08.05.2013 17:20:32
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 08.05.2013 - 17.00 Uhr
BERLIN - Nach den Industrieaufträge hat auch die Produktion deutscher Unternehmen im März die Märkte positiv überrascht. Im Vergleich zum Vormonat sei die Gesamtproduktion des Verarbeitenden Gewerbes preis-, kalender- und saisonbereinigt um 1,2 Prozent gestiegen, teilte das Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Bankvolkswirte hatten einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet. Der Eurokurs und die Aktienmärkte reagierten mit Kursgewinnen auf die Daten.
Rekordeinnahmen für Staat - Aber 13 Milliarden weniger als erwartetBERLIN - Die Steuereinnahmen legen in den nächsten Jahren etwas weniger stark zu als bisher erhofft. Bis zum Jahr 2017 müssen Bund, Länder und Gemeinden mit 13,2 Milliarden Euro weniger auskommen als noch im Herbst geschätzt. Das teilte das Bundesfinanzministerium am Mittwoch in Berlin nach Abschluss der dreitägigen Beratungen des "Arbeitskreises Steuerschätzung" mit.
Erste Zypern-Milliarden fließen am MontagBRÜSSEL - Zypern bekommt an diesem Montag (13.5.) mit drei Milliarden Euro den ersten Kredit aus dem Hilfsprogramm internationaler Geldgeber. Das berichteten Diplomaten am Mittwoch in Brüssel. Insgesamt bekommt die Inselrepublik laut Beschluss der Geldgeber vom April zehn Milliarden Euro, wobei neun Milliarden Euro auf den Euro-Rettungsfonds ESM und eine weitere Milliarde auf den Internationalen Währungsfonds (IWF) entfallen.
BIZ: Billionenmarkt für Kreditderivate schrumpft weiterBASEL - Der billionenschwere Markt für Kreditderivate (Credit Default Swaps, kurz: CDS) bleibt auf Schrumpfkurs: Das weltweite Volumen der außerbörslich gehandelten Finanzprodukte, mit denen auf Kreditausfälle spekuliert werden kann, ist in der zweiten Jahreshälfte 2012 von 26,9 Billionen US-Dollar auf 25,1 Billionen Dollar zurückgegangen. Das geht aus einer am Mittwoch in Bern veröffentlichten Statistik der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hervor.
Schäuble: Staat verfügt weiter über solide Einnahmebasis
BERLIN - Bund, Länder und Kommunen verfügen nach Angaben von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) auch nach der leichten Korrektur der Steuerschätzung über eine solide Einnahmebasis. Es gebe keinen Grund, auch in einem Wahljahr "allzu aufgeregt über grundsätzliche Veränderungen der Gesamtsteuerbelastung" zu reden, sagte Schäuble am Mittwoch in Berlin bei der Vorlage der aktuellen Einnahmeprognose. Dies gelte sowohl für Steuersenkungen als auch für Steuererhöhungen. Dass die Steuereinnahmen langsamer wachsen, sei vorhersehbar gewesen. Negative Auswirkungen auf den Bundeshaushalt 2013 seien durch die Mindereinnahmen nicht zu erwarten. Es bleibe auch Ziel, das Strukturdefizit 2014 auf "Null" zu drücken.
ILO: Jugendarbeitslosigkeit steigt weiterGENF - Die weltweite Jugendarbeitslosigkeit steigt nach UN-Angaben erneut an. 2013 werde sie durchschnittlich 12,6 Prozent betragen - nach 12,4 Prozent im Vorjahr, sagte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in einem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Trendbericht voraus. Etwa 73,4 Millionen 15- bis 24-Jährige seien 2013 ohne Job.
Bis 2017 rund 13 Milliarden Euro weniger SteuereinnahmenBERLIN - Bund, Länder und Gemeinden müssen bis zum Jahr 2017 mit 13,2 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen auskommen als bisher geplant. Das teilte das Bundesfinanzministerium am Mittwoch in Berlin nach Abschluss der dreitägigen Beratungen des "Arbeitskreises Steuerschätzung" mit.
Weniger Menschen mit Einkommen auf Hartz IV angewiesenNÜRNBERG - Die Zahl der Bundesbürger, die trotz eines Vollzeit- oder Teilzeitjobs auf Hartz IV angewiesen sind, geht zurück. Im vergangenen Jahr bekamen 1,324 Millionen Menschen einen staatlichen Zuschuss - etwa 30.000 weniger als 2011. "Wir werten das eigentlich positiv", sagte Paul Ebsen, Sprecher der Bundesagentur für Arbeit (BA), am Mittwoch in Nürnberg.
Kabinett stellt Weichen für Billigung von EZB-Bankenaufsicht
BERLIN - Die Bundesregierung stellt die Weichen für die Zustimmung Deutschlands zur europäischen Bankenaufsicht. Das Kabinett billigte am Mittwoch in Berlin einen entsprechenden Gesetzentwurf als Voraussetzung dafür, dass Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) dem Vorschlag der EU-Kommission zur Übertragung der Aufsicht auf die Europäische Zentralbank (EZB) zustimmen kann.
Athen beschafft sich erneut kurzfristig neues GeldATHEN - Griechenland hat sich kurzfristig am Geldmarkt 1,3 Milliarden Euro besorgt, um Löcher in seinem Haushalt zu stopfen. Der Zinssatz für den 26-wöchigen Kredit beträgt 4,2 Prozent nach 4,25 Prozent für einen vergleichbaren Kredit am 9. April, wie die Schuldenagentur PDMA am Mittwoch in Athen mitteilte. Athen plant für Mitte 2014 sich erstmals nach Ausbruch der schweren Finanzkrise größere Summen über längere Zeiträume zu leihen. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen des Finanzministeriums. Noch sei es jedoch verfrüht, zu sagen, wann genau das sein werde.
Barroso kündigt verstärktes Vorgehen gegen Steuerflucht anBRÜSSEL - Zwei Wochen vor dem EU-Gipfel fordert EU-Kommissionschef José Manuel Barroso ein verstärktes Vorgehen gegen die grenzüberschreitende Steuerflucht. EU-Mitgliedstaaten sollten von 2015 an auch Bankdaten über Dividenden, Veräußerungsgewinne und andere Einkünfte automatisch austauschen, schrieb Barroso in einem am Mittwoch verteilten Brief an die EU-Staats- und Regierungschefs. Seine Behörde werde demnächst einen Vorschlag machen, um weitere Steuerschlupflöcher zu schließen. Der Gipfel am 22. Mai wird sich vor allem um den Kampf gegen Steuerflucht und -hinterziehung drehen.
Finnischer Staatspräsident erhält Hayek-PreisFREIBURG - Der finnische Staatspräsident Sauli Niinistö wird in diesem Jahr mit dem internationalen Preis der Hayek-Stiftung ausgezeichnet. Der 64-Jährige habe sich für die Stabilität der öffentlichen Finanzen in Finnland und der Europäischen Union (EU) verdient gemacht, teilte die Stiftung am Mittwoch in Freiburg mit. Er nehme die Auszeichnung im Herbst in Freiburg entgegen. Den Publizistik-Preis der Stiftung erhalte Dorothea Siems, Chefkorrespondentin der Tageszeitung "Die Welt", für ihr Eintreten in der Öffentlichkeit für ordnungspolitische Prinzipien.
Auktion: Rendite fünfjähriger Bundesobligation steigt leicht anFRANKFURT - Die Bund hat bei der Auktion einer Bundesobligation eine höhere Rendite bieten müssen als zuletzt. Die Durchschnittsrendite habe bei der Aufstockung einer fünfjährigen Anleihe 0,38 Prozent betragen, teilte die Finanzagentur des Bundes am Mittwoch in Frankfurt mit. Bei der vorhergehenden Auktion am 3. April hatte sie noch bei 0,33 Prozent gelegen. Der Rekordtiefstand wurde bei einer Versteigerung am 1. August 2012 mit einer Rendite von 0,31 Prozent erzielt.
Ifo: Wirtschaftsklima im Euroraum stagniertMÜNCHEN - Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat im zweiten Quartal stagniert. Der Indikator lag wie in den ersten drei Monaten des Jahres bei 95,1 Punkten, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch mitteilte. Während sich die Bewertung der aktuellen Lage abermals eintrübte, hellte sich die Erwartungshaltung für das kommende halbe Jahr leicht auf. In der längeren Betrachtung liegt der Gesamtindikator auf niedrigem Niveau.
'Welt': EZB prüft Ankauf von FirmenkreditenBERLIN - Im Kampf gegen die Euro-Krise erwägt die Europäische Zentralbank (EZB) laut einem Zeitungsbericht den Ankauf von Firmenkrediten. Eine Mehrheit im Rat der Notenbanker sei dafür, berichtet die "Welt" am Mittwoch mit Bezug auf Notenbankkreise. Unternehmensdarlehen aus Südeuropa könnten also schon bald in der EZB-Bilanz landen. Etliche Ratsmitglieder seien zu einem solchen Schritt bereit, um die Banken in den Krisenländern zu entlasten und die Finanzierungsprobleme von kleinen und mittleren Firmen zu lindern. Entsprechende Vorschläge von Ökonomen kursieren schon länger, die hohen Zinsen für Unternehmenskredite in den Euro-Krisenländern gelten als eine der größten Baustellen der EZB.
Chinas Außenhandel legt zu - Experten hegen ZweifelPEKING/FRANKFURT - Chinas Außenhandel hat mit robusten Daten überzeugt, deren Güte von Experten jedoch zusehends angezweifelt wird. Nach Regierungszahlen vom Mittwoch stiegen die Ausfuhren im April verglichen mit dem Vorjahresmonat um 14,7 Prozent, die Einfuhren erhöhten sich noch deutlicher um 16,8 Prozent. Die Markterwartungen wurden jeweils klar übertroffen. Der Handelsbilanzsaldo, also die Differenz aus Ex- und Importen, stieg kräftig auf 18,2 Milliarden US-Dollar. Im März hatte sich erstmals seit gut zwei Jahren ein Defizit ergeben.
'SZ': EU-Kommission oder ESM könnten Pleitebanken abwickelnMÜNCHEN - In die Beratungen über die Errichtung einer europäischen Bankenunion kommt einem Medienbericht nach Bewegung. Wie die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") in ihrer Ausgabe vom Mittwoch ohne Angabe konkreter Quellen berichtet, wird in Verhandlungskreisen darüber diskutiert, die EU-Kommission oder aber den Euro-Schutzschirm ESM mit der Abwicklung maroder Banken zu betrauen.
Brasilien setzt Kandidaten bei der Welthandelsorganisation durchGENF/BRASÍLIA/MEXIKO-STADT - Nach langem Ringen hat sich der Brasilianer Roberto Azevêdo im Rennen um den prominenten Chefposten bei der Welthandelsorganisation (WTO) durchgesetzt. Der US-kritische Karrierediplomat konnte eine klare Mehrheit der 159 WTO-Mitgliedstaaten hinter sich bringen und seinen mexikanischen Mitbewerber Herminio Blanco auf den letzten Metern aus dem Feld schlagen. Offiziell soll das Ergebnis an diesem Mittwoch in Genf mitgeteilt werden./rob/jsl

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