07.09.2013 00:03:43

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 06.09.2013 - 17.00 Uhr

    US-Arbeitsmarkt enttäuscht im August

    WASHINGTON  - Dämpfer für die erwartete Wende in der US-Geldpolitik: Der amerikanische Arbeitsmarkt hat im August die Markterwartungen verfehlt. Nicht nur fiel der Stellenaufbau schwächer aus als von Bankvolkswirten erwartet. Auch wurde die Entwicklung für Juni und Juli nach unten gesetzt. Die Arbeitslosenquote ging zwar zurück, zugleich sank aber auch die Zahl der Erwerbspersonen, die sich um einen Job bemühen. Der Dollar geriet nach Bekanntwerden der Zahlen unter Druck, amerikanische Staatsanleihen erhielten Auftrieb.

G20: Xi Jinping warnt Obama vor Militärschlag gegen Syrien

    ST. PETERSBURG  - Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat US-Präsident Barack Obama vor einem Militärschlag gegen Syrien gewarnt. Bei ihrem Treffen auf dem Gipfel der Industrie- und Schwellenländer (G20) in St. Petersburg sagte Xi Jingping am Freitag nach chinesischen Angaben: "Eine politische Lösung ist der einzig richtige Ausweg aus der Syrienkrise - ein Militärschlag kann die Probleme nicht an der Wurzel packen."

Tourismus rettet Griechenland - Wirtschaft schrumpft langsamer

    ATHEN/BERLIN  - Die Wirtschaft im pleitebedrohten Griechenland schrumpft deutlich langsamer. Im zweiten Quartal des Jahres fiel die Wirtschaftsleistung nach neuesten Berechnungen um 3,8 Prozent. Vorläufige Zahlen hatten noch ein Minus von 4,6 Prozent gezeigt. Das Statistikamt korrigierte am Freitag in Athen die Angaben. Anfang 2013 war die Wirtschaft noch um 5,6 Prozent geschrumpft. Ursache der positiven Entwicklung sei hauptsächlich der Tourismus, der dieses Jahr in Griechenland mit mehr als 17 Millionen erwarteten Besuchern und bis zu 11,5 Milliarden Euro Einnahmen einen neuen Rekord erzielen soll.

Zyprische Wirtschaft schrumpft kräftig

    NIKOSIA  - Die Wirtschaft Zyperns schrumpft weiter. Im zweiten Quartal des Jahres fiel die Wirtschaftsleistung nach neuesten Berechnungen um 5,7 Prozent. Vorläufige Zahlen hatten noch ein Minus von 5,4 Prozent gezeigt. Das Statistikamt in Nikosia korrigierte am Freitag die Angaben. Volkswirte gehen davon aus, dass dei zyprische Wirtschaft dieses Jahr um 8,7 Prozent schrumpfen wird.

Griechenland: IWF sieht Finanzbedarf von 47 Milliarden bis 2020

    Die SPD hatte kürzlich unter Berufung auf ältere Zahlen von einem Finanzbedarf von rund 77 Milliarden Euro gesprochen. Im Finanzministerium hieß es, die aktuellen IWF-Schätzungen zeigten, dass das im Dezember 2012 beschlossene Hilfsprogramm wirke. Die Lage in Griechenland habe sich zum Besseren gewendet.

G20: Steuerflucht und Tricksereien großer Konzerne eindämmen

    ST. PETERSBURG  - Die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen Steuerflucht und Steuertricks großer Konzerne einen Riegel vorschieben. Die Staats- und Regierungschefs der G20 vereinbarten am Freitag auf ihrem Gipfel in St. Petersburg, im Jahr 2015 mit dem automatischen Informationsaustausch untereinander zu beginnen und so Steuerbetrug zu bekämpfen. Zugleich stellten sich die Top-Wirtschaftsmächte hinter einen Aktionsplan, um legale Steuergestaltungen multinationaler Unternehmen einzudämmen. Auf konkrete Maßnahmen einigten sich die G20 aber noch nicht. Sie sollen in den nächsten Monaten folgen.

Deutsche Exporte überraschend gesunken

    WIESBADEN  - Der erhoffte Aufwind für Deutschlands Exportwirtschaft lässt weiter auf sich warten: Im Juli belastete vor allem das schwache Geschäft in Übersee die deutschen Exporteure überraschend stark. Doch auch der kriselnde Euroraum kauft weniger Waren "Made in Germany" als im Vorjahr.

Studie: Besteuerung öffnet Einkommensschere in Deutschland

    BERLIN  - Die Einkommen in Deutschland sind heute deutlich ungleicher verteilt als noch vor 20 Jahren - und schuld daran ist auch das Steuersystem. So lautet das Ergebnis einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, die am Freitag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach verteilt der Staat heute deutlich weniger um in den 90er Jahren. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der Minijobs, befristeten Verträge und Teilzeitbeschäftigungen an. Wohlhabende verdienen dagegen immer mehr durch Kapitalerträge wie Zinsen und Dividenden aus Geldanlagen.

Deutschland: Stärkster Produktionsrückschlag seit über einem Jahr

    BERLIN  - Die Produktion deutscher Unternehmen hat im Juli nach einem starken Vormonat den stärksten Rückschlag seit über einem Jahr verzeichnet. Die Gesamtproduktion des Verarbeitenden Gewerbes sei im Monatsvergleich um 1,7 Prozent gefallen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mit. Es ist der stärkste Rückgang seit April 2012. Experten hatten nur einen leichten Rückschlag um 0,5 Prozent erwartet.

Zyprisches Parlament billigt Reformprogramm

    NIKOSIA  - Nach mehrstündiger, teils stürmischer Debatte hat das zyprische Parlament Reformen gebilligt, die Voraussetzung für weitere Hilfen für die klamme Inselrepublik sind. "Wir können wieder atmen", sagte ein Mitarbeiter des Finanzministeriums der Nachrichtenagentur dpa nach der Abstimmung am frühen Freitagmorgen. Die Eurogruppe soll am 13. September grünes Licht für neue Hilfen in Milliardenhöhe geben.

Arbeitskosten in Deutschland steigen langsamer

    WIESBADEN  - Der Anstieg der Arbeitskosten in Deutschland hat sich im zweiten Quartal deutlich verlangsamt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erhöhten sich die Bruttoverdienste und Lohnnebenkosten im Vergleich zum Vorjahr um zusammen 1,8 Prozent. Das war der geringste Zuwachs seit dem vierten Quartal 2010, wie die Wiesbadener Behörde am Freitag mitteilte. Zu Jahresanfang betrug das Plus noch 3,7 Prozent.

G20: Bewegung im Streit um Geldpolitik

    ST. PETERSBURG  - Beim G20-Gipfel gibt es deutliche Entspannung in Streitfragen der internationalen Wirtschaftspolitik. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte am Freitag, die Schwellenländer seien im Finanzbereich zu Reformschritten bereit. Mit Blick auf Europa sagte Barroso: "Wir sind nicht mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit, im Gegenteil." Europa habe aber die Krise aber noch nicht hinter sich gelassen, warnte der Portugiese in St. Petersburg.

Großbritannien: Industrieproduktion schwächer als erwartet

    LONDON  - Die britische Industrieproduktion hat sich im Juli nach einem starken Vormonat stärker als erwartet abgeschwächt. Die Produktion habe zum Vormonat stagniert, teilte die Statistikbehörde ONS am Freitag mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Allerdings war die Industrieproduktion im Vormonat stärker gewachsen als bisher gemeldet. Die Behörde revidierte den Anstieg von zuvor 1,1 Prozent auf 1,3 Prozent nach oben. Das entpricht dem stärksten Zuwachs seit fast einem Jahr.

Frankreich: Verbrauchervertrauen erholt sich überraschend stark

    PARIS  - Die Stimmung französischer Verbraucher hat sich überraschend weiter aufgehellt. Im August stieg der entsprechende Indikator von 82 Punkten im Vormonat auf 84 Punkte, wie die Statistikbehörde Insee am Freitag in Paris mitteilte. Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf 83 Punkte erwartet.

Studie: USA bleibt stärkste Wirtschaftsnation

    BERLIN  - China kann einer Studie zufolge die USA in den nächsten zwanzig Jahren nicht als stärkste Wirtschaftsmacht der Erde ablösen. Während das Reich der Mitte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut Hochrechnungen von heute 3,7 Billionen Euro auf 11 Billionen Euro steigern kann, liegen die Vereinigten Staaten im Jahr 2035 immer noch mit 19 Billionen Euro (heute: 11 Bio Euro) klar vorn. Das ergab eine Untersuchung des Forschungsinstituts Prognos für die Tageszeitung "Die Welt". "China holt rasant auf, aber das wird längst nicht reichen, um die USA bis zum Jahr 2035 vom Thron zu stoßen", sagte Michael Böhmer, Chefökonom von Prognos, der Zeitung (Freitag).

Schröder warnt vor Angriff auf Ehegattensplitting

    BERLIN  - Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat die geplante Bundesratsinitiative einiger SPD-geführter Bundesländer zur Abschaffung des Ehegattensplittings kritisiert. "Die SPD will die Familie finanziell schlechter stellen, um den Druck zu erhöhen, dass beide Elternteile möglichst Vollzeit arbeiten", sagte die CDU-Politikerin der "Passauer Neuen Presse" (PNP). "Die SPD will in Wahrheit keine Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern die Unterordnung der Familie unter den Beruf."

/rob/hbr

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