04.02.2014 17:08:32

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 04.02.2014 - 17.00 Uhr

    USA: Industrieaufträge fallen etwas weniger als erwartet

    WASHINGTON  - Die US-Industrieaufträge sind im Dezember nicht so stark gesunken wie erwartet. Die Unternehmen erhielten 1,5 Prozent weniger Aufträge als im Vormonat, wie das Handelsministerium am Dienstag mitteilte. Es war zwar der stärkste Rückgang seit Juli 2013. Bankvolkswirte hatten jedoch mit einem stärkeren Rückgang um 1,8 Prozent gerechnet.

DIHK sieht Konjunktur auf Kurs - Exporte ziehen wieder an

    BERLIN  - Gute Exportaussichten haben die Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen zum Jahresstart weiter aufgehellt. In einer Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages gaben 37 Prozent der Befragten an, dass sie mit einem Ausfuhrplus rechnen, wie der DIHK am Dienstag in Berlin mitteilte. Der Anteil der Pessimisten sank demnach auf 7 Prozent.

US-Topnotenbanker erwartet weiteren Billiggeld-Entzug

    WINCHESTER/FRANKFURT  - Trotz schwacher Wirtschaftsdaten rechnet der hochrangige US-Notenbanker Jeffrey Lacker mit einem weiteren Abbau der Konjunkturstützen durch die Fed. "Die Hürde für eine Pause dürfte recht hoch sein", sagte der Chef der regionalen Notenbankfiliale von Richmond am Dienstag in Virginia. Er gehe davon aus, dass die milliardenschweren Anleihekäufe zum Ankurbeln des Wachstums auf den kommenden Sitzungen weiter gedrosselt werden.

FDP-Vize Kubicki gegen Abschaffung von Steuer-Selbstanzeige

    BERLIN  - Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki lehnt eine Abschaffung der strafbefreienden Selbstanzeige bei Steuerbetrug ab. "Wer aus moralischer Empörung auf die Selbstanzeige verzichten will, der wird dazu beitragen, dass der Staat deutlich weniger Geld einnimmt", sagte der Kieler Steuerstrafrechtler am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.

Bundesfinanzhof-Präsident sieht höhere Steuermoral

    Es sei den meisten Menschen bewusst, dass "Steuerhinterziehung kein Kavaliersdelikt ist, sondern strafbares Unrecht". Zu aktuellen Fällen wollte er sich nicht äußern. Auch ob bei Steuervergehen eine vor Strafe schützende Selbstanzeige das richtige Mittel sei, wollte der BFH-Präsident nicht sagen. Das sei am Ende eine politische Frage, die er auch gerne den Politikern überlassen wolle, sagte Mellinghoff.

Wowereit entlässt Berliner Kulturstaatssekretär

    BERLIN  - Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hat seinen Kulturstaatssekretär André Schmitz (beide SPD) entlassen. Er werde der Bitte von Schmitz auf Entbindung von dessen Aufgaben nachkommen, teilte Wowereit am Dienstag mit. Zugleich kündigte er an, dass der Chef der Senatskanzlei, Björn Böhning, bis zum Amtsantritt eines Nachfolgers die Aufgaben des Kulturstaatssekretärs übernimmt. Wowereit würdigte die Verdienste von Schmitz: "Er hat die positive Entwicklung der kulturellen Einrichtungen in unserer Stadt über Jahre maßgeblich geprägt und dabei viele wegweisende Akzente gesetzt."

Studie: Bundesregierung macht Schwarzarbeit attraktiver

    TÜBINGEN  - Die Bundesregierung schafft einer Studie zufolge neue Anreize, Geld mit Schwarzarbeit zu verdienen. Die Pläne für einen gesetzlichen Mindestlohn und die Rente mit 63 führen dazu, dass in Zukunft mehr Geld am Staat vorbei verdient werde, heißt es in einer Studie der Universität Linz und des Tübinger Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW). Nachdem die Vorgängerregierungen gut zehn Jahre lang dafür gesorgt hätten, dass sich legale Arbeit stärker lohne, gebe es allmählich eine Kehrtwende. Nur wegen der stabilen Konjunktur werde im Moment weniger schwarzgearbeitet, weil viele Menschen einen regulären Job fänden.

BA und Kommunen wollen harten Kern der Langzeitarbeitslosigkeit knacken

    BERLIN  - Auch Langzeitarbeitslose sollen nach den Vorstellungen von Bundesagentur für Arbeit (BA) und Kommunen endlich vom Beschäftigungsboom profitieren: durch neue Ideen, mehr Geld, aber auch mehr Engagement der Wirtschaft. "Wir können uns nicht dauerhaft mit einem harten Kern von Arbeitslosigkeit abfinden", sagte BA-Vorstand Heinrich Alt am Dienstag in Berlin. "Wir müssen auch den Menschen, die schwierige Erwerbsbiografien haben, wenn sie sich anstrengen und bemühen, eine reale Chance auf Teilhabe in unserer Arbeitsgesellschaft geben."

Athen leiht sich kurzfristig neues Geld

    ATHEN  - Das schuldengeplagte Griechenland hat sich kurzfristig am Geldmarkt 812,5 Millionen Euro besorgt. Der Zinssatz für die sechsmonatigen Papiere beläuft sich auf vier Prozent. Er lag damit um 0,10 Prozent niedriger als bei vergleichbaren Titeln im Vormonat, wie die Schuldenagentur PDMA am Dienstag mitteilte.

EU stellt Zinsmanipulation unter Strafe - Reaktion auf Skandale

    STRASSBURG  - Betrügerische Banker müssen künftig in allen EU-Staaten mit Haftstrafen rechnen. Nach den jüngsten Skandalen um manipulierte Referenzzinssätze wie Libor und Euribor stellt die EU solche Tricksereien und Insider-Handel generell unter Strafe. Es drohen EU-weit Geldbußen sowie Höchststrafen, die mindestens vier Jahre Haft betragen sollen. Das hat das Europaparlament am Dienstag in Straßburg beschlossen. Neben der Manipulation selbst wird auch die Anstiftung oder Beihilfe dazu zum Straftatbestand.

Handel sieht Ende der großen Preissprünge bei Obst und Gemüse

    BERLIN  - Die Preise für Obst und Gemüse werden nach Erwartung des Handels 2014 nicht mehr so stark steigen wie in den vergangenen Jahren. "Es wird sich wieder mehr der Inflation angleichen", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbands, Andreas Brügger, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.

Mieten in Deutschland steigen 2013 um 1,3 Prozent

    HAMBURG  - Die Mieten in Deutschland sind im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent gestiegen. Das entspreche ungefähr dem Anstieg des Vorjahres 2012 von 1,2 Prozent, teilte das Forschungs- und Beratungsunternehmen F+B am Dienstag in Hamburg mit. F+B wertet die amtlichen Mietspiegel in Deutschland aus. Daran lässt sich ablesen, wie die Mieten sich entwickeln. Bei Neuvermietungen in Ballungsräumen sind die Mietsteigerungen oft weit höher. Die durchschnittlichen Bestandsmieten werden durch langfristige Mieter stabilisiert, die in der Regel deutlich weniger zahlen als Neumieter. Zudem steigen die Mieten außerhalb von Ballungsräumen kaum.

Studie: Mittelstand befürchtet Umsatzeinbußen wegen Fachkräftemangels

    STUTTGART  - Wegen fehlender Fachkräfte büßen die deutschen Mittelständler einer Studie zufolge jährlich mehrere Milliarden Euro Umsätze ein. 53 Prozent der jüngst 3000 befragten Unternehmen beklagten reale Einbußen beim Erlös, weil qualifiziertes Personal fehlt, wie eine am Dienstag veröffentlichte Untersuchung des Beratungsunternehmens Ernst & Young ergab. Hochgerechnet summierten sich die Umsatzausfälle auf 31 Milliarden Euro jährlich.

Weniger Aufträge: Maschinenbauer bleiben 2013 im Minus

    FRANKFURT  - Nach einem enttäuschenden Auftragseingang im Dezember hat der deutsche Maschinenbau das Gesamtjahr 2013 mit einem Minus abgeschlossen. Sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland gingen im vergangenen Jahr 2 Prozent weniger Bestellungen ein als im Vorjahr, wie der Branchenverband VDMA am Dienstag in Frankfurt mitteilte. "Alle Hoffnungen ruhen nun auf 2014", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

Arbeitslosenzahl in Spanien gestiegen

    MADRID  - In Spanien ist die Zahl der Arbeitslosen gestiegen. Wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Madrid mitteilte, waren im Januar 4,8 Millionen Menschen ohne Job gemeldet, 113 000 mehr als im Vormonat. Allerdings sei der Anstieg die geringste monatliche Zunahme seit Januar 2007. Im Vergleich zum Januar 2013 sei die Zahl um fast 170 000 zurückgegangen.

Italien: Inflation auf tiefstem Stand seit über vier Jahren

    ROM  - In Italien hat die Inflationsrate zu Beginn des neuen Jahres den niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren erreicht. Der für europäische Zwecke errechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg im Januar nur noch um 0,6 Prozent zum Vorjahr, wie die Statistikbehörde Istat am Dienstag in Rom nach einer ersten Schätzung mitteilte. Damit ist die Teuerung so schwach wie seit Oktober 2009 nicht mehr. Volkswirte hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Im Dezember hatte die Inflationsrate noch bei 0,7 Prozent gelegen. Der HVPI ist für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ausschlaggebend.

Eurozone: Produzentenpreise geben wie erwartet nach

    LUXEMBURG  - Im Euroraum ist das Preisniveau auf Produzentenebene Ende 2013 wie erwartet gesunken. Wie die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte, lagen die Erzeugerpreise im Dezember 0,8 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Volkswirte hatten diesen Rückgang erwartet. Im November hatte die Jahresrate bei minus 1,2 Prozent gelegen.

Australiens Notenbank schwenkt auf neutralen Kurs ein

    Seit Ende 2011 hat die Reserve Bank of Australia (RBA) ihren Leitzins um insgesamt 2,25 Prozentpunkte auf das jetzige Rekordtief von 2,5 Prozent reduziert. Ausschlaggebend war auch der seinerzeit starke Kursanstieg des australischen Dollar gegenüber vielen anderen Währungen. Für die exportorientierte und rohstoffreiche Wirtschaft Australiens gilt dies als starke Belastung. Seit etwa einem Jahr hat sich die Situation mit einer Abwertung des Dollar etwas entspannt.

/rob/hbr

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