07.05.2014 17:15:49

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 07.05.2014 - 17.00 Uhr

Fed-Chefin Yellen verspricht weiter lockere Geldpolitik vor US-Kongress

WASHINGTON/FRANKFURT - Janet Yellen, die Chefin der US-Notenbank Fed, hat den Finanzmärkten weiter ultrabilliges Geld versprochen. Der lockere geldpolitische Kurs der Fed bleibe weiter angemessen, sagte Yellen am Mittwoch in Washington bei einer Anhörung vor dem US-Kongress. Die oberste US-Währungshüterin zeigte sich jedoch vergleichsweise zuversichtlich für die Wirtschaft, wenngleich sie betonte, dass die Lage am Arbeitsmarkt kritisch bleibe.

Singapur und Schweiz treten Abkommen gegen Steuerbetrug bei

BERLIN - Die Bundesregierung hat die Bereitschaft von Singapur und der Schweiz begrüßt, sich im Kampf gegen Steuerbetrug dem geplanten Informationsaustausch unter Ländern anzuschließen. "In Zukunft wird es nicht mehr möglich sein, Kapitalerträge aus diesen Ländern vor dem deutschen Fiskus zu verstecken", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Finanzministerium, Michael Meister (CDU), am Mittwoch in Berlin. Deutschland habe dafür früh die Weichen gestellt und sich für mehr Transparenz stark gemacht.

USA: Produktivität sinkt stärker als erwartet

WASHINGTON - Die Produktivität in Unternehmen ist in den USA zu Jahresbeginn stärker als erwartet gesunken. Im ersten Quartal sei sie außerhalb der Landwirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um 1,7 Prozent gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium am Mittwoch laut einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 1,2 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal 2013 war die Produktivität noch um revidierte 2,3 (zunächst 1,8%) Prozent gestiegen.

Ukraine erhält erste Tranche von IWF-Milliardenkredit

KIEW - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat der pleitebedrohten Ukraine eine erste Tranche des überlebenswichtigen Milliardenkredits überwiesen. In Kiew seien 3,19 Milliarden US-Dollar (2,29 Milliarden Euro) eingegangen, teilte die Nationalbank der Ex-Sowjetrepublik am Mittwoch Medien zufolge mit. Mit etwa zwei Milliarden Dollar sollen Haushaltslöcher gestopft werden, der Rest fließe in die Währungsreserven des Landes. Insgesamt will der IWF 17 Milliarden Dollar bereitstellen. Moskau fordert, die Summe direkt an russische Staatsunternehmen weiterzuleiten. Die Ukraine hat beim Nachbarland allein mehr als drei Milliarden Dollar Gasschulden.

Ifo: Wirtschaftsklima im Euroraum steigt auf Vorkrisenniveau

MÜNCHEN - Eine Umfrage des Münchner Ifo-Instituts deutet auf eine spürbare konjunkturelle Beschleunigung im Euroraum hin. Das Wirtschaftsklima stieg im zweiten Quartal um 3,1 Punkte auf 123,0 Zähler, wie die Forscher am Mittwoch mitteilten. Das ist der höchste Stand seit Ende 2007, also vor Beginn der Finanz- und Schuldenkrise. "Die konjunkturelle Erholung dürfte damit im Laufe der nächsten Monate deutlichere Konturen annehmen", kommentierte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Die 289 befragten internationalen Experten rechnen in diesem Jahr mit einem Wachstum um 1,3 Prozent. Die Bandbreite der Schätzungen ist aber groß, sie reicht von minus 4,9 Prozent für Zypern bis plus 2,8 Prozent für Lettland.

Preisniveau in Deutschland gut ein Drittel über weltweitem Schnitt

WIESBADEN - Nur in ganz wenigen großen Volkswirtschaften außerhalb Europas ist das Leben für Verbraucher teurer als in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, lag das Preisniveau hierzulande im Jahr 2011 um 35,7 Prozent über dem Durchschnitt von weltweit 179 untersuchten Ländern.

Industrie in Deutschland und Frankreich schwächelt

PARIS/WIESBADEN - Die Industrieunternehmen der beiden größten europäischen Volkswirtschaften haben sich im März schwach präsentiert. Während im Verarbeitenden Gewerbe Deutschlands der Auftragseingang stark enttäuschte, gab die Industrieproduktion in Frankreich spürbar nach. Die französische Wirtschaft neigt damit weiter zur Schwäche. Die Zahlen aus Deutschland deuten darauf hin, dass sich das Wachstumstempo im zweiten Quartal spürbar verlangsamen dürfte, wie Bankvolkswirte kommentierten.

Frankreichs Industrieproduktion bricht überraschend ein

PARIS - Die französische Industrie schwächelt noch stärker als erwartet. Im März nahm die Produktion der Unternehmen um 0,7 Prozent zum Vormonat ab, wie die nationale Statistikbehörde Insee am Mittwoch in Paris mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit Mitte 2013. Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Im Februar hatten die Unternehmen zumindest noch ein Mini-Plus von 0,1 Prozent verbucht. Im Jahresvergleich sank die Produktion im März um 0,8 Prozent.

UKRAINE-KRISE: Bemühungen um diplomatische Lösung gehen weiter

MOSKAU/BERLIN - Die Bemühungen um eine diplomatische Lösung der Ukrainekrise laufen weiter auf Hochtouren. An Mittwoch trifft sich der Vorsitzende der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Didier Burkhalter, in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Bei dem Vermittlungsversuch wird es darum gehen, wie die Lage vor der Präsidentenwahl am 25. Mai in der Ukraine beruhigt werden kann. Burkhalter, der Schweizer Bundespräsident ist, hatte am Dienstag eine Waffenruhe gefordert. Die OSZE will die Wahl mit gut 1000 Beobachtern begleiten und so einen fairen Ablauf sicherstellen.

Regierung: Millionen Kassenversicherte könnten bald weniger zahlen

DÜSSELDORF - Die Regierung rechnet nach einem Zeitungsbericht damit, dass ab 2015 der Beitragssatz für 20 Millionen Mitglieder von gesetzlichen Krankenkassen sinken kann. Dies gehe aus der Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, schreibt die "Rheinische Post" (Mittwoch). "Das Bundesministerium für Gesundheit geht aktuell davon aus, dass etwa 20 Millionen Mitglieder bei Krankenkassen versichert sind, die in 2015 mit einem Zusatzbeitrag unterhalb von 0,9 Prozent auskommen könnten", heiße es in der Antwort./rob/jsl

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