Gifte einzustufen, hat Obama nach Überzeugung der Umweltorganisation WWF "eine neue Trumpfkarte und einen Plan B" für den Klimaschutz in der Hand.
Mega-Pleiten treiben Insolvenzsumme in die Höhe
WIESBADEN - Mehrere große Firmenpleiten haben im September die Summe offener Forderungen nach oben getrieben. Die deutschen Amtsgerichte meldeten laut Statistischem Bundesamt in dem Monat 2.910 Unternehmensinsolvenzen und 8.925 Fälle bei privaten Verbrauchern. Die Gesamtzahl stieg um 10 Prozent gegenüber dem September 2008. Die offenen Forderungen explodierten nahezu von 2,8 Milliarden auf 42,6 Milliarden Euro, wie das Amt am Dienstag weiter berichtete. Für das Gesamtjahr werden über 160 000 Pleiten und damit deutlich mehr als im Vorjahr erwartet.
Industrienahes Handwerk leidet
WIESBADEN - Beim deutschen Handwerk leiden besonders die industrienahen Betriebe unter der Wirtschaftskrise. Im dritten Quartal 2009 gingen die Umsätze in den zulassungspflichtigen Sparten um 5,1 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag berichtete. Handwerker, die vor allem für den Bedarf der Industrie arbeiten, hätten 20,4 Prozent des Umsatzes verloren, während Kfz-Gewerbe und Gesundheitswesen sogar Zuwächse zwischen 1,5 und 2,1 Prozent verzeichneten. Geringere Rückgänge gab es beim Bau und in den Lebensmittelhandwerken. In den Krisenbranchen waren zudem die Jobverluste am höchsten.
Großbritannien: Produktion unverändert im Oktober
LONDON - Die Industrieproduktion in Großbritannien ist im Oktober überraschend nicht gestiegen. Die Produktion habe sich im Vergleich zum Vormonat nicht verändert, teilte die Statistikbehörde National Statistics am Dienstag in London mit. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet. Im Vormonat war die Produktion noch um revidierte 1,5 Prozent (zunächst +1,7%) geklettert. Im Jahresvergleich sank die Produktion um 7,8 Prozent nach einem Rückgang von 9,8 Prozent im Vormonat.
Rechnungshof: Kein Spielraum für Steuersenkungen
BERLIN - Der Bundesrechnungshof hat den geplanten schwarz- gelben Steuerentlastungen eine Absage erteilt. Für Steuersenkungen gebe es derzeit keinen finanzpolitischen Spielraum, sagte Rechnungshof-Präsident Dieter Engels am Dienstag in Berlin bei der Vorlage des aktuellen Prüfberichtes. Angesichts eines Schuldenberges von einer Billion Euro sowie einer Rekord-Neuverschuldung sei das Gebot der nächsten Jahre vielmehr die Sanierung des Bundeshaushaltes.
Immer mehr Jobber pendeln nach Deutschland
NÜRNBERG - Immer mehr Menschen pendeln aus Nachbarstaaten zur Arbeit nach Deutschland. Ihre Zahl habe sich binnen fünf Jahren auf 72.500 fast verdoppelt, berichtete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag in Nürnberg. Mehr als die Hälfte dieser Grenzpendler wohnen in Frankreich. Dagegen kämen trotz der EU-Osterweiterung und der großen Lohnunterschiede nur insgesamt sieben Prozent aus Polen und Tschechien.
Deutschland: Gesamtproduktion erleidet Rückschlag im Oktober
BERLIN - Die deutsche Industrie hat im Oktober einen überraschenden Rückschlag bei der Produktion hinnehmen müssen. Die Gesamtproduktion sei auf Monatssicht preis- und saisonbereinigt um 1,8 Prozent gesunken, teilte das Wirtschaftsministerium am Dienstag in Berlin mit. Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Volkswirte hatten indes mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Der deutliche Zuwachs im Vormonat wurde allerdings noch kräftiger als bislang ausgewiesen. Demnach stieg die Produktion im September um 3,1 statt 2,7 Prozent.
Chef-Volkswirt BayernLB: Beschäftigungswunder im Krisenjahr
MÜNCHEN - Auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat sich nach Einschätzung eines Konjunkturexperten im Krisenjahr 2009 ein echtes Beschäftigungswunder ereignet. "Es ist sensationell, dass es in der tiefsten Rezession der Nachkriegszeit nur einen so geringen Rückgang der Beschäftigung gegeben hat", sagte der Chef-Volkswirt der BayernLB, Jürgen Pfister, am Dienstag in München. Dazu habe neben der Kurzarbeit auch die Flexibilisierung der Arbeitszeitmodelle in vielen Firmen beigetragen. Diese erlaube es ihnen auch ohne Kurzarbeit, die Arbeitszeit in Schwächephasen auf 30 Stunden pro Woche zu reduzieren.
BDI-Umfrage: Erste Schritte der Regierung stärken Vertrauen
BERLIN - Der industrielle Mittelstand in Deutschland sieht wieder optimistischer in die Zukunft und erhofft sich von der neuen schwarz-gelben Regierung verbesserte wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen. Koalitionsvertrag und die ersten Schritte der neuen Bundesregierung stärkten das Vertrauen in deren Handlungswillen und -fähigkeit, erläuterte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) am Dienstag bei der Vorstellung seiner Herbstumfrage unter rund 1.500 Unternehmen. Als wichtigste Handlungsfelder für die laufende Legislaturperiode betrachtet die mittelständische Industrie nach wie vor den Bürokratieabbau (90 Prozent), niedrigere Lohnzusatzkosten (87 Prozent), bessere Bildung und Ausbildung (82 Prozent) und die Reform der Einkommensteuer (79 Prozent).
Bauwirtschaft mit Umsatzminus trotz staatlicher Hilfen
BERLIN - Die deutsche Bauwirtschaft erwartet trotz milliardenschwerer staatlicher Hilfen in diesem Jahr ein Umsatzminus von fast fünf Prozent. Die Konjunkturprogramme wirkten sich zwar positiv auf den öffentlichen Bau aus. Dessen Entwicklung werde aber die Konjunktureinbrüche beim Wohnungs- und Wirtschaftsbau nicht ausgleichen können, teilte der Zentralverband Deutsches Baugewerbe am Dienstag mit. Insgesamt dürfte ein Umsatz von 81,6 Milliarden Euro erreicht werden. Die Zahl der Beschäftigten werde nach Septemberstand im Schnitt um 16.000 auf 689.000 sinken, insgesamt ist mit durchschnittlich 685.000 Beschäftigten zu rechnen (minus 2,9 Prozent).
Kreditwürdigkeit von Griechenland weiter unter Druck - Fitch senkt Rating
FRANKFURT - Die Kreditwürdigkeit Griechenlands hat sich weiter verschlechtert. Die Ratingagentur Fitch hat am Dienstag ihr Rating für das Mitglied der Eurozone von "A-" auf "BBB+" reduziert. Dabei wurde der Ausblick auf "Negativ" belassen. Begründet wurde die Herabstufung mit der schlechten Lage des griechischen Staatshaushalts. Bereits am Montag hatten die Ratingagenturen Standard & Poor's und Moody's angekündigt, ihre bisherige Ratings auf eine mögliche Herabstufung hin zu überprüfen. S&P bewertet Griechenland noch mit "A-" und Moody's mit "A1". Eine Herabstufung verteuert den Schuldendienst des Landes. Der Eurokurs (Dollarkurs) geriet nach der Herabstufung von Fitch unter Druck./rob/jha/
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