05.09.2014 17:21:47

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 05.09.2014 - 17.00 Uhr

US-Arbeitsmarkt enttäuscht mit schwächstem Jobaufbau im laufenden Jahr

WASHINGTON - Der amerikanische Arbeitsmarkt hat seinen robusten Kurs im August nicht halten können. Nach Zahlen des US-Arbeitsministeriums vom Freitag kamen außerhalb der Landwirtschaft 142 000 Stellen hinzu. Analysten hatten im Schnitt mit einem viel höheren Zuwachs um 230 000 Arbeitsplätze gerechnet. Darüber hinaus fiel der Jobaufbau so schwach wie noch nie im laufenden Jahr aus. Auch wurden die Stellenzuwächse für die beiden Vormonate um insgesamt 28 000 Jobs nach unten korrigiert.

EZB-Nowotny: Zinssenkung soll Euro-Wechselkurs schwächen und Exporteuren helfen

WIEN/FRANKFURT - Die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) soll laut Ratsmitglied Ewald Nowotny den Euro-Wechselkurs schwächen. Dass der Euro jetzt gegenüber anderen Währungen an Wert verliere, sei mit der Leitzins-Senkung von 0,15 auf 0,05 Prozent beabsichtigt gewesen, sagte der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) am Donnerstagabend im österreichischen Fernsehen. Damit soll den Exporteuren in der Eurozone und damit der Beschäftigung in diesem Bereich geholfen werden.

EZB in der Kritik: 'Hilft kaum der Realwirtschaft'

FRANKFURT/BERLIN - Der Krisenkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) ist nach Einschätzung von Volkswirten in Deutschland weitgehend wirkungslos. "Auch das jetzt beschlossene Maßnahmenpaket zeigt, dass die EZB letztlich immer nach demselben Muster agiert", schrieb Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer in einer am Freitag in Frankfurt veröffentlichten Analyse. "Die EZB ist leider nicht bereit hinzunehmen, dass Wirtschaftswachstum und Inflation nach dem Platzen einer Schuldenblase naturgemäß niedrig sind." Indem sie ihre Geldpolitik immer weiter lockere, helfe sie kaum der Wirtschaft, sondern heize in erster Linie die Preise von Wertpapieren und Immobilien an. "Das Finanzrad dreht sich immer schneller, die Realwirtschaft im Euroraum kommt kaum von der Stelle."

Deutsche Industrie startet stark ins dritte Quartal

WIESBADEN - Die deutsche Industrie kommt nach den schwachen Frühjahrsmonaten wieder überraschend stark in Schwung. Im Juli haben die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes 1,9 Prozent mehr produziert als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Der Anstieg liegt damit deutlich über der Prognose von Bankvolkswirten, die nur einen Zuwachs um 0,4 Prozent erwartet hatten.

Japans Regierung bereitet sich auf neues Konjunkturprogramm vor

TOKIO - Japans Regierung will offenbar die lahmende Wirtschaft notfalls mit einem weiteren Konjunkturpaket stärker in Schwung bringen. Die Konjunktur drehe sich und wir müssen uns für schnelle Reaktionen vorbereitet sein, sagte Finanzminister Taro Aso am Freitag vor Journalisten. Eine Möglichkeit wäre ein zusätzliches Budget im Haushalt bereitzustellen.

Unionspolitiker wollen mehr Geld für Bundeswehr

BERLIN - Mehrere Unionspolitiker fordern wegen der außenpolitischen Bedrohungen durch Ukraine-Krise und islamistischen Terror mehr Geld für die Bundeswehr. Der CDU-Verteidigungspolitiker Henning Otte sagte am Freitag zu "Spiegel Online": "Wir müssen unsere Verteidigungsbereitschaft der neuen Bedrohungslage anpassen. Ohne eine Aufstockung des Verteidigungsetats wird das nicht möglich sein."

Spanien will Arbeitslosigkeit effektiver bekämpfen

MADRID - Die spanische Regierung will die Gelder zum Kampf gegen die Arbeitslosigkeit effektiver einsetzen. Dazu sollen die Mittel, die die Regionen aus Madrid für Beschäftigungsmaßnahmen erhalten, stärker vom Erfolg abhängig gemacht werden. Dies sieht eine Reform vor, die die konservative Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy am Freitag in Madrid verabschiedete.

Deutsche Agrarexporte mit leichtem Halbjahres-Plus

BERLIN - Die deutschen Agrarexporte haben im ersten Halbjahr 2014 trotz der internationalen Krisen leicht zugelegt. Ausgeführt wurden Güter im Wert von 31,3 Milliarden Euro und damit 1,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Bundesagrarministerium am Freitag mitteilte. Der größte Wachstumsbeitrag kam von Milch und Milchprodukten, deren Wert auch wegen höherer Preise um 12,2 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro stieg. Bei Fleisch gab es dagegen ein Minus.

Lokführer streiken am Samstagmorgen drei Stunden lang

FRANKFURT - Auf Bahnreisende kommt an diesem Samstagmorgen ein weiterer Warnstreik zu. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) rief am Freitag ihre Mitglieder im Regional- und Fernverkehr sowie bei mehreren S-Bahn-Unternehmen und im Güterverkehr dazu auf, bundesweit zwischen 6 und 9 Uhr für drei Stunden die Arbeit niederzulegen.

Früherer Ifo-Präsident Oppenländer gestorben

MÜNCHEN - Der frühere Präsident des Münchner Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Karl Heinrich Oppenländer, ist tot. Er sei bereits am 29. August im Alter von 82 Jahren verstorben, teilte das Institut am Freitag in München mit. Der Vorgänger des amtierenden Ifo-Chefs Hans-Werner Sinn war von 1976 bis 1999 Ifo-Präsident und danach noch sechs Jahre Mitglied des Kuratoriums.

Eurozone: EU-Statistiker bestätigen Stagnation

LUXEMBURG - Die Wirtschaft im Euroraum ist im zweiten Quartal auf der Stelle getreten. Das Europäische Statistikamt Eurostat in Luxemburg bestätigte am Freitag eine erste Schätzung von Mitte August. Demnach blieb die Wirtschaftsleistung in den 18 Ländern mit der Euro-Währung im zweiten Quartal unverändert gegenüber dem Vorquartal. In der Europäischen Union insgesamt mit ihren 28 Mitgliedsstaaten wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,2 Prozent - auch diese Zahl blieb unverändert gegenüber der ersten Schätzung.

Erneut weniger Insolvenzen in Deutschland

WIESBADEN - Dank der robusten Konjunktur in Deutschland sind im ersten Halbjahr 2014 erneut weniger Unternehmen und Verbraucher in die Pleite gerutscht. Von Januar bis Juni registrierten die Amtsgerichte 12 032 Firmeninsolvenzen und damit 9,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.

Frankreich: Verbrauchervertrauen stagniert im August

PARIS - In Frankreich hat die Stimmung der Verbraucher im August stagniert. Wie die Statistikbehörde Insee am Freitag mitteilte, lag der von ihr erhobene Indikator wie im Vormonat bei 86 Punkten. Bankvolkswirte hatten mit einem Rückgang auf 85 Punkte gerechnet.

/rob/bgf

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